„Wir hängen nach wie vor völlig in der Luft“

6.3.2013, 08:39 Uhr
„Wir hängen nach wie vor völlig in der Luft“

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Der Großteil der Fahrzeuge ist abgemeldet. Mensch und Tier leben seit Monaten von der Hand in den Mund. „Eine solche Situation habe ich noch nicht erlebt“, sagt Schubert. „Auch wenn das Geschäft seit zwei Jahren schwierig ist.

Es ist schwierig, weil die Vorstellungen der kleinen und mittelgroßen Zirkusse immer weniger Menschen besuchen. Gleichzeitig schießen die Kosten in die Höhe.

Zirkus zu Gast in der Schule

Zusätzliche, neue Auftritte? „Ja, Auftritte wären schön“, betont Schubert. Doch es gibt kaum welche. Neulich waren seine Artisten und Clown Chicco — die Tiere mussten natürlich draußen bleiben — auf Einladung der Grundschule Röthenbach/St.W. in der Schwarzachhalle zu Gast. Da wurde balanciert, gezaubert, jongliert und mit den Messern geschickt geworfen. Die Kinder spendeten am Ende der Vorstellung Geld, Brot und Karotten, um dem Zirkus zu helfen.

„So etwas bräuchten wir öfters“, so Zirkus-Chef Schubert, dessen Familie das „fahrende Geschäft“ schon in fünfter Generation betreibt. „Wir würden in Schulen gehen oder in Altenheime. Aber es gibt dafür kein großes Interesse.“

Jetzt, wo es sonniger und wärmer wird, hoffen die Schuberts auf neue Engagements. „Aber ich traue mich fast nicht, Städte und Gemeinden anzuschreiben, weil ich nicht weiß, ob uns dann der Sprit reicht, um bei einer Zusage auch tatsächlich hinzukommen“ sagt der Direktor. „Es ist ein Teufelskreis.“

Immerhin: Den Tieren geht es auch nach einem langen Winter gut, nicht zuletzt dank vieler Heu- und Brotspenden von Firmen und Privatleuten.

Freundliche Nachbarn

Zum Zirkus Central gehören neben Dominikus Schubert und seiner Frau vier erwachsene Kinder und zwei Angestellte. Sie haben dank der Agentur für Arbeit das Nötigste. Mit dem Eigentürmer der Wiese, auf der der Zirkus steht, hat sich Schubert nach anfänglichen Problemen geeinigt. Die Marktgemeinde Wendelstein macht auch keinen Druck. Die Nachbarschaft sei wirklich in Ordnung.

Eine Dauerlösung aber sei das dennoch nicht. „Wir wollen den Leuten nicht länger auf den Füßen stehen“, beteuert der Zirkus-Direktor.

Wer den Zirkus Central engagieren will, kann sich an Dominikus Schubert wenden, Telefonnummer (0176) 26911918.

 

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