Bornemann: "Ich beteilige mich nicht an Horrorszenarien"

12.4.2017, 05:45 Uhr
"Ich würde nicht ausschließen, dass das in dieser Konstellation in Zukunft funktionieren kann": Andreas Bornemann und Michael Köllner überlegen, ob sie ihre Zusammenarbeit ausweiten

© Sportfoto Zink "Ich würde nicht ausschließen, dass das in dieser Konstellation in Zukunft funktionieren kann": Andreas Bornemann und Michael Köllner überlegen, ob sie ihre Zusammenarbeit ausweiten

28 Spieltage sind absolviert, der 1. FC Nürnberg ist immer noch in Abstiegsgefahr. Als Sie vor der Saison vor einer komplizierten Saison gewarnt haben, Herr Bornemann, haben Sie es sich da tatsächlich so schwierig vorgestellt?

Andreas Bornemann: Natürlich haben wir das durchgespielt. Wir hatten eine Saison hinter uns, die mit viel Euphorie verbunden war, haben dann aber sparen und Spieler verkaufen müssen. Das wäre doch ein Wunder, wenn es anders laufen würde. Das wäre dann eine Sache, um ein Patent anzumelden: Wie man es schafft, bei ständigem Substanzverlust immer besser zu werden. Jetzt fehlen uns auch noch viele Spieler, weil sie verletzt sind.

Trotzdem möchte ich mich nicht an den Horrorszenarien beteiligen, weil ich nicht glaube, dass man herausfordernde Situationen bewältigt, wenn man ständig nur negativ denkt. Wir wissen, dass wir mit einem Heimsieg gegen Aue uns die Chance offenhalten, am Ende Sechster zu werden. Wir müssen darüber nachdenken, was es zu gewinnen gibt.

Wie verantwortlich fühlen Sie sich denn als Sportvorstand für die momentane Situation, angesichts der vorgefundenen Bedingungen?

Bornemann: Natürlich müssen wir mit einer Situation umgehen, die ihre Ursachen auch in der Vergangenheit hat. Aber das alleine ist natürlich nicht der Grund für die momentane Lage. Und dass die Entscheidung mit dem Trainer nicht aufgegangen ist, das kann ich auch schlecht anderen zuschreiben.

War das Ihr größter Fehler in Nürnberg: Alois Schwartz als Trainer zu verpflichten?

Bornemann: Es war mein Vorschlag, natürlich. Da muss man sehen, wie kurzfristig wir einen Trainer finden mussten. In einer Situation, in der sich die Trainer sagen: Okay, ihr seid Dritter gewesen, verkauft die besten Spieler - mache ich. Wir brauchten einen Trainer, der bereit war, sich darauf einzulassen. Am Ende waren wir der Meinung, dass es leider auch perspektivisch keinen Sinn macht, die Zusammenarbeit fortzuführen.

"Ich finde, dass er das sehr gut macht"

Gut, dass Sie da momentan wieder einen Trainer haben, der das gar nicht fordert. Bleibt Köllner Cheftrainer?

Bornemann: Wir spielen da alle Szenarien durch, gemeinsam mit dem Trainer. Ich finde, dass er das sehr gut macht. Ich würde nicht ausschließen, dass das in dieser Konstellation in Zukunft funktionieren kann.

Bis zum Saisonende bleibt er auf jeden Fall?

Bornemann: Ich wüsste nicht, was ein anderer Trainer in dieser Situation besser machen sollte.

Wunschgemäße Überzeugung

Wann steht der Klassenverbleib fest? Machen Sie den zweifelnden Franken bitte noch etwas Mut.

Bornemann: Unser Wunsch ist, dass wir die nächsten beiden Spiele so gestalten, dass wir die Sache abhaken können. Und davon bin ich auch überzeugt.

Was Andreas Bornemann sonst noch sagt... Nürnbergs Sportvorstand über seine Transferbilanz im Allgemeinen und Edgar Salli sowie Enis Alushi im Speziellen. Lesen Sie die ausführliche Version dieses Interviews in den Nürnberger Nachrichten!

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