Pföderl und mehr! Die Ice Tigers schlagen zurück

18.3.2016, 22:00 Uhr
Drin! Leo Pföderl egalisierte in Nürnberg die Iserlohner Führung und brachte damit sein Team auf Kurs!

© Roland Fengler Drin! Leo Pföderl egalisierte in Nürnberg die Iserlohner Führung und brachte damit sein Team auf Kurs!

Zu ändern gab es eigentlich wenig für das Trainerteam der Nürnberger, trotz des ernüchternden 0:4 zum Playoff-Auftakt in Iserlohn am vergangenen Mittwoch. Das einzige, was es dringend zu beheben gab, war die Schlafmützigkeit in der Anfangsphase. Nach nicht einmal zwei Minuten waren die Ice Tigers in der "Hölle vom Seilersee" bereits mit 0:2 in Rückstand geraten.

Eine wirklich coole Choreo

"Wir wurden regelrecht überrannt", sagte Torhüter Jochen Reimer auf ServusTV, der auch gestern Tyler Beskorowany den Vorzug lassen musste. "Ich bin heiß, ich bin bereit", kündigte Reimer allerdings an und freute sich über eine "Bombenstimmung" der Fans, die ihre Mannschaft und die Playoff-Zeit in Nürnberg mit einer eindrucksvollen Choreografie begrüßten.

"Heute haben wir Heimvorteil", sagte Reimer, "das müssen wir nutzen und genauso aggressiv wie heute immer aus der Kabine kommen." Das Rob Wilson und Martin Jiranek allerdings den Torhüter wechseln werden nach diesem Spiel, ist unwahrscheinlich: Beskorowany machte seine Sache hervorragend, war beim Gegentor in Unterzahl machtlos.

Die Ice Tigers bauten gleich mächtig Druck vor dem Gästetor auf, doch Mathias Lange im Tor der Roosters blieb bis zum Ende der beste Iserlohner. 13:5 war das Schussverhältnis nach dem ersten Drittel, doch Jubeln durften erst einmal die Iserlohner, nachdem sich die Ice Tigers die dritte Strafe in Folge eingehandelt hatten.

Als Kyle Klubertanz in der Kühlbox saß, nutzte Bobby Raymond das mit einem Handgelenkschuss unter die Latte zum 1:0 (15:23). "Die Strafen haben uns da das Genick gebrochen", fand Jochen Reimer, denn mehr als das 1:1 durch Leo Pföderl (17:05), der sich in Überzahl den Abpraller eines eigenen Schusses schnappte und ins freie, lange Eck schob, sprang trotz drückender Überlegenheit noch nicht heraus.

Reinprecht macht die Scheibe rein

Auch im zweiten Drittel blieben die Ice Tigers enorm druckvoll, laufstark und dominant. Nach kurzer Zeit hatten sie bereits zehn zu null Schüsse in der Statistik stehen, vor allem Yasin Ehliz brachte mit seinen harten, fairen Checks die nötige Playoff-Härte in die Partie. Die musste Kevin Lavallee nach einem Kontakt mit Ehliz an der Bande verletzt verlassen. Dadurch verpasste der Iserlohner auch die Führung der Nürnberger, die Ehliz mit einem harten Check gegen den Ex-Ice-Tiger Michel Periard vorbereitete. Die so gewonnene Scheibe passte der Nationalspieler zu Steven Reinprecht, der Lange im linken oberen Eck keine Chance ließ (28:52).

"Nürnberg spielt großartiges Playoff-Eishockey heute, wir spielen noch zu passiv, laufen zu wenig, haben zu wenig Biss. Wir brauchen notfalls ein Garbage-Tor, denn das Gute ist: es ist nur ein Tor Unterschied", sagte der Co-Trainer der Roosters Jamie Bartman vor dem Schlussdrittel. Das einzige Manko aus Nürnberger Sicht: Die drückende Überlegenheit von 20:10 Schüssen, zwischenzeitig gar 16:5, konnten die Ice-Tigers nur zu einem Tor nutzen.

Steckel stellt auf 3:1

In den letzten 20 Minuten dieser Partie konnte man mitansehen, wie die Kräfte der Iserlohner nachließen - sie waren erst am Spieltag angereist, durch die Messe war kein Hotel mehr zu bekommen für die Roosters. Diese Busfahrt in den Knochen machte sich nun bemerkbar, es sah zeitweise so aus, als sei Nürnberg stets ein Mann mehr auf dem Eis, soviel mehr Power hatten die Ice Tigers in den Beinen, soviel größer schien der Wille. Mathias Lang bekam weiter Schüsse am laufenden Band auf sein Gehäuse, doch erst nach 46:55 Minuten wurde er wieder bezwungen, Dany Heatley machte die Scheibe schnell, David Steckels Schlagschuss zappelte im Netz: 3:1.

Doch noch gab sich Iserlohn nicht geschlagen, mit zwei Mann Überzahl - Lang hatte zugunsten eines weiteren Feldspielers das Tor verlassen, gelang Macek noch einmal der Anschluss (59:20). Doch noch einmal ging das Alles-oder-Nichts-Spiel der Gäste nicht auf: Kapitän Patrick Reimer traf unmittelbar vor Schluss zum Endstand von 4:2 ins verlassene Iserlohner Tor.

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