Sieben Täler: So schön ist die Hersbrucker Schweiz

31.8.2016, 20:12 Uhr
Sieben Täler: So schön ist die Hersbrucker Schweiz

© Foto: Martin Schwarm

Hersbruck schmeckt nach Birne-Parmesan, Rosmarin und Limette-Basilikum. Nach schwarzem Sesam, Gurke oder Erdnuss-Chili. Bei jedem Besuch in der Stadt zu Füßen des Michelsbergs ist ein neues Geschmackserlebnis garantiert. Denn „Der Eisladen“ an der Prager Straße ist bekannt für seine Experimentierfreude, die nicht einmal vor Spargel-Eis Halt macht.

„Der Besitzer ist quasi mit uns älter geworden. Früher hat er die örtliche Cocktailbar betrieben, jetzt macht er Natureis“, sagt Anna Schwarm und lacht. Die 38-Jährige hat ihr Herz an das Städtchen im Nürnberger Land verloren und ihrer Liebe ein 270 Seiten starkes Buch gewidmet. Eine Zutat dabei ist die kreative Eisdiele.

„Die Hersbrucker Schweiz steht oft im Schatten der Fränkischen Schweiz, sie wird kaum wahrgenommen. Wir haben eine wunderschöne Heimat — aber die Leute bleiben weg“, erzählt sie.

Schwarm selbst hat vor einigen Jahren schnell die Vorzüge der Hersbrucker Schweiz erkannt. Ein bisschen liegt das natürlich auch an ihrem Mann Martin, der aus Happurg stammt. Aber auch an ihrer Zeit bei der Hersbrucker Zeitung, wo sie zwei Jahre lang Kulturredakteurin war.

Und natürlich an der Stadt selbst: Mitten in der Altstadt hat sie mit ihrem Mann ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus gekauft und jahrelang mit viel Herzblut und Eigenleistung renoviert. Von hier starteten die beiden immer wieder zu Ausflügen in die Umgebung, zum Beispiel in ihren Lieblingsort nach Eschenbach am Eingang zum Hirschbachtal. „Hier gibt es viele tolle Foto-Motive, alte Häuser und schöne Türen zum Beispiel“, schwärmt die Autorin.

Kleine, individuelle Läden

Und so fiel es ihr auch nicht schwer, schnell eine Liste mit 120 Orten und Aktivitäten zusammenzutragen, die sie Besuchern gerne ans Herz legen würde. 75 davon sind schließlich im Ausflugs-Verführer gelandet. „Einfach das, was wir als Einheimische am schönsten finden“, sagt Schwarm. Und so finden sich neben Hirtenmuseum, Eisenhüttlein und den Gedenkstätten in Hersbruck und Happurg auch die kleinen, individuellen Läden wieder, die Kräuter, Pralinen oder originelle Geschenkartikel anbieten.

Neben der Stadt selbst und ihren Festtagen wie Eselrennen, Gitarrenfestival oder Hirtentag, widmet sich die zweite Hälfte des Buches den sieben Tälern rundum. Da wird zur Sommerfrische im Albachtal mit Happurger Stau- und Baggersee eingeladen, ins wundervolle Hirschbachtal und natürlich zu all den Attraktionen, die sich an der Pegnitz aneinanderreihen.

„Wir wollen Lust machen auf Ausflüge, bei denen man einen Stadtspaziergang mit einem Besuch in den Läden kombiniert oder eine Wanderung mit der Einkehr in einem Wirtshaus“, erklärt Schwarm.

Die Leser sollen nicht nur in die Geschichte der Hersbrucker Schweiz eintauchen, sondern auch in ihre Natur. Zwei längere Spaziergänge und sieben Wanderungen werden beschrieben, zum Beispiel der Hersbrucker Kalorienweg, bei dem man sich sein Schäufele erläuft. Nicht fehlen dürfen eine Tour über die geschichtsträchtige Houbirg und eine Wanderung zum Wahrzeichen der Hersbrucker Schweiz, Burg Hohenstein, zu deren Füßen legendäre Riesen-Windbeutel kredenzt werden.

Mit der ganzen Familie

„Wir haben Wert darauf gelegt, dass die Touren in drei bis vier Stunden zu schaffen sind“, sagt die Autorin. Mit ihrem Mann, ihrem Hund Bob, dem vor einem Jahr geborenen Sohn Erik und mehreren Kameras war die ganze Familie auf Achse, um die besten Strecken zu entdecken. „Manche Touren sind wir mehrfach abgegangen, um sie zu optimieren.“

60 000-mal drückte Martin Schwarm auf den Auslöser seiner Kamera, für 55 Motive musste er sich schließlich für das Buch entscheiden.

An all diese Mühen wird sich Sohn Erik wohl nicht erinnern können. Aber für seine Zukunft hat er ein tiefgründig recherchiertes, liebevoll zusammengestelltes und kenntnisreich geschriebenes Buch daheim im Bücherregal stehen. Ihm ist das Werk denn auch gewidmet: „Für Erik. Herzlich willkommen in Deiner Heimat!“

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