"Fränkische Backstubn" gerettet

22.7.2017, 06:00 Uhr

© Steiner

Wer genau die „Fränkische Back­stubn“ übernimmt, die von Helmut Traublinger 2007 neu gegründet wurde, will und darf der Insolvenzverwalter derzeit noch nicht sagen – nur so viel: „Es handelt sich um einen Investor aus der Oberpfalz.“ Der wolle die „Fränkische Backstubn“, die Traublinger gemeinsam mit Brigitte Riedl und Karsten Junker leitete, ebenfalls als inhabergeführtes Familienunternehmen weiter betreiben.

Ob auch in Zukunft der Name erhalten bleibe, stehe derzeit noch nicht fest, sei sicher aber auch nicht das Wichtigste. Viel wichtiger sei es, dass es mit allen noch bestehenden Filialen weitergehe, sagte Raab auf Anfrage unserer Zeitung. Das Konzept des neuen Inhabers sei tragfähig und die Verhandlungen seien alle gut ver­laufen. Der Insolvenzverwalter dankte im Zusammenhang mit der positiven Nachricht von der Übernahme ausdrücklich allen Kunden und Geschäftspartnern für ihre Treue zur „Fränkische Backstubn“. Auch während der Insolvenzphase seien die Umsätze nicht zurückgegangen und hätten die Stammkunden weiterhin in den Filialen eingekauft.

Hauptursächlich für die Insolvenz war der Wegfall von zwei Großkunden in Gunzenhausen, die die Produkte des Ellinger Großbäckers aus ihrem Sor­timent nahmen, blickte Raab noch einmal zurück ins Frühjahr. Aufgrund der Kostenstruktur des Unternehmens war es nach Informationen des Brancheninsiders „Backnetz“ deshalb absehbar, dass dieser Umsatzeinbruch „nicht so schnell kompensiert werden kann“.

Gute Geschäftsentwicklung

Davor hatte sich die „Fränkische Backstubn“, die aus dem „Ramsberger Bauernbrot“ hervorging, in den vergangenen Jahren durch eine gute Geschäftsentwicklung ausgezeichnet, die allerdings zunehmend unter der wachsenden Konkurrenz Umsatzeinbußen hinnehmen musste. Insbesondere die zunehmenden Zahl an Backstationen in den Supermärkten machte der „Fränkische Backstubn“ das Leben schwer. Trotzdem gelang es dem Un­ternehmen noch im vergangenen Jahr, seine Umsätze zu steigern. Weil aber zum Jahreswechsel zwei Supermarktketten die Mietverträge für zwei der umsatzstärksten Filialen kündigten, verlor das Unternehmen in kurzer Zeit rund 15 Prozent des Gesamtumsatzes.

Durch Eröffnung neuer Filialen hätte diese Entwicklung zwar abgefangen werden können, allerdings nur mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung. Aufgrund der Liquiditätssituation entschied sich das Unternehmen daher, den Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit zu stellen.  Helmut Traublingers Hoffnung, dass der Schritt in die Insolvenz ein Schritt in die richtige Richtung war, hat sich nach der Übernahme jetzt bewahr­heitet. Seinem Nachfolger wünscht Traublinger alles Gute und legt ihm vor allem seine Mitarbeiter ans Herz: „Die Fränkische Backstubn hat einen funktionierenden Geschäftsbetrieb, gute Mitarbeiter und gutes Ansehen bei den Kunden – sie ist es wert, weiter zu bestehen.“

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