Weißenburg bekommt ein Stadtlexikon

10.8.2011, 08:01 Uhr
Weißenburg bekommt ein Stadtlexikon

© Stephan

Aktuell gibt es deutschlandweit 55 solcher Stadt-Wikis. In Franken können nur Nürnberg, Fürth, Würzburg und Schweinfurt auf eine derartige Internetseite verweisen. Mit Weißenburg soll nun im Herbst erstmals eine fränkische Kleinstadt hinzustoßen.

Ein ehrgeiziges Projekt, hinter dem eine derzeit noch kleine Gruppe von Initiatoren steckt. Das sind unter anderem der Weißenburger Journalist Peter Diesler, Paul Lensing, der Leiter der Weißenburger Stadtbücherei, der bekannte Hobby-Historiker Ulf Beyer, Dr. Andreas Palme und Dr. Bruno Oßmann von der Weißenburger Volkshochschule, Journalistin Miriam Trescher, Stadtrat Uwe Döbler sowie Victor Rother und Walter Walliczek. Auch Weißenburgs Oberbürgermeister Jürgen Schröppel hat für das Projekt bereits Unterstützung zugesagt, ebenso wie die Kreisheimatpflegerin Dr. Ute Jäger.

Hinter den Kulissen hat das Initiatorenteam das Projekt bereits weit vorangetrieben. Konzept, Layout und Technik stehen. Davon können sich Interessierte bei einem Besuch im Internet auf der Seite www.wugwiki.de überzeugen. Das Einzige, was jetzt noch fehlt, ist der Inhalt. Und für den sollen die Nutzer – wie beim großen Wikipedia – selbst sorgen.

Mit wenigen Klicks hat man sich auf der Internetseite angemeldet, und kann dann neue Artikel schreiben und bestehende verbessern oder sich an laufenden Diskussionen zu einzelnen Beiträgen beteiligen. Vorstellbar ist nahezu alles: Natürlich soll die Weißenburger Kirchweih einen Eintrag erhalten, aber auch die Wülzburg muss in einem Beitrag gewürdigt werden, genauso können Kinos, Kneipen und Unternehmen Gegenstand eines Eintrags sein, und gegen eine Vorstellung des eigenen Wohngebiets spricht ebenfalls nichts.

Neutraler Standpunkt

Erlaubt ist alles, was lokal von Belang ist und nicht gegen die Regeln verstößt, die sich auf der Internetseite schnell nachlesen lassen. Das Wich­tigste dabei ist, dass das Lexikon sich einem neutralen Standpunkt verpflichtet fühlt, wie Peter Diesler erklärt. Das Wugwiki soll keine Werbe- oder Propaganda-Plattform werden, sondern kompakt Informationen zu Weißenburg und seiner Umgebung liefern.

Das Lexikon richtet sich an Tou­risten, Urlauber, Einheimische, aber auch Zugezogene. Diesler, selbst erst seit sechs Jahren in der Römerstadt beheimatet, hätte sich bei seinem Um­zug ein solches, sehr lokales Portal gewünscht, mit dessen Hilfe man sich schneller in der Stadt zurechtfindet und manche lokalen Eigenheiten besser verstehen lernt.

Im Herbst soll das Wugwiki dann für die Allgemeinheit ans Netz gehen. „400 Artikel in 400 Tagen“ hat sich das Initiatorenteam zum Ziel gesetzt. Das aber ist nur der Anfang, denn fertig wird ein solches virtuelles Lexikon  nie. Das liegt in der Natur der Sache, gibt es doch keine endgültige Fassung. Das macht auch den Reiz des Projekts aus: Ständig wird das Werk überarbeitet, aktualisiert und auch korrigiert. Im Großen hat Wikipedia bereits gezeigt, dass dieser Ansatz funktioniert, nun soll die Bestätigung im kleinen Weißenburg folgen.

Wie man einen Artikel schreibt, was dabei beachtet werden muss und weitere wichtige Informationen zu dem dem Stadtlexikon finden Interessierte auf der Seite www.wugwiki.de. Ansprechpartner für Fragen sind zudem Peter Diesler (pdiesler@journalismus. com). Am Donnerstag, 18. August, wird zudem eine Informationsver­anstaltung zum Stadtwiki um 19.30 Uhr in den Räumen der Volkshochschule Weißenburg (EDV-Raum, Am Hof 23, 2. Stock) stattfinden.