Rektorin feuert Schüler mit "Sieg Heil"-Ruf an

4.3.2014, 12:20 Uhr

Am Freitag vor den Faschingsferien fand erstmals ein sogenanntes "Mausefallenrennen" unter den Schülern der Staatlichen Realschule in Weißenburg statt. Doch beim fröhlichen Spektakel in der Pausenhalle kam es zum Skandal: Schulleiterin Stephanie Bauer wünschte den Teilnehmern der fünften bis zehnten Klasse nicht nur viel Glück beim Rennen, sondern entbot ihnen auch den NS-Gruß "Sieg Heil".

Die Rektorin selbst erklärt gegenüber der Süddeutschen Zeitung, ihr sei der Ruf "so rausgerutscht". Sie sei politisch eher grün und hege keinerlei Sympathie für den Nationalsozialismus und das entsprechende Gedankengut. Die 43-Jährige soll sich, als ihr die Wortwahl bewusst wurde, umgehend entschuldigt haben.

Die ehemalige Vorsitzende des Elternbeirates der Schule Elisabeth Pecoraro zeigt sich von dem Vorfall überrascht: "Ich weiß nicht, warum sie das gesagt hat. So etwas darf in einem öffentlichen Amt, wie dem als Direktorin, nicht passieren." Pecoraro gibt jedoch zu bedenken, dass der Vorfall den Kindern zeige, dass jeder Mensch fehlbar sei und man mit seinen Äußerungen aufpassen müsse.

Ob die 43-jährige Schulleiterin nun auch mit rechtlichen oder dienstrechtlichen Konsequenzen rechnen muss, wird derzeit vom Bayerischen Kultusministerium und der Schulaufsicht untersucht. Der Sprecher des Kultusministeriums Henning Gießen teilt mit: "Die Äußerung, die von Frau Bauer in ihrer Schule verwendet worden ist, ist angesichts der Wortwahl, die dem Nazi-Vokabular entstammt, inakzeptabel und von der möglichen Wirkung her unverantwortlich."

Den übrigen Lehrern der Realschule soll die Direktorin inzwischen nahegelegt haben, sich nicht zu dem Vorfall zu äußern.

Bei einem Mausefallenrennen basteln Schüler der verschiedenen Klassenstufen eigene Miniaturfahrzeuge. Am Ende gewinnt derjenige, dessen Gefährt die größte Strecke zurücklegt.

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