Rekordverdächtig! Frankens Freibäder schwappen über

7.8.2018, 11:44 Uhr
Seit Wochen hat die Hitzewelle Franken im Griff: Das spiegelt sich auch deutlich in den Freibädern der Region wieder.

© Günter Distler Seit Wochen hat die Hitzewelle Franken im Griff: Das spiegelt sich auch deutlich in den Freibädern der Region wieder.

Gerhard Albert fürchtete schon, dass die im Mai neu eröffnete Norikusbucht am Südufer des Wöhrder Sees und der Sandstrand am Nordufer den drei städtischen Freibädern das Wasser abgraben könnte. Dazu kam es heuer aber nicht. Der Werkleiter von NürnbergBad spricht sogar von wachsenden Besucherzahlen, die am Ende der Saison einen neuen Rekord aufstellen könnten. Denn bis zum 31. Juli 2018 haben seine Mitarbeiter in allen städtischen Freibädern zusammen schon 237.000 Gäste gezählt - 2017 waren es bis Saisonende am 10. September 238.000 Menschen, die in das Westbad, das Stadionbad und in das Naturgartenbad gingen. "Das ist super. Wenn das so bleibt, kratzen wir an der Rekordzahl von 2015", sagt Bäder-Chef Albert. Vor drei Jahren registrierte der städtische Eigenbetrieb in der kompletten Saison 360.000 Badegäste.

Das Westbad liegt im Vergleich mit seiner Bilanz an der Spitze der drei Freibäder. Bis 31. Juli besuchten es 139.000 Badegäste (im gesamten Vorjahr waren es 132.000). 56.000 Gäste gingen bis Ende Juli ins Stadionbad (66.000 in 2017) und im Naturgartenbad passierten bis Ende Juli 42.000 Besucher die Eingänge (40.000 in 2017).

Mal über die Stadtgrenze geschaut: In München gingen bis Ende Juli 699.641 Menschen in die dortigen Freibäder. In Regensburg waren es 226.000 Besucher und in Augsburg kühlten sich im Mai und im Juni 61.747 Menschen in den drei Freibädern der Fuggerstadt ab.

Mehr als zufrieden

Nürnbergs Bäder-Chef Albert ist mit seiner Zwischenbilanz mehr als zufrieden. Weniger Freude bereitet ihm allerdings der Arbeitskräftemangel mit Blick auf den Fachangestellten für Bäderbetriebe (Im Volksmund: Bade- oder Schwimmmeister). "Wir finden kaum noch Leute. Das ist vor allem im Sommer ein Problem, wenn alle sieben Bäder, also auch unsere Hallenbäder, offen haben." Selbst ungelernte Kräfte seien Mangelware. "Es kann ja kaum noch jemand den Rettungsschwimmer vorweisen. Der ist aber selbstredend zwingend.", sagt Albert gegenüber unserer Redaktion.

Aufatmen könne er und sein Team, weil der Stadtrat grünes Licht für einen privaten Sicherheitsdienst gegeben hat. Seit zwei Jahren helfen die Sub-Unternehmen im Betrieb mit. "Seit dem können sich meine Leute wieder mehr auf ihr Kerngeschäft konzentrieren: die Wasseraufsicht", sagt er. Die Sicherheitsleute sitzen an den Kassen oder greifen ein, wenn es unter Badegästen Stress gibt. "Das haben früher die Schwimmmeister erledigen müssen." Das sei aber nicht mehr tragbar gewesen. Die Mitarbeiter müssen am Sprungturm oder an der Rutsche stehen, wenn diese geöffnet sind. "Sie sind also gebunden und können ihren Standort nicht so ohne weiteres verlassen, wenn es am anderen Ende eine Schlägerei gibt. "Bisher", so der Bäder-Chef, ist noch nichts Nennenswertes passiert. "Das soll so auch bitte bleiben." Ihm seien bisher auch keine Fälle von sexueller Belästigung bekannt.

Auch im Rest von Franken strömten zuhauf Menschen in die Freibäder. Allein im Juli konnte das Forchheimer Königsbad 48.000 Gäste verzeichnen. Von den für 2018 angesetzten Einnahmen konnten dadurch bereits knapp zwei Drittel verbucht werden. Auch das Pottensteiner Felsenbad ist sehr zufrieden mit dem Geschäft bisher. In Ebermannstadt erwartet man sogar 10.000 Besucher mehr als im Vorjahr.

Und auch in Fürth wird fleißig geplanscht, solange das Wetter es noch zulässt: 1500 bis 4000 Besucher strömen täglich ins Fürther Freibad. Auch in den umliegenden Bädern wie Zirndorf oder Veitsbronn herrscht volles Haus - oder besser gesagt, volles Becken.

Auch das Bad Windsheimer Freibad ist durch die Hitzewelle zu einem absoluten Hotspot geworden. Dank verlängerter Öffungszeiten hat man dort sogar den Tagesrekord aus dem Vorjahr übertroffen.

 

 

2 Kommentare