9:3 gegen Iserlohn: Ice Tigers rupfen die Roosters

22.12.2015, 22:33 Uhr
Ein Bild mit Symbolcharakter: Die Ice Tigers feiern, während die weißgekleideten Roosters am Boden zerstört sind.

© Sportfoto Zink / DaMa Ein Bild mit Symbolcharakter: Die Ice Tigers feiern, während die weißgekleideten Roosters am Boden zerstört sind.

Dem munteren Scheibenschießen ging vor 4245 Zuschauern allerdings ein zäher Beginn voraus. Beide Mannschaften lieferten sich im Startdrittel einen harten Abnutzungskampf, die Ice Tigers hatten in den ersten zehn Minuten zwei Strafzeiten zu überstehen, hätten kurz darauf aber in Führung gehen müssen, doch Brandon Segal scheiterte allein vor Iserlohns Torhüter Chet Pickard. Hinten hielt Tyler Beskorowany einige Male stark gegen etwas bessere Halbchancen der Gäste, ehe das Glück der Heimmannschaft ein wenig auf die Sprünge half: Als die Scheibe Richtung Ecke trudelte, verfing sie sich an Schiedsrichter Felix Winnekamps Schlittschuh. Steven Reinprecht nahm sie auf und spielte Patrick Reimer frei, der zunächst scheiterte, Reinprecht verwertete den dritten Nachschuss zum 1:0 (19.).

Wer die eklatante Schwäche im Mitteldrittel der Ice Tigers in den vergangenen Partien mitansehen hatte müssen, der ahnte nun Böses: die knappe Führung würde gegen die aggressiven Iserlohner sicher nicht lange Bestand haben. "Warum kommen sie nicht härter heraus?", hatte auch Sportdirektor Martin Jiranek beklagt. Doch es kam diesmal alles anders. Binnen 13 Minuten schraubten die Ice Tigers die Führung hinauf auf 6:0. Reimer in Überzahl nach zauberhafter Vorarbeit von Dany Heatley, Marius Möchel mit dem bislang schönsten Tor seiner Karriere, als er einen Abpraller per Schlagschuss direkt nahm, David Steckel in Unterzahl auf Zuspiel des eben von der Strafbank zurückkehrenden Heatley, Leo Pföderl erneut in Überzahl nach Zuspiel von Reinprecht und Segal ins leere Tor ließen die zuletzt so leidgeprüften Nürnberger Fans aus dem Jubeln gar nicht mehr herauskommen. Sogar die Laola-Welle schwappte daraufhin, wenn auch zaghaft, durch die Arena.

Iserlohn reagierte erst wie gelähmt auf die Gegentore, dann genervt, dann beleidigt – Bradley Ross brannten die Nerven durch, als er Beskorowany mit seinem Stock schlug. Die ersten Unachtsamtkeiten der Ice Tigers nutzten die Gäste vor der Sirene allerdings noch zu zwei Treffern, die Rob Wilson derart erzürnten, dass er ein Handtuch wütend in die Ecke feuerte.

Im Schlussdrittel wurde es dann zunächst still in der Arena, als der ehemalige Nürnberger Michel Periard nach einem harten Check von Alexander Oblinger mit Verdacht auf Gehirnerschütterung vom Eis geführt werden musste. Eine Fünf-gegen-Drei-Überzahl knipste die gute Laune aber postwendend wieder an, Heatley musste das Zuspiel von Pföderl nur noch über die Linie schubsen. Als Jean-Philippe Cote an Oblinger den Rächer für Periard spielte, kamen auch noch die Freunde des Faustkampfs auf ihre Kosten.

Jegliche Zweifel am Sieger des Abends waren längst verflogen, da trafen Steckel nach Vorarbeit von Casey Borer und Brandon Segal im Alleingang noch zum schwindelerregenden 9:3-Endstand.

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