Club gewinnt Sechs-Punkte-Spiel gegen Düsseldorf

8.12.2012, 17:41 Uhr
Club gewinnt Sechs-Punkte-Spiel gegen Düsseldorf

© Sportfoto Zink

Für den 1. FC Nürnberg galt es, die unglückliche 0:1-Niederlage in Leverkusen wegzustecken und im letzten Heimspiel der Hinrunde gegen den Tabellennachbarn und direkten Konkurrenten Fortuna Düsseldorf drei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg einzufahren.

Der Club musste auf seinen grippegeschwächten Mittelfeldmotor und Toptorjäger Hiroshi Kiyotake verzichten, stattdessen stand Markus Feulner nach verbüßter Rot-Sperre im Aufgebot. Im Sturmzentrum gab Nürnbergs Coach Dieter Hecking erneut dem 21-jährigen Sebastian Polter den Vorzug vor dem zuletzt blass gebliebenen Tomas Pekhart.

Mit einem 4:0-Heimerfolg gegen Eintracht Frankfurt im Rücken und zuletzt drei Spielen ohne Niederlage reiste die Fortuna aus Düsseldorf trotz leichter Personalsorgen mit breiter Brust ins Frankenland. Stürmer Robbie Kruse hatte sich am Donnerstag gesund zurück gemeldet, er sollte für den zuletzt in Frankfurt erfolgreichen Nando Rafael in der Offensive für Unruhe sorgen.

Bei eisigen Temperaturen begann die Partie recht zerfahren. Viele kleine Fouls prägten die erste Viertelstunde. So war es kein Wunder, dass Schiedsrichter Marco Fritz bereits nach neun Spielminuten die erste Karte zückte. Per Nilsson hatte Kruse im Mittelfeld überhart angegangen und sah für sein Einsteigen zu Recht Gelb.

Die Hecking-Elf fand immer besser in die Partie und erarbeitete sich durch Gebhart (15.) und Polter (19.) erste nennenswerte Chancen. Beide verfehlten das Düsseldorfer Gehäuse nur knapp. Selten kamen die Fortunen gefährlich vor den Kasten von Club-Keeper Raphael Schäfer. Bellinghausen vergab nach Zuspiel von van den Bergh freistehend im Sechzehner eine Großchance, indem er das Leder harmlos in die Wolken schoss (21.).

Vor allem über die rechte Seite entwickelte der Club mit zunehmender Spieldauer immer mehr Druck. Kein Zufall also, dass auch das 1:0 der Nürnberger über den Flügel entstand. Markus Feulner wurde am rechten Strafraumrand freigespielt, brachte den Ball flach in die Mitte und bediente den dort lauernden Sebastian Polter mustergültig. Der brauchte von der Grenze zum Fünfmeterraum nur noch einzuschieben - 1:0 für den 1. FC Nürnberg (27.).

Kurz vor der Pause dann noch einmal Hektik vor dem Düsseldorfer Tor. Alleinstehend vor Keeper Giefer bekam der Argentinier Javier Pinola in der 40. Spielminute das Leder von Markus Feulner auf den Kopf serviert - schaffte es jedoch nicht, den Schlussmann zu überwinden. Giefer parierte glänzend.  Mit einer insgesamt verdienten 1:0-Führung für den 1. FC Nürnberg ging es zur Halbzeit in die Kabinen.  

Club-Trainer Dieter Hecking schickte seine Elf nach der Pause unverändert wieder auf den Rasen. Fortunen-Coach Norbert Meier sah dagegen Handlungsbedarf und brachte den Ex-Fürther Schahin für den anderen Ex-Fürther Reisinger. Und die neuen Offensiv-Impulse zeigten zunächst Wirkung. Druckvoll und aggressiv begannen die Düsseldorfer die zweite Hälfte. Dies führte jedoch vor allem dazu, dass, ähnlich wie in der ersten Halbzeit, vor allem Nickeligkeiten das Spiel bestimmten.

Es dauerte fast zehn Minuten, bis der FCN nach dem Seitenwechsel erstmalig für Gefahr im Düsseldorfer Strafraum sorgen konnte. Timothy Chandler nahm sich aus halbrechter Position etwa 20 Meter vor dem Tor ein Herz und zog ab, sein Schuss rauschte nur knapp am Düsseldorfer Gehäuse vorbei (54.).

Die Fortunen ließen sich davon in ihren Angriffsbemühungen nicht beirren und kamen immer besser ins Spiel. In der 59. Spielminute musste sich Club-Verteidiger Timm Klose in höchster Not in einen Schuss von Schahin werfen. Der 23-Jährige Düsseldorfer war es auch, der später noch einmal zwei Möglichkeiten liegenließ. 

Dann fast der Ausgleich: Mit einem dem Führungstreffer der Nürnberger fast deckungsgleichen Spielzug kam Fortuna Düsseldorf zur ersten Großchance im zweiten Spielabschnitt. Kruse nahm auf der rechten Außenbahn Fahrt auf und passte die Kugel flach in die Mitte, wo Kapitän Lambertz den Fuß hinhielt, den Kasten aber knapp verfehlte (69.).

Nürnbergs Trainer Hecking reagierte und ersetzte die müde gekämpften Gebhart und Polter mit den frischen Kräften Cohen und Pekhart (77.). Beide Teams schenkten sich in der Schlussphase nichts, es ging teilweise ruppig zur Sache. Viel Kampf und wenig Struktur beherrschten die letzte Viertelstunde.

Almog Cohen zeigte fünf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit einmal mehr, dass er kein Torjäger ist. Einen zufällig zu ihm geratenen Abpraller konnte er aus ungefähr elf Metern Tordistanz nicht verwerten und schoss am Kasten vorbei (85.). Düsseldorf warf nun alles nach vorne, so richtig ins Wanken geriet die Club-Abwehr jedoch nicht mehr.

Dies verschaffte dem FCN Räume in der Offensive, die nur genutzt werden mussten. Erst vergab Markus Feulner nach einem Konter in der 90. Minute alleinstehend vor Giefer die Riesenchance zur Entscheidung, eine Minute später machte er es dann aber besser. Nach feiner Vorarbeit von Tomas Pekhart versenkte er das Leder zum für die Nürnberger erlösenden 2:0 im Düsseldorfer Kasten.

Für den 1. FC Nürnberg geht es nächste Woche noch einmal in den hohen Norden zum Auswärtsspiel bei Werder Bremen, Düsseldorf empfängt zu Hause mit Hannover 96 einen Gast, der sich erst kürzlich als ungeschlagener Gruppensieger für die Europa-League-Zwischenrunde qualifiziert hat.

Nürnberg: Schäfer - Chandler, Nilsson, Klose, Pinola - Balitsch, Simons - Gebhart (77. Cohen), Feulner, Frantz (89. Plattenhardt) - Polter (77. Pekhart)

Düsseldorf: Giefer - Balogun, Bodzek, Juanan, J. van den Bergh - O. Fink, Lambertz (8. Rafael) – Reisinger (46. Schahin), Ilsö, Bellinghausen (71. D.-R- Cha) – Kruse

Tore: 1:0 Polter (27.), 2:0 Feulner (90.+1.)

Gelbe Karten: Nilsson (9.) - Lambertz (14.), Reisinger (26.), Kruse (45.), Bodzek (54.), Giefer (86.)

SR: Marco Fritz (Kolb) / Zuschauer: 40.000.

Verwandte Themen


22 Kommentare