0:4 in Iserlohn! Ice Tigers lassen bei den Roosters Federn

29.11.2017, 21:43 Uhr
Rumms! Der Ausflug ins Sauerland war für Nürnbergs beste Eishockeyspieler ein äußerst schmerzhafter (Archivbild).

© Sportfoto Zink / ThHa Rumms! Der Ausflug ins Sauerland war für Nürnbergs beste Eishockeyspieler ein äußerst schmerzhafter (Archivbild).

Am Sonntagabend hat Marcus Weber erzählt, wie das eigentlich so ist, alle paar Tage stundenlang im Bus zu sitzen. Die Ice Tigers spielen dann Karten, Schafkopf, Uno, solche Sachen. Sie schauen gemeinsam Filme, schlafen aber auch ausgiebig und versuchen so, sich noch ein bisschen zu erholen von den Strapazen der vorangegangenen Tage. "Und man macht auch viel Schmarrn", sagte Weber schließlich.

Schlafmützig am Seilersee 

Der Verteidiger hatte dieses Schmarrnmachen allerdings ausdrücklich auf die Busfahrten begrenzt, sein Mannschaftskollege Brandon Segal allerdings wollte den Spaß scheinbar noch ein bisschen ausdehnen. Eine Minute und 14 Sekunden waren am Mittwochabend in der Eissporthalle am Seilersee gespielt, als Segal den Puck im eigenen Drittel unbedrängt genau zum Iserlohner Chris Brown spielte, der keine Mühe hatte, zum 1:0 einzuschießen.

Weil Philippe Dupuis und Patrick Reimer die Roosters später noch zweimal zum Toreschießen einluden und den Beginn des dritten Drittels verschliefen, verloren die Ice Tigers erstmals seit dem 5. November wieder ein Spiel. Das 0:4 (0:1, 0:1, 0:2) war die erste Niederlage nach zuvor fünf Siegen in Folge – für Iserlohn allerdings war es der neunte Sieg im zehnten Spiel.

Und genau so trat die Überraschungsmannschaft der Liga auch auf. Selbst mit der frühen Führung gaben sie sich nicht zufrieden, drängten selbstbewusst auf den nächsten Treffer, erst nach sechs Minuten kamen die Ice Tiger mal gefährlich vor das Iserlohner Tor. Leo Pföderl konnte sich aber nicht zwischen einem Schuss und einem Pass entscheiden, auch im ersten Power-Play verpasste er den Ausgleich genauso wie Milan Jurcina mit einem kraftvollen Schuss von der Blauen Linie.

Rob Wilson hatte es geahnt

John Mitchell versuchte es innerhalb weniger Sekunden sogar zweimal, scheiterte allerdings auch zweimal an Sebastian Dahm (8.). Danach konnte Nürnberg seine spielerische Überlegenheit nicht nutzen, auch wenn sie durch Dupuis (13./17.) und Oliver Mebus (19.) mehrfach zu Chancen kamen.

Mit 0:1 ging es in die erste Pause – und Trainer Rob Wilson durfte sich bestätigt fühlen. Iserlohn habe nach dem Trainerwechsel auf Rob Daum sein System geändert und sei kein einfacher Gegner, der zurecht inzwischen auf Rang fünf der Tabelle notiert sei. "Sie haben zuletzt zehn Tore in zwei Spielen geschossen", sagte Wilson schließlich, "ich hoffe, wir können ihnen defensiv wehtun."

Das gelang Yasin Ehliz, der seit 17 Spielen ohne Tor ist, kurz darauf in Überzahl nicht, ehe Dane Fox das Power-Play eigenhändig beendete und ebenfalls auf die Strafbank musste. Und dann taten sich die Nürnberg defensiv abermals selbst weh. Philippe Dupuis wollte den Puck an der Bande klären, spielte ihn aber zu einem Iserlohner, zwei Pässe und einen gezielten Schuss von Luigi Caporusso ins rechte Toreck später stand es 2:0 (25.).

 

Die Ice Tigers gaben sich aber weiter nicht auf, Mitchell versuchte es abermals, genauso wie Dane Fox und Tom Gilbert. Alles, was beim 5:1 gegen München noch so einfach aussah, klappte an diesem Abend allerdings nicht. Als die Ice Tigers bei einem Konter zu dritt auf das Iserlohner Tor zuliefen, legte Ehliz quer auf Patrick Reimer, der aber etwas zu hoch zielte.

Weidner, Caporusso - und ab in den Bus! 

Das letzte Drittel hatte noch gar nicht richtig begonnen, da jubelte Iserlohn schon wieder. Jake Weidner hatte zu viel Zeit, schaute Andreas Jenike aus und traf überlegt zum 3:0 (41.). Danach dezimierten sich die Ice Tigers doppelt und mussten fast eine Minute zu dritt spielen, zehn Minuten später war das Spiel endgültig vorbei. Patrick Reimer wollte im Aufbau zu Dupuis passen, Iserlohns Caporusso ging dazwischen, lief noch ein paar Meter, schoss – und jubelte zum zweiten Mal: 4:0 (51.). Spätestens da freuten sich alle Nürnberger nur noch auf die Rückfahrt.

Nürnberg: Jenike; Aronson/Festerling, Jurcina/Mebus, Gilbert/Weber, Köppchen; Reimer/Reinprecht/Ehliz, Mitchell/Steckel/Pföderl, Segal/Dupuis/Fox, Pfleger/Buzas/Möchel. - Tore: 1:0 Brown (1:14), 2:0 Caporusso (24:05), 3:0 Weidner (40:21), 4:0 Caporusso (50:46).- Schiedsrichter: Schrader/Schukies- Zuschauer: 3621. – Strafen: 10 / 8. 

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