Hochverdienter 1:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg

3.11.2012, 18:39 Uhr
Kernige Zweikämpfe, wenig Torchancen. Dennoch gewinnt der Club hochverdient gegen Wolfsburg.

© Sportfoto Zink Kernige Zweikämpfe, wenig Torchancen. Dennoch gewinnt der Club hochverdient gegen Wolfsburg.

Man hatte in Nürnberg einigen Respekt vor den prominent besetzten VW-Städtern, die seit der Demission des ungeliebten Trainers Felix Magath wie ausgewechselt wirkten und ihre letzten beiden Pflichtspiele unter Interimscoach Lorenz-Günther Köstner prompt gewinnen konnten. Doch nicht die wiedererstarkten Gäste bestimmten das Geschehen, sondern ein erstaunlich couragiert aufspielender Club.

Die Elf von Dieter Hecking, der im Mittelfeld diesmal Alexander Esswein den Vorzug vor Mike Frantz gegeben hatte, imponierte nicht nur durch unbändigen Einsatzwillen, sondern deutete endlich wieder auch ihre fußballerischen Qualitäten an. So sahen die 37 586 Zuschauer einige gefällige Kombinationen, aus denen bald erste Chancen resultierten.

Bereits nach sechs Minuten scheiterte Tomas Pekhart, glänzend in Szene gesetzt von Hiroshi Kiyotake, mit einem Schussversuch an VfL-Keeper Diego Benaglio. Wenig später setzte sich der Tscheche im Wolfsburger Strafraum durch, verfehlte dann aber das Tor (11.). Von den zahnlosen „Wölfen“ war in der ersten Halbzeit fast gar nichts zu sehen, auch weil Nürnbergs Abwehr, in der Marvin Plattenhardt den gesperrten Javier Pinola zuverlässig vertrat, sicher stand. Der Club, angetrieben vom sehr offensiv agierenden Hanno Balitsch, dominierte, ließ aber bei seinen Offensivbemühungen noch die letzte Konsequenz vermissen.

Nach der Pause drängten die seit dem fünften Spieltag (1:4 in Hannover) torlosen Franken noch mehr auf das erlösende Erfolgserlebnis. Kiyotake sorgte mit zwei Freistößen für Gefahr, doch köpfte Balitsch knapp vorbei (55.), dann kam Gebhart einen Schritt zu spät (61.). In der 76. Minute war der Bann dann aber gebrochen: Nach einer Maßflanke des wie aufgedreht wirbelnden Rechtsverteidigers Timothy Chandler entwischte Gebhart dem unaufmerksamen Fagner und netzte per Flugkopfball zum 1:0 ein - der Jubel der Fans kam einer Eruption gleich.

Am Ende warfen die pomadigen Niedersachsen, die sich außer einem Distanzschuss ihres blassen Regisseurs Diego (69.) keine einzige echte Torchance erspielten, noch einmal alles nach vorne, doch ein leidenschaftlich kämpfender FCN brachte den knappen Vorsprung letztlich ohne größere Probleme über die Zeit. Alles andere als ein Nürnberger Sieg wäre nach diesen 90 Minuten auch blanker Hohn gewesen. Während der Meister von 2009 weiterhin auf einem Abstiegsplatz herumdümpelt, konnte sich der Club im Tabellenkeller ein bisschen Luft verschaffen und darf am kommenden Freitag etwas entspannter zum FSV Mainz 05 reisen.

 

 

Nürnberg: Rakovsky – Chandler, Nilsson, Klose, Plattenhardt – Balitsch (83. Feulner), Simons – Gebhart (87. Korczowski), Kiyotake, Esswein – Pekhart (72. Polter) / Wolfsburg: Benaglio – Fagner, Naldo, Kjaer, Schäfer – Polak, Josue (84. Lakic) – Hasebe (84. Madlung), Diego, Olic (62. Rodriguez) – Dost / SR: Dingert (Lebecksmühle) / Tor: 1:0 Gebhart (76.) / Zuschauer: 37 586 / Gelbe Karten: Kiyotake, Chandler – Josue, Fagner, Kjaer

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