Die SG Ramsberg/St. Veit steht erstmals in der Bezirksendrunde

13.1.2015, 11:54 Uhr
Die SG Ramsberg/St. Veit steht erstmals in der Bezirksendrunde

© Uwe Mühling

Auch wenn es am Ende nicht zum ganz großen Coup gereicht hat, war auch die Vizemeisterschaft der bislang größte Erfolg, den die Spielgemeinschaft auf dem Hallenparkett erreicht hat. „Rundum zufrieden“ war SG-Spielertrainer Andre Dietrich. Die Finalteilnahme war für das Überraschungsteam ein absolutes Highlight in der noch jungen, gemeinsamen Vereinsgeschichte der beiden Pleinfelder Ortsteile. Zusammen mit Kreismeister Feucht dürfen die Ramsberg-Veiter nun am kommenden Samstag, 17. Januar ab 14.00 Uhr bei der Bezirksendrunde in Nürnberg (Halle Berliner Platz) antreten. Erstmals sind dort zwei Vereine aus dem Jura Süden vertreten, denn der TSV 1860 Weißenburg ist als letztjähriger Mittelfränkischer Meister bekanntlich gesetzt.

Bei der Kreisendrunde in der Landkreishalle war der TSV 1860 „nur“ als Ausrichter aktiv, denn er war im Playoff der Zwischenrunde am Bezirksliga-Konkurrenten TSG Solnhofen gescheitert. Die TSG schaffte es nun bei der Kreisendrunde bis ins Halbfinale, verlor dort aber mit 1:3 gegen Ramsberg/St. Veit und zog zum Abschluss  im Sechsmeterschießen um Platz drei mit 3:4 den Kürzeren gegen den SC 04 Schwabach.

Die Endrunde lockte laut Kreisspielleiter Thomas Jäger die Rekordkulisse von über 600 Zuschauern in die restlos gefüllte Landkreishalle, wo es vom ersten Anpfiff weg ordentlich zur Sache ging. In der Gruppe A machten Solnhofen (4:0 gegen Wolfstein und 3:0 gegen Rednitzhembach) sowie Feucht (je 2:1 gegen die gleichen Kontrahenten) vorzeitig das Halbfinale perfekt. Ein 1:1 im direkten Duell bescherte der TSG Platz eins vor Feucht.

In der Gruppe B ließ der SC 04 Schwabach mit drei Siegen (unter anderem ein 3:2 gegen Ramsberg/St. Veit) keine Zweifel an seinem ersten Platz aufkommen. Da die SG ihr erstes Match gegen Greding knapp und spät mit 1:0 gewonnen hatte, kam es zum „Endspiel“ um Platz zwei gegen TürkSpor Freystadt. Hier genügte den Ramsberg-Veitern in einem spannenden Match ein 2:2 zum Weiterkommen aufgrund des besseren Torverhältnisses (5:5 für die SG, 4:7 für TürkSpor).

Halbfinale als Südderby

Im ersten Halbfinale kam es somit zum Südderby zwischen Solnhofen und Ramsberg/St. Veit. Beide Teams waren sich schon in der Zwischenrunde begegnet. Hier gewann der Kreisligist mit 4:2 gegen den Bezirksligisten und wiederholte nun seinen Erfolg. Diesmal feierte die SG ein 3:1. Die Führung durch Dominik Seitz glich Atila Onbasi zwar für Solnhofen aus, doch dann holte Marco Böhm zum Doppelschlag aus und machte den 3:1-Sieg perfekt.

Der Ramsberg/St. Veiter Fanblock war endgültig aus dem Häuschen und bekam vom Weißenburger Oberbürgermeister Jürgen Schröppel sogar „Stadion-Atmosphäre“ bescheinigt. Die Mannschaft um Kapitän Dominik Seitz konzentrierte sich derweil auf das Endspiel gegen den SC Feucht, der sich im zweiten Semifinale mit 2:1 gegen Schwabach behauptete.

Der Landesligist war natürlich Favorit und ging durch Sebastian Schulik mit 1:0 in Führung. Doch wieder war es der herausragende Marco Böhm, der per Zehnmeter (nach dem vierten Feuchter Teamfoul) zum 1:1 traf. Am Ende war der SC dann aber einfach einen Tick cleverer und kam durch Daniel Schneider zum 2:1-Siegtreffer. Die Feuchter holten sich damit zum ersten Mal das Hallenchampionat im Großkreis Neumarkt/Jura ...

... und nahmen bei der Siegerehrung den Pokal und 900 Euro Prämie entgegen. Auch für die anderen Endrundenteams lohnte sich die Sache, denn laut Kreisspielleiter Thomas Jäger wurden nicht weniger als 4500 Euro an die besten acht ausgeschüttet – 650 Euro davon kassierte Vizemeister Ramsberg/St. Veit. Möglich machten dies vor allem die Sponsoren des Verkehrsbundes Großraum Nürnberg (VGN), der durch Geschäftsführer Jürgen Haasler vertreten war, sowie Lotto Bayern (repräsentiert durch Bezirksstellenleiter Friedrich Müller). Ihnen dankte der Kreisspielleiter ebenso wie dem TSV 1860, der das Turnier „extrem gut ausgerichtet hat“, und den Schiedsrichtern.

Dem Quartett mit Jonas Lux (FC Nagelberg), Florian Kleemann VfL Treuchtlingen), Michael Schott (TSV Kleinschwarzenlohe) und Lukas Lang (SV Höhberg) attestierte Jäger eine „hervorragende Arbeit“, auch wenn es bei einigen Entscheidungen Kritik an den Referees gab und die 15 Spiele laut Jäger teils „hochemotional“ waren.

Insgesamt hat man gesehen, dass auch mit den im Vorjahr eingeführten Futsalregeln der vielzitierte Budenzauber möglich ist. Dafür sorgen nicht zuletzt die Tore. Die Krone der besten Goalgetter bei der gesamten Turnierserie teilten sich drei Spieler mit je zehn Treffern: Fabian Eberle (TSG Solnhofen), Michael Böhm (TSV 1860 Weißenburg) und Marco Böhm (Ramsberg/Veit). Während Weißenburgs Böhm nur bei der Vor- und Zwischenrunde Gelegenheit zum Toreschießen hatte, drehte der „Veiter Junge“ erst in der Zwischenrunde (4) und Endrunde (5) so richtig auf. Marco Böhm dürfte vom Alter her sogar noch bei den A-Junioren spielen, zeigte nun aber bereits bei den Herren seine Klasse. Spätestens seit der Endrunde dürften einige höherklassige Vereine das Sturmtalent in ihrem Notizblock haben.

SG Ramsberg/St. Veit: Christoph Böhm (Torwart), Patrick Haueis, Daniel Riess (1 Treffer), Peter Henn, Dominik Seitz (2), Tobias Fuchs, Sven Egerer, Sebastian Zottmann (1), Marco Böhm (5), Christian Lechner, Markus Kluy; Spielertrainer: Andre Dietrich.

TSG Solnhofen: Christoph Zwahr (Torwart), Florian Haberler, Lucas Rohlik, Manuel Werner, Konstantin Bilinski (1 ), Gentijan Bajraktari, Manuel Bittlmayer (2), Fabian Eberle (2), Atila Onbasi (3), Daniel Meyer und Julian Schwegler; Trainer Franz Wokon.
 

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