TSV 1860 unter seinen Möglichkeiten, SG als Stimmungsmacher

19.1.2015, 08:35 Uhr
TSV 1860 unter seinen Möglichkeiten, SG als Stimmungsmacher

© Mühling

Beide verpassten das Halbfinale und schieden nach den Gruppenspielen aus. Die TSV-Sechziger mussten in der Gruppe A sang- und klanglos die Segel streichen, blieben ohne jeglichen Punktgewinn und waren meilenweit davon entfernt, ihren Vorjahrestitel zu verteidigen. Die Ramsberg-Veiter dagegen knüpften an ihre bislang starke Hallensaison an und blieben bei drei 1:1-Unentschieden im Konzert der Großen ungeschlagen. Das reichte zwar nicht ganz fürs Halbfinale, doch verschaffte sich der einzige Kreisligist in der Bezirksendrunde viel Anerkennung – auch durch den größten und lautesten Fanblock, der auch nach dem Ausscheiden noch weiter kräftig Stimmung machte und Gesänge anstimmte.

Die Meisterschaft und damit den „VGN-Lotto-Hallencup“ holte sich am Ende eine Mannschaft, die eigentlich keiner auf dem Zettel hatte: Der ATSV Erlangen überraschte. Der aktuelle Tabellensechste der Bezirksliga 1 und Meister des Kreises Erlangen/ Pegnitzgrund bezwang im Finale den Landesligisten TSV Nürnberg-Buch mit 3:1. Das Spiel um Platz drei wurde als Sechsmeterschießen ausgetragen und ging mit 8:7 an den SC Feucht (gegen den FC Bayern Kickers Nürnberg). Im Halbfinale hatte Buch das Duell der Landesligisten gegen den SC Feucht mit 2:1 gewonnen. Ebenfalls knapp ging es beim 3:2 für Erlangen gegen die Futsal-Spezialisten von BaKi zu.

TSV 1860 unter seinen Möglichkeiten, SG als Stimmungsmacher

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Gegen die Bayern Kickers hatte der TSV 1860 sein erstes Gruppenspiel bestritten und mit 1:4 verloren (Weißenburger Treffer: Andre Hofer) – ein denkbar schlechter Auftakt. Danach wurde es zwar knapper für den von Markus Schäfer und Sebastian Struller betreuten Titelverteidiger, doch das 0:1 gegen Nürnberg-Buch bedeutete bereits das Turnier-Aus. Im Vorjahr hatten die TSV-Sechziger noch im Finale mit 4:1 gegen die „Bucher Jungs“ gewonnen. Zum Abschluss folgte ein 0:1 gegen den SK Lauf.

Null Punkte also und insgesamt nur ein Tor in 45 Futsal-Minuten – das war eine enttäuschende Bilanz. Hinzu kam eine völlig überzogene Rote Karte für Daniel Blob im zweiten Spiel gegen Buch. Hier zeigte sich – wie später auch bei „Rot“ gegen einen Erlanger – dass die fehlende Zweiminutenstrafe ein großer Nachteil des Futsal ist. Lichtblicke waren das Comeback von Tobias Reile und die gute Leistung von U19-Torhüter Johannes Uhl, der den Urlauber Jonas Herter vertrat. Insgesamt war es aber eine eher unbefriedigende Hallensaison für den TSV 1860, dem nach dem vorzeitigen Aus auf Kreisebene letztlich nur der Gewinn der Stadtmeisterschaft blieb.

„Wahnsinns-Euphorie“

Ein sehr positives Fazit konnte dagegen die SG Ramsberg/St. Veit ziehen. „Wir sind total stolz auf unsere Jungs“, sagten die beiden Vorsitzenden Holger Treiber und Willi Birkhan. Sie freuten sich obendrein über die „Wahnsinns-Euphorie“ im Umfeld. Mit zwei Bussen fuhr die SG nach Nürnberg, rund 150 der etwa 500 Zuschauer gehörten zum Ramsberg-Veiter Anhang. Bei der Anfeuerung konnte nur der TSV Winkelhaid mit seinem beflaggten Block mithalten.

Das Duell beider Teams war dann auch in punkto Stimmung das Highlight des Tages. Sportlich stand es lange 0:0. Dann brachte Daniel Riess in letzter Minute die SG mit 1:0 in Führung und Winkelhaids Dominic Rühl glich in allerletzter Sekunde für den Sieger der Futsalliga 2014 aus. In den beiden folgenden Spielen war die SG dann selbst für Last-Minute-Ausgleiche zuständig: Marco Böhm traf zum 1:1 bei der Neuauflage des Kreis-endspieles gegen Feucht, Michael Huf zum 1:1 gegen den späteren Bezirksmeister aus Erlangen.

Obwohl die Ramsberg-Veiter kein Spiel verloren, verpassten sie das Halbfinale. Auch Bezirksspielleiter Ludwig Beer brachte seinen Respekt vor der Leistung des Kreisligisten und dessen Fans zum Ausdruck. „Allein von der Stimmung her hätte ich die SG Ramsberg/St. Veit oder auch den TSV Winkelhaid schon gern im Halbfinale gesehen“, sagte Beer. Am Ende gratulierte er dem ATSV Erlangen zum Titel und wünschte ihm viel Erfolg bei der Bayerischen Meisterschaft am kommenden Samstag in Amberg.

Zudem dankte Beer den Sponsoren – dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) und Lotto Bayern, die erneut stattliche Geldpreise möglich gemacht hatten. Zum besten Torhüter des Turniers wurde SG-Keeper Christoph Böhm gewählt, erfolgreichster Torjäger war der Feuchter Sebastian Schulik (fünf Treffer).

TSV 1860 Weißenburg: Johannes Uhl (Torwart), Bastian Forster, Patrick Weglöhner, Marc Hedwig, Markus Lehner, Daniel Blob, Tobias Reile, Andre Hofer (1 Treffer), Michael Böhm, Jonas Ochsenkiel.

SG Ramsberg/St. Veit: Christoph Böhm, Markus Kluy (beide Torwart), Patrick Haueis, Daniel Riess (1), Peter Henn, Dominik Seitz, Tobias Fuchs, Sven Egerer, Sebastian Zottmann, Marco Böhm (1), Christian Lechner, André Dietrich, Michael Huf (1).

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