3:3! Der Club schlägt in Bremen stark zurück

29.9.2013, 17:28 Uhr
3:3! Der Club schlägt in Bremen stark zurück

© Sportfoto Zink

Kurz vor der Pause keimte Hoffnung: Hiroshi Kiyotake brachte indisponierte Gäste nach einem Zwei-Tore-Rückstand heran. Nach dem Seitenwechsel glich ein deutlich verbesserter FCN durch Josip Drmic und Adam Hlousek zweimal aus.

Die letztlich unerfüllte Sehnsucht nach dem ersten dreifachen Punktgewinn 2013/14 hatte Michael Wiesinger im Vorfeld der Partie unmissverständlich zum Ausdruck gebracht. "Ich weiß, dass wir diesen Sieg brauchen", diktierte der Club-Coach den Journalisten vor Nürnbergs Gastspiel an der Weser in die Notizblöcke.

Mit Dabanli geht's los - aber nicht gut

Das Personal, das Wiesinger zu diesem Zweck auf den Rasen schickte, unterschied sich von der Elf, die beim 1:1-Achtungserfolg gegen Dortmund bei Anpfiff auf dem Rasen stand, in dreifacher Hinsicht: Berkay Dabanli verteidigte, da Per Nilsson aufgrund von Magen-Darm-Problemen kurzfristig ausfiel, anstelle des Schweden zentral. Alexander Esswein erhielt auf der linken Außenbahn den Vorzug vor dem grippegeschwächten Mike Frantz. Tomas Pekhart stürmte statt Daniel Ginczek, der sich am Donnerstag bei einem Trainingsunfall die Mittelzehe am linken Fuß gebrochen hatte.

Der SV Werder brauchte nur eine kurze Anlaufzeit, um auf heimischem Platz die Spielkontrolle an sich zu reißen. Die Hanseaten ließen - begünstigt auch von unzureichendem Nürnberger Pressing - den Ball flott zirkulieren und drängten in den Anfangsminuten besonders über die linke Außenbahn vehement nach vorne. Bremens Außenverteidiger Santiago Garcia schob hier immer wieder energisch an und forderte mit seiner scharfen Hereingabe Raphael Schäfer eine erste Arbeitsprobe ab. Der Club-Keeper hatte das Spielgerät erst im Nachfassen sicher (6.).

Der FCN bekam auf engagierte Hausherren auch im Anschluss keinen Zugriff und kassierte durch eine nahezu identische Situation prompt das 0:1: Wieder war es Garcia, der auf links die Kugel nach vorne trieb und scharf ins Zentrum beförderte. Dabanli wollte klären, verlängerte den Ball aber unglücklich ins eigene Netz (8.).

Der Führungstreffer gab den Norddeutschen zusätzlichen Rückenwind. Im Gegensatz zu einer uninspirierten Wiesinger-Truppe, die - in der Defensive gefesselt - keine Entlastung schaffte, legten quirlig rochierende Werderaner energisch den Vorwärtsgang ein. Dass die Abstände beim Club im Spiel gegen Ball zu groß waren, erleichterte der Dutt-Elf die Bemühungen. 25 Minuten waren im Weserstadion absolviert, als Aaron Hunt Schäfers Betriebstemperatur durch einen strammen Schrägschuss weiter nach oben schraubte. Neun Minuten später rollte der Werder-Express erneut über links - mit fatalen Folgen für die Gäste: Hunt setzte überlegt Eljero Elia in Szene, der den Ball aus vollem Lauf in die Maschen jagte.

Erst jetzt wurde ein zuvor schlafmütziger FCN wach. Nürnberg erarbeitete sich Halbchancen. Dennoch kam der rot-schwarze Anschlusstreffer kurz vor der Pause überraschend: Nach Plattenhardts Einwurf leitete Adam Hlousek den Ball in die Mitte weiter. Diesmal war Werder unsortiert. Hiroshi Kiyotake nutzte dies, um das Leder fulminant in die Maschen zu knallen (44.).

Drmic braucht keine Anlaufzeit

Im zweiten Durchgang übernahm Josip Drmic auf der linken Bahn für den blassen Esswein. Diese Korrekturmaßnahme sollte sich auszahlen. Der FCN zeigte sich im Vergleich zur ersten Hälfte deutlich verbessert und zwang Werder nun in einen echten Schlagabtausch. Der agile Drmic hatte daran großen Anteil. Zielte Nürnbergs Neuzugang in Minute 49 noch knapp am Kasten vorbei, machte er vier Minuten später alles richtig, indem er Pekharts maßgenauen Diagonalball am zweiten Pfosten über die Linie bugsierte.

Der Club war nun voll da. In einem Duell mit offenem Visier waren Chancen hüben wie drüben zu notieren. Nach über eine Stunde war wieder der SVW an der Reihe: Überhastet agierende Nürnberger bekamen die Kugel nicht aus der Gefahrenzone, Elia bedankte sich mit einem Aufsetzer ins lange Eck - Bremen führte wieder (66.).

Aber der Club fightete nun, wollte sich nicht mit einer Niederlage abfinden. Darüber hinaus setzte der FCN jetzt auch spielerische Glanzlichter. Adam Hlousek, der Nürnbergs Spielzug selbst initiiert hatte, veredelte Kiyotakes Traumpass zum 3:3 in der 70 Minute. In der Schlussphase suchten beide Teams die Entscheidung. Da Drmics Kunstschuss nur die Oberkante der Latte streifte (79.), blieb es jedoch beim 3:3.

SV Werder Bremen: Mielitz - Fritz , Lukimya , Caldirola , Garcia - Makiadi (69. Kroos) , Junuzovic - Elia (84. Kobylanski) , Hunt , Ekici - Petersen

1. FC Nürnberg: Schäfer - Chandler , Pogatetz , Dabanli , Plattenhardt - Hasebe , Stark (68. Frantz) - Esswein (46. Drmic) , Kiyotake , Hlousek - Pekhart

Tore:  1:0 Dabanli (ET., 8.)., 2:0 Elia (34.), 2:1 Kiyotake (44.), 2:2 Drmic (53.), 3:2 Elia (66.), 3:3 Hlousek (70.) | Gelbe Karten: Junuzovic, Ekici / Chandler, Schäfer, Stark | Schiedsrichter: Stieler (Hamburg) | Zuschauer:  40 048.

 

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