Glaube und Hoffnung beim FCN? Löwen strotzt vor Ehrgeiz

27.2.2019, 12:09 Uhr
"Wir können es noch schaffen!": Eduard Löwen will jetzt alles geben und bei der Abwendung des Abstiegs helfen.

© Sportfoto Zink / DaMa "Wir können es noch schaffen!": Eduard Löwen will jetzt alles geben und bei der Abwendung des Abstiegs helfen.

Aufatmen und Freude sind groß und verdrängen den Ärger über den beurlaubten Chef Michael Köllner. Ganz gelingt dies nicht, aber die Kritik ist sachlich und aus Löwens Sicht verständlich: "Als ich nach einer längeren Verletzung wieder fit war, kam ich in einem Spiel zum Zug, fand mich danach aber entweder auf der Bank oder der Tribüne wieder." So was ist natürlich Gift für einen Fußballer, der vor Ehrgeiz nur so strotzt.

Jetzt will der 22-Jährige seinen Beitrag dazu leisten, dass der drohende Abstieg – auch wenn dies ein Wunder wäre – doch noch abgewendet werden kann. "Die Leute haben uns zwar abgeschrieben", sagt er, "doch die Mannschaft glaubt nach wie vor daran, dass wir es noch schaffen können." Negative Erlebnisse wie bei der 1:2-Niederlage in Düsseldorf seien abgehakt.

Deshalb spielt auch sein erstes Bundesligator - die Freude darüber dauerte nicht lange - überhaupt keine Rolle mehr. Für Löwen zählt die Mannschaft und nicht das eigene Ego. Er strotzt nur so vor Ehrgeiz: Es hat den Anschein, als sei er manchmal übermotiviert und leiste sich dadurch den einen oder anderen Abspielfehler. Dies lässt er so nicht gelten, argumentiert für einen jungen Profi geradezu vorbildlich: "Ich bin dabei, weiter zu lernen und mich zu verbessern."

Themawechsel, die Rückkehr zum aktuellen Geschehen des FCN. Die Hoffnung auf die Wende könnte seiner Meinung nach mit einem Heimsieg über Leipzig eingeleitet und die "Rote Laterne" an Hannover 96 abgegeben werden - vorausgesetzt, die Niedersachsen verlieren beim VfB Stuttgart. Die Hoffnung, die bekanntlich zuletzt stirbt, ist also noch da. Bei Löwen und seinen Kollegen.

Wie ist es um seine Zukunft bestellt? Bleibt er beim FCN, bei dem er noch drei Jahre unter Vertrag steht und sich - dies sagt er im Brustton der Überzeugung - ausgesprochen wohl fühlt? Angebote von Klubs aus Russland - er besitzt auch die russische Staatsangehörigkeit - hat er bislang abgelehnt, weil er dort keine Entwicklungsmöglichkeiten sieht. Könnte er aber dem Lockruf eines Spitzenklubs der Bundesliga folgen? "Momentan kann ich mir einen Wechsel nicht vorstellen", betont er, "doch im Fußball ändert sich manchmal sehr viel."

Eines ändert sich für Eduard Löwen auf gar keinen Fall: Er ist gläubiger Christ, auch wenn er keiner der großen Kirchen angehört. Aber in einer Kirchengemeinde hat er seine Heimat gefunden. Religion sei persönlicher Glaube, den er an Jesus pflege. Auf eines legt der gläubige Club-Spieler allergrößten Wert: Er verzichtet darauf, mit seiner Einstellung "hausieren" zu gehen. Für ihn ist der Glaube auch nicht von Fußballergebnissen abhängig.

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