Davies, Cabral, Trybull: Personalrochaden beim Kleeblatt

2.8.2016, 06:00 Uhr
Davies, Cabral, Trybull: Personalrochaden beim Kleeblatt

© Sportfoto Zink

Kleeblatt-Manager Ramazan Yildirim hätte den 27-jährigen Cabral gerne zum Medizincheck in Fürth gesehen, doch die an einem Wechsel beteiligten Akteure fanden keinen gemeinsamen Nenner. "Er wäre sportlich interessant", betont der Direktor Profifußball der Spielvereinigung, dürfe aber auch "den Kader nicht blockieren", sprich: Bei einem Wechsel müsste vom Gehalt bis zur Fitness alles passen.

Gerade bei Letzterem wollte man via Medizincheck genau nachsehen, doch der Mittelfeldspieler sagte den für Dienstag anberaumten Termin ab. Im Trainingslager des Kleeblatts hatte er sich in zwei Testspielen um einen Vertrag beworben, der FC Zürich, der aus der ersten Schweizer Liga abgestiegen ist, hätte den Topverdiener zu gerne von der Gehaltsliste. Doch auch die Spielvereinigung wird den 27-Jährigen nicht aufnehmen. Ein Engagement habe sich "vorläufig zerschlagen". Derweil erteilt Yildirim dem Gerücht eine Absage, dass Borussia Mönchengladbach ein Angebot für Robert Zulj abgegeben habe. "Es gab keinen Kontakt", sagt er.

Bei Davies deutet viel auf eine Ausleihe hin

Fakten geschaffen hat er indes bei Tom Trybull. Der glücklose Mittelfeldspieler wechelte ablösefrei zum niederländischen Erstligisten ADO Den Haag, unterschrieb dort einen Einjahresvertrag. Zuvor löste die Spielvereinigung seinen Dreijahres-Kontrakt auf, den der Ex-Bremer und Ex-Sanktpaulianer erst im Vorsommer unterzeichnet hatte. Der 23-Jährige absolvierte für die zweite Mannschaft des Kleeblatts 18 Partien.

Für George Davies, der im Trainingslager auf den Außenbahnen offensiv und defensiv ordentliche Leistungen abrief, könnte es auf eine Ausleihe hinauslaufen. Er spielt nun eine Woche lang beim portugiesischen Erstligisten CD Feirense vor, danach wird entschieden. Für den introvertierten 19-Jährigen aus Sierra Leone begann die Vorbereitung holprig, er kehrte mit einem Muskelfaserriss von einer Länderspielreise zurück.

"Er kann überraschen, aber er muss zulegen"

Zuletzt zeigte er, dass er in fittem Zustand für Tempo auf den Flügeln sorgen kann. Die fehlende Spielpraxis aber war ihm anzumerken. In Fürth wird er sie nicht bekommen, da er als Afrikaner nicht berechtigt ist, in der U23 zu spielen. Im Trainingslager gewann er den internen Sprintwettbewerb, den Athletik-Trainer Manfred Düring ausgerufen hatte. Die Zeit wollte Düring nicht verraten, aber Davies war nicht nur der Schnellste, sondern laut dem Chiemgauer "g’scheit schnell".

Beim Testspiel in Zirndorf (7:0) erzielte er ein Tor, erstritt sich im Duell mit Daniel Steininger einen Elfmeter, den er aber an die Latte setzte. Trainer Stefan Ruthenbeck nennt ihn liebevoll "unser Küken", und prophezeit: "Er kann überraschen, aber er muss zulegen." Das kann der kleine Sprinter aber nur sportlich, verbal kommt nicht viel von ihm, weder auf noch neben dem Platz. Immerhin hat Ruthenbeck herausgefunden, "dass er fast flüssiges Deutsch spricht, aber wenig".

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