Club gewinnt besonderes Spiel in Wien

7.9.2013, 18:32 Uhr
Adam Hlousek (hier im Spiel gegen Seligenporten) durfte im Freundschaftsspiel bei Rapid Wien 88 Minuten spielen und bereitete einen Treffer vor.

© Sportfoto Zink / WoZi Adam Hlousek (hier im Spiel gegen Seligenporten) durfte im Freundschaftsspiel bei Rapid Wien 88 Minuten spielen und bereitete einen Treffer vor.

Auf dem Papier stand am Samstagnachmittag nur ein Freundschaftsspiel zwischen dem 1. FC Nürnberg und Rapid Wien während der Länderspielpause auf dem Plan. Aus Sicht vieler Fans hingegen war es ein echtes Highlight in der jüngeren Vergangenheit. Lange Zeit mussten beide Lager, die seit geraumer Zeit eine innige Fanfreundschaft verbindet, auf dieses Duell warten. Nun also trafen sich der Club und Rapid im Gerhard-Hanappi-Stadion.

Dass es sich tatsächlich um ein besonderes Duell handelte, merkten die mehr als 1600 Nürnberger Schlachtenbummler und die Mannschaft spätestens bei der Ankunft im Stadion. Mit lautstarkem Beifall wurden sie von den Rapid-Fans begrüßt. Sogar die Club-Hymne "Die Legende lebt" schallte über die Lautsprecher durch das Wiener Stadion.

FCN-Coach Michael Wiesinger wollte in diesem Test das ein oder andere ausprobieren und mischte sein Team taktisch und personell munter durch. Im 4-1-4-1-System gab Sebastian Gärtner den einzigen Sechser. Davor agierten Markus Feulner und Adam Hlousek. Auf den Flügeln durften Daniel Ginczek und Alexander Esswein versuchen, Tomas Pekhart mit Zuspielen zu füttern.

Das Spiel begann mit viel Respekt auf beiden Seiten und beide Mannschaften tasteten sich zunächst ab. Bis zur 6. Minute dauerte es, bis die Zuschauer eine erste Offensivaktion zu sehen bekamen, doch einen Freistoß aus knapp 25 Metern konnte Nürnbergs Berkay Dabanli abblocken. Auch die nächste Chance - rund elf Minuten später - gehörte den Wienern. Dieses Mal stand Kapitän Raphael Schäfer im Mittelpunkt und entschärfte zwei Einschussmöglichkeiten der Hausherren.

Vom FCN war bis dahin noch nicht viel zu sehen, was die Angriffsbemühungen betraf. Die Spieler um Schäfer und Co. brauchten lange - aufgrund der ungewohnten Aufstellung - um ins Spiel zu finden. Dies sollte sich aber schlagartig in der 22. Minute ändern: Markus Feulner brachte einen Freistoß von der linken Seite ins Zentrum, wo Dabanli richtig stand und Rapid-Keeper Tobias Knoflach keine Chance ließ.

Unentschieden zur Pause

In der Folge kam Nürnberg nun besser in die Partie, erspielte sich auch bessere Chancen. Doch sowohl Esswein mit einem feinen Lupfer (36.) als auch Feulner aus der Distanz (41.) konnten das Leder nicht im Tor unterbringen. Es deutete alles auf eine Club-Führung zur Pause hin, als Rapid etwas überraschend zum Ausgleich kam. Aus dem Gewühl heraus tauchte Steffen Hofmann allein vor Schäfer auf und hatte keine Probleme den 1:1-Halbzeitstand zu markieren. Mit diesem gerechten Ergebnis ging es schließlich auch in die Kabine.

Zum zweiten Durchgang kamen beide Mannschaften unverändert zurück auf den Rasen. Und nun brauchte der Club nicht so lange, bis er ins Spiel kam. Gerade einmal sieben Minuten nach Wiederanpfiff zappelte der Ball in den Wiener Maschen. Einen Kopfball von Noah Korczowski - nach Freistoß von Feulner - konnte Knoflach nur abprallen lassen. Ginczek stand da, wo ein Stürmer stehen muss - und staubte zur 2:1-Führung für den FCN ab.

Nach dem Nürnberger Treffer passierte erstmal nicht mehr viel. Das Spielgeschehen fand weitestgehend im Mittelfeld statt. Torchancen waren zu diesem Zeitpunkt Mangelware. Erst in der 74. Minute kam wieder so etwas wie Gefahr auf, als der eingewechselte Mohammed Ildiz Flügelspieler Esswein auf die Reise schickte und eine Ecke herausholte, die letztlich aber nichts einbrachte.

Kerschbaum entscheidet die Partie

In der Schlussviertelstunde deutete alles lange Zeit darauf hin, dass es beim 2:1 für den Club bleiben sollten. Beide Teams ließen das Freundschaftsspiel so langsam ausklingen. Rapid Wien war bemüht, aber im Abschluss zu nachlässig und der FCN verwaltete die Führung.

Die letzten fünf Minuten Spielzeit sollten aber für diese Phase, geprägt von viel Leerlauf, entschädigen. Zuerst setzte der für Ginczek ins Spiel gekommene Roman Kerschbaum mit dem 3:1 ein Ausrufezeichen: Nach langem Pass von Hlousek zog Kerschbaum aus 23 Metern unhaltbar ab. Quasi mit dem Schlusspfiff vereitelte Kapitän Schäfer die größte Wiener Chance im zweiten Durchgang, indem er das Spielgerät nach einer Ecke aus dem Torwinkel fischte.

Danach war Schluss im Gerhard-Hanappi-Stadion. Mit 3:1 gewann der 1. FC Nürnberg das Freundschaftsspiel in Österreich gegen Rapid Wien und kann sich nun mit voller Konzentration den nächsten Aufgaben in der Bundesliga widmen.

1. FC Nürnberg: Schäfer - , Chandler, Korczowski, Dabanli, Pinola - Gärtner - Ginczek (73. Kerschbaum), Feulner (66. Ildiz), Hlousek (88. Klement), Esswein - Pekhart

Tore: 0:1 Dabanli (22.), 1:1 Hofmann (44.), 1:2 Ginczek (52.), 1:3 Kerschbaum (85.).

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