Krisensitzung beim Club: Aufsichtsrat tagt heute

30.3.2015, 15:00 Uhr
Im Zentrum der Kritik: Martin Baders Zukunft beim 1. FC Nürnberg ist ungewiss.

© Sportfoto Zink Im Zentrum der Kritik: Martin Baders Zukunft beim 1. FC Nürnberg ist ungewiss.

Erst am Freitag hatte sich das Gremium versammelt, um sich mit einer Personalfrage zu beschäftigen. Seit Ralf Woys Rücktritt Anfang Februar sucht der Club einen neuen Finanzchef und ist jetzt offenbar fündig geworden. Zwei Kandidaten haben es nach wochenlangem Scouting bis zum Vorstellungsgespräch geschafft und durften sich nun der Runde präsentieren. Die Namen sind nach wie vor streng geheim; es sickerte zumindest durch, dass der eine aus der Fußballbranche stammt und der andere viel Erfahrung in der Leitung des Finanzbereichs eines großen Unternehmens mitbringen würde.

Eine Entscheidung steht noch aus, zumindest kennen sie sich jetzt. Auf der nächsten turnusmäßigen Aufsichtsratssitzung am 13. April könnte es so weit sein, bis dahin ist aber noch viel zu tun. Zum Beispiel bereits heute Abend.

Auf Initiative von Aufsichtsrat Mathias Zeck kommen er und seine verfügbaren Kollegen (vier der neun haben voraussichtlich keine Zeit oder sind anderweitig verhindert) zu einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung zusammen, die mal wieder der sportlichen Talfahrt geschuldet ist.

Eigentlich sollte die außerordentliche Sitzung bereits am Mittwoch stattfinden, musste aus unterschiedlichen Gründen aber auf heute verschoben werden. Auf der Tagesordnung steht unter anderem das sportliche Konzept für die nächste Zweitliga-Spielzeit, vorgestellt von Trainer René Weiler. Eingeladen ist auch Sportvorstand Martin Bader; Veranstalter Zeck möchte sämtliche Zuständigkeiten im sportlichen Bereich und vor allem die Verteilung von Kompetenzen klar geregelt wissen. Final zu klären ist demnach, wer künftig etwas zu melden hat im Club. Und wer nicht.

In den vergangenen Wochen hatte sich bereits angedeutet, dass Sportvorstand Bader der große Verlierer der möglicherweise jetzt bevorstehenden Umstrukturierung sein könnte. Mit der Zusammenstellung der Nürnberger Mannschaft für 2015/2016 sind der Trainer und Wolfgang Wolf, offiziell Abteilungsleiter Fußball, betraut worden, der Sportvorstand darf sich nur noch um die vertragliche Abwicklung der Transfers kümmern. "Es geht nicht darum, Martin Bader zu demontieren", sagt Mathias Zeck zwar. Schlussendlich läuft es aber eindeutig darauf hinaus.

Wie Martin Bader auf seine demnächst wohl auch offizielle Entmachtung reagiert, ist derzeit nicht absehbar, selbst ein zeitnaher Rücktritt (in, wie es so schön heißt, beiderseitigem Einvernehmen) ist nicht mehr auszuschließen.

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