Einsatzbericht der Freiwilligen Feuerwehr Weißenburg

14.1.2016, 14:00 Uhr
Einsatzbericht der Freiwilligen Feuerwehr Weißenburg

© Renner

„Um den Kollegen Hayko fröhlich zu stimmen“, habe er diesmal die Zahlen der Integrierten Leitstelle (ILS) in Schwabach zugrunde gelegt, merkte Knaupp spaßhaft an. Michael Hayko ist der beim Kreisverband Südfranken des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) für die ILS zuständige Abteilungsleiter. Er war wie der neue Weißenburger BRK-Bereitschaftsleiter Fabian Eisenmeier, Polizeichef Peter Aschenbrenner und Oberbürgermeister Jürgen Schröppel Gast bei der Versammlung der Wehr.

Um „Menschen zu retten, Brände zu löschen, Hab und Gut unserer Mitbürger zu bergen oder vor weiteren Gefahren zu schützen“ wurden „rund 2000 Einsatzstunden ehrenamtlich und unentgeltlich abgeleistet“, unterstrich Knaupp. Ein Blick auf die Einsatzstatistik der vergangenen zehn Jahre zeige einen deutlich Anstieg der Einsatzzahlen. „So waren in den Jahren 2005 bis 2011 im Schnitt 120 Einsätze abzuarbeiten. Ab 2012 stieg die Zahl auf jährlich rund 180 Einsätze“, verglich Knaupp. Einer der Gründe sei sicher der Klimawandel mit häufigen Stürmen und Starkregen. Durch die Einführung der ILS sind aber auch Türöffnungen und Personenrettungen mit der Drehleiter hinzugekommen.

28-mal musste die Wehr im vergangenen Jahr Feuer löschen (2014: 17 Einsätze), „davon 22 Kleinbrände“, merkte Knaupp an. Er erinnerte aber auch an zwei mittelgroße Brände, das Feuer in der Biogasanlage Langenalt-heim und der Zimmerbrand in Wei-boldshausen kurz vor Jahreswechsel. Der einzige Großbrand war das Feuer in einem landwirtschaftlichen Nebengebäude in Indernbuch.

Darüber hinaus war das Können der Wehr bei 68 technischen Hilfeleistungen gefragt (2014 waren es 109). Da­runter waren auch mehrere schwere Unfälle auf den Bundesstraßen 2 und 13. Knaupp verwies ferner auf eine Vielzahl kleinerer Einsätze zum Beseitigen von Ölspuren, „Öffnen von Wohnungstüren bei zeitkritischen Lagen“, Beseitigen von umgestürzten Bäumen oder Personenrettungen mit der Drehleiter.

16-mal brauchte die Stadt die Unterstützung ihrer Feuerwehr, „so etwa beim Aufstellen des Maibaums, beim Anbringen der Weihnachtsbeleuchtung am Gotischen Rathaus und am Ellinger Tor“. Ferner mussten nach einem Sturm im März lose Ziegel aus Dachrinnen städtischer Gebäude entfernt werden.

Es gab 22 Fehlalarme (2014 waren es 21) durch das falsche Auslösen von Brandmeldeanlagen. Außerdem wurden fünf Sicherheitswachen gestellt (Vorjahr: sechs). Fünf Einsätze waren blinde Alarme. Die Kreiseinsatzzentrale im Weißenburger Feuerwehrhaus musste zur Unterstützung der ILS dreimal besetzt werden. Zur Brandschutzerziehung waren die Wehrmänner Georg Stary und Thomas Ellinger 17-mal tätig. Sie führten Schulklassen durchs Gerätehaus oder hielten in Kindergärten und Schulen Vorträge.

Um all die Einsätze bewältigen zu können, ist beständiges Training nötig. Den Übungsbesuch bezeichnete der Kommandant als „an sich gut“. Knaupp: „Das muss eigentlich eine Selbstverständlichkeit für einen Feuerwehrmann sein.“ Es gab 19 Übungen für die Gesamtwehr, 14 für Maschinisten, zwölf für Atemschutzgeräteträger und je vier am Gefahrgutwagen sowie mit dem Absturz- und Höhensicherungsgerätesätzen. Die Mitglieder der Kreiseinsatzzentrale übten viermal: „Insgesamt sind somit 57 Schulungen durchgeführt worden“, sagte Knaupp und fügte nicht ohne Stolz hinzu: „Das ist mehr als das Jahr Wochen hat.“

Zur Feuerwehraktionswoche fanden zwei Großübungen statt. Die erste war bei der Oechsler AG in Weißenburg, wo ein Industriehallenbrand angenommen wurde. Beteiligt waren hier zusätzlich die Ortsteilwehren aus Emetzheim, Holzingen, Kattenhochstatt, Weimersheim und Oberhochstatt. Der zweite angenommene Brand in einer Schäferei bei Suffersheim mit den Ortsteilwehren aus Suffersheim, Rothenstein, Haardt und Dettenheim sowie Einsatzkräften aus Geislohe, Neudorf und Göhren hatte den Schwerpunkt, eine Löschwasserversorgung über eine lange Strecke von der Potschmühle hinauf zum Übungsobjekt zu legen.

Außerdem fand wieder ein Fahrsicherheitstraining auf dem Kirchweihplatz statt. Die Teilnehmer kamen aus den Feuerwehren Weißenburg, Treuchtlingen und Pleinfeld. Außerdem gab es erstmals eine Ganztagsschulung für Drehleitermaschinisten, bei der vor allem geübt wurde, die Fahrzeuge „effektiv vor schwierigen Objekten zu platzieren“, berichtete Knaupp. Elf Wehrleute nahmen an einer Übung bei der Audi-Werksfeuerwehr in Ingolstadt teil, bei der an einem fabrikneuen Nullserienfahrzeug die Leistungsfähigkeit des Weißenburger Rettungssatzes erprobt wurde, denn in modernen Autos sind hoch-feste Stähle verbaut.

Ferner besuchten acht Mitglieder Lehrgänge an den staatlichen Feuerwehrschulen. Vier Einsatzkräfte stellten ihr Können im Brandhaus der Feuerwehrschule Würzburg unter Beweis. 19 nahmen an den Ausbildungen auf Landkreisebene teil.

Kommandant Knaupp dankte Oberbürgermeister Schröppel, dem Stadt-rat, der Stadtverwaltung, der Polizei und dem BRK für die gute Zusam­menarbeit. Für ihre Leistungen und die hervorragende Kooperation wurden die Weißenburger Wehrleute im Gegenzug allgemein gelobt, von Polizeichef Aschenbrenner genauso wie von ILS-Leiter Hayko. OB Schröppel: „Ich bin stets beruhigt, weil ich weiß, dass ich in der Schlachthofstraße
eine Truppe habe, auf die ich mich verlassen kann.“

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