Dran an Platz zwei: Leibold löst den Club-Knoten

2.12.2017, 14:53 Uhr
Dran an Platz zwei: Leibold löst den Club-Knoten

© Sportfoto Zink / DaMa

Alles, was über das Spiel des 1. FC Nürnberg gegen den SV Sandhausen vorab zu hören war, klang einigermaßen viel versprechend. "Die beste Saison, seit sie in der 2. Liga sind", sagte Nürnbergs Trainer Michael Köllner, würden diese Sandhäuser spielen, Weil das, nimmt man den Zeitraum seit dem Abstieg 2014, auch für seine Nürnberger gilt, hätte man ein kleines Spektakel erwarten können. Dass dennoch nur 23.586 Zuschauer ins Max-Morlock-Stadion gekommen waren, bewies den Realitätssinn des Publikums. Sandhausens Erfolg basiert ja vor allem auf einer starken Defensive, der der Nürnberger kam trotz einer beachtlichen Heimschwäche zustande.

Gelohnt hätte sich ein Besuch diesmal dennoch: Nürnberg erarbeitete sich seinen 1:0 (0:0)-Erfolg gegen einen kompakten SV Sandhausen mit viel Geduld und gelegentlichem Spielwitz – und hat so spät in der Hinrunde auch noch die Heimbilanz wieder positiv gestaltet.

Werner beginnt

Im Vergleich zum 3:2-Erfolg in Braunschweig veränderte Köllner die Startelf auf zwei Positionen: Tim Leibold ersetzte Eduard Löwen und Tobias Werner durfte sich anstelle Lucas Hufnagels versuchen. Für die ersten Akzente allerdings sorgte einer, der nicht unumstritten ist in Nürnberg: Edgar Salli hatte die besten Gelegenheiten der Anfangsphase, schoss aber erst nach einem schnellen Angriff neben das Tor (2.) und scheiterte dann mit einem Kopfball aus fünf Metern am glänzend reagierenden Marcel Schuhen im Tor der Gäste.

Es war ein flotter Start in eine Partie, die in der Folge doch so zäh geriet, wie es vorab zu erwarten war. Sandhausen störte den Spielaufbau des Clubs effizient und hatte seinerseits immer wieder kleiner Möglichkeiten auf einen eigenen Treffer. Die beste vergab nach einer Viertelstunde Richard Sakuta-Pasu, dessen Schuss aus zwölf Metern das Ziel einigermaßen knapp verfehlte.

Schuhen, Schuhen, Schuhen!

Nürnberg arbeitete sich in das Spiel und näherte sich über Standardsituationen der Führung an. Nach 38 Minuten und einem Eckball war es wieder Schuhen, der Ewertons Kopfstoß entschärfte, kurz vor der Pause und nach einem missglückten Freistoß Enrico Valentinis rettete Schuhen auch noch gegen Tim Leibolds Nachschuss aus 16 Metern. Es war kein schlechtes Spiel, das man im Max-Morlock-Stadion zu sehen bekam, aber auch keines, das der Kampagne, mit der der Club derzeit um Mitglieder wirbt, helfend zur Seite gesprungen wäre.

Den zweiten Durchgang begannen die Gastgeber zielstrebiger im Vortrag. Am Ergebnis änderte das allerdings nichts, weil erst Behrens aus sieben Meter den Ball nicht an Schuhen vorbei brachte (49.), und Salli kurz darauf in erfolgversprechender Position den Ball nicht kontrollieren konnte (51.). Nach diesem Anflug Nürnberger Offensivlust wurde es wieder ruhiger. Als dann die Unterhaltung zurückkehrte lag das wieder an Nürnberg – und an Schuhen, der nach 67 Minuten einen Versuch Ishaks entschärfte, eine Minute darauf dann aber machtlos war: Nach einem Sandhäuser Angreifer konterten sich Leibold und Ishak ans andere Spielfeldende und traf der Linksverteidiger Leibold zur Führung.

Nürnbergs Geduld war endlich belohnt worden – und Köllner darf weiter darauf hoffen, dass man auch im noch fernen Sommer von Nürnbergs bester Zweitligasaison nach dem Abstieg sprechen darf.

+++ Der Live-Ticker zum Nachjubeln +++

1. FC Nürnberg: Bredlow - Valentini, Margreitter, Ewerton, Leibold - Kammerbauer (77. Petrak) - Möhwald, Behrens - Salli (84. Teuchert), Werner (90. Löwen) - Ishak

SV Sandhausen: Schuhen - Klingmann, Kister, Knipping, Paqarada (75. Zejnullahu) - Linsmayer (73. Wright), Jansen - Daghfous, Stiefler - Höler (57. Förster), Sukuta-Pasu

Tore: 1:0 Leibold (68.) | Gelbe Karten: Leibold, Petrak - Linsmayer, Stiefler | Schiedsrichter: Alt (Heusweiler) | Zuschauer: 23.586.

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