Plattenhardt macht's möglich: Club kann doch siegen

11.5.2013, 20:29 Uhr
Plattenhardt macht's möglich: Club kann doch siegen

© Sportfoto Zink

Mit dem Abstiegskampf hat der 1. FC Nürnberg eigentlich seit dem letzten Spieltag nichts mehr zu tun - aber nur eigentlich. Am Samstagnachmittag musste die Mannschaft von Michael Wiesinger also in Düsseldorf bei der Fortuna antreten.

Verletzungsbedingt musste der Club-Trainer sein Team vor dem Spiel auf mehreren Positionen verändern. Bereits vor der Abreise war klar, dass Timothy Chandler, Per Nilsson, Markus Feulner und Niklas Stark fehlen würden. Kurz vor dem Anpfiff musste sich auch noch Edeltechniker Hiroshi Kiyotake abmelden.

Das Spiel zwischen der Fortuna und dem Club begann gemächlich. Beide Teams brauchten ihre Zeit, um richtig in die Partie zu finden. Größtenteils fand das Spielgeschehen im Mittelfeld statt mit mehr Ballbesitz für Düsseldorf. Doch der FCN stand in der Abwehr sicher und ließ kaum Chancen zu. In der Offensive sah es beim Club aber schon anders aus: In der neu formierten Angriffsreihe fehlte in den ersten 20 Minuten die nötige Präzision, um wirklich gefährlich vor dem Tor von Fabian Giefer aufzutauchen.

In der 23. Minute dann der Schock für den 1. FC Nürnberg: Düsseldorfs Andreas Lambertz setzte sich auf der rechten Seite gegen Javier Pinola durch und brachte den Ball flach und scharf in den Starfraum. Hanno Balitsch wollte die Situation klären, beförderte das Spielgerät aber unbedrängt und unter großem Jubel der Düsseldorfer Fans ins eigene Tor. Doppelt bitter für Nürnberg: Wie die Fernsehbilder später zeigten, sprang Lambertz die Kugel vor seiner Hereingabe an den Arm. Hätte Schiedsrichter Knut Kircher dies gesehen, dann hätten sich die Fortunen nicht beschweren dürfen, wenn der Treffer nicht anerkannt worden wäre.

Der Club musste also wieder einem Rückstand hinterherlaufen. Eine Reaktion ließ aber nicht lange auf sich warten. Nach knapp einer halben Stunde setzte sich Alexander Esswein auf der linken Außenbahn durch und brachte den Ball punktgenau mit dem Außenrist in die Mitte. Dort wartete Robert Mak bereits - doch dem Slowaken rutschte das Leder über den Spann. Zuvor konnten die Düsseldorfer einen Mak-Eckball vor Tomas Pekhart klären.

Nürnberg kommt druckvoller aus der Pause

In der Folge wurde es wieder ruhiger in der Düsseldorfer Arena. Die Aktionen vor beiden Gehäusen wurden weniger und gleichzeitig häuften sich Ungenauigkeiten und Fehler bei beiden Teams. Kurz vor der Halbzeit war es wieder der 1. FC Nürnberg, der in der Offensive von sich reden machte: Aus knapp 25 Metern fasste sich Mike Frantz ein Herz und zog ab. Der Flachschuss rauschte hauchdünn am Gehäuse vorbei. Mit einem 0:1 aus Nürnberger Sicht ging es schließlich in die Pause.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit schickten sowohl Michael Wiesinger als auch Fortuna-Coach Norbert Meier ihre Mannschaften verändert zurück aufs Feld. Für Alexander Esswein kam Marvin Plattenhardt im linken Mittelfeld zum Zug und auf Düsseldorfer Seite durfte sich fortan Mathis Bolly anstelle von Kapitän Lambertz versuchen.

Plattenhardt fügte sich gleich gut in das Spiel ein. Der etatmäßige Außenverteidiger schickte Markus Mendler in der Strafraum, der den Ball dann von der Torauslinie herein brachte. Doch Giefer war aufmerksam und krallte sich das Leder. Nur drei Minuten später stand Mendler wieder im Mittelpunkt. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld durch Timmy Simons kam das Spielgerät über Robert Mak zu Mendler, der plötzlich vor Giefer auftauchte. Doch er zirkelt den Ball am Tor vorbei.

Traumtor von Plattenhardt

Der 1. FC Nürnberg präsentierte sich nun deutlich verbessert und drängte auf den Ausgleich - und wurde in der 58. Minute belohnt: Nach einem Einwurf flankte der aufgerückte Timm Klose auf Mak in den Strafraum. Der 22-Jährige überlegte nicht lange, zog ab und erzielte den verdienten Ausgleich für den Club. Damit war man bei den Nürnbergern aber auf keinem Fall zufrieden. Sie machten weiter Druck auf das Düsseldorfer Tor. So zum Beispiel Mike Frantz, der mit einem flachen Schuss den Kasten nur knapp verfehlte.

Besser machte es Marvin Plattenhardt weitere zwei Minuten später. Nach einem rustikalen Foul an der Starfraumgrenze gegen Mak, legte sich der "neue Mann" den Ball zurecht und zirkelte ihn sehenswert über die Mauer in den Winkel zum 2:1 für den 1. FCN. Und diese Führung war verdient. 6:0 Torschüsse offenbarte die Statistik in den ersten 30 Minuten der zweiten Halbzeit zu Gunsten des Club. Darunter auch ein wuchtiger Kopfball von Pekhart kurz nach der Führung, den Giefer nur dank einer starken Reaktion entschärfen konnte.

Negativserie gestoppt

Düsseldorf hingegen brachte in den zweiten 45 Minuten kaum ein Bein auf den Rasen und kam nur noch selten aus der Defensive heraus. Die stärkste Aktion der Fortuna hatte Stefan Reisinger als er nach feinem Pass allein auf Raphael Schäfer zulief.

Der-Club Kapitän konnte die Aktion aber sicher klären. Quasi im Gegenzug wäre beinahe das 3:1 für Nürnberg gefallen, als wieder Mak nach starker Einzelaktion vor Giefer auftauchte, im Eins-gegen-Eins aber den Kürzeren zog.

In der Folge beruhigte sich die Partie wieder etwas. Der 1. FC Nürnberg hatte Ball und Gegner fest im Griff. Falls doch noch ein Düsseldorfer gefährlich vor dem Club-Tor auftauchte, war Schäfer zur Stelle und hielt seinen Kasten sauber. Dann war Schluss in der Esprit-Arena. Der FCN schlug Fortuna Düsseldorf, dank einer starken zweiten Halbzeit, am Ende verdient mit 2:1 und stoppte damit die Negativserie von vier Niederlagen in Folge.

Fortuna Düsseldorf: Giefer - Levels, Langeneke, Malezas, J. van den Bergh - Bodzek, Lambertz (46. Bolly) - Tesche (60. Fink), Kruse (67. Reisinger), Bellinghausen - Schahin

1. FC Nürnberg: Schäfer - Balitsch, Klose, Dabanli, Pinola - Simons - Mak, Frantz, Mendler (82. Korczowski), Esswein (46. Plattenhardt) - Pekhart

Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg) | Tore: 1:0 Balitsch (Eigentor, 23. Minute); 1:1 Mak (58.); 1:2 Plattenhardt (64.) | Gelbe Karten: Levels, Langeneke, Bodzek, Kruse - Dabanli | Zuschauer: 53.500.

Den Liveticker zum Nachlesen finden Sie hier.

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