"Sinnvolle Lösung": Kutschke verabschiedet sich nach Dresden

8.1.2016, 17:02 Uhr
Stefan Kutschke soll jetzt in Dresden das machen, wozu er in Nürnberg selten Gelegenheit hatte: Tore schießen.

© Sportfoto Zink Stefan Kutschke soll jetzt in Dresden das machen, wozu er in Nürnberg selten Gelegenheit hatte: Tore schießen.

"Eine für alle Beteiligten sinnvolle Lösung." So ordnet Andreas Bornemann den Wechsel des 27-Jährigen an die Elbe ein. "Stefan erhält in Dresden hoffentlich die Spielpraxis, die er sich erwünscht und bei uns nicht bekommen hätte", schickt der Club-Sportvorstand auf der vereinseigenen Homepage als Erklärung hinterher. Als weitere Erklärung, warum man beim FCN bis Sommer 2017 nicht mehr mit Kutschke zusammenarbeiten wollte, dient, dass die Angriffskante bei diesem sowieso keine Rolle spielte. Überraschend ist der Abschied Kutschkes nicht, über einen Reservistenstatus respektive die Rolle eines Kurzarbeiters war der wuchtige Sachse seit seinem Dienstbeginn im Sommer nie hinausgekommen.

Vier Mini-Einsätze, der längste über acht Minuten, standen für den ehemaligen Wolfsburger zu Buche, als ihn FCN-Coach René Weiler kurz vor dem Frankenderby zum ersten Mal aus dem Trainingsbetrieb der Profis verbannte und zur U21 schickte. Kutschke und der ebenfalls aussortierte Robert Koch wollten sich zurück in die 1. Mannschaft klagen, ein Anwaltsschreiben noch vor seiner Vorstellung war folglich das erste, was Andreas Bornemann am neuen Schreibtisch fand. Man einigte sich außergerichtlich, Kutschke durfte wieder mit den Profis trainieren und beim 0:0 in Duisburg sogar ab der 70. Minute spielen. Zwar hatte der bullige Angreifer in der Wedau kurz vor Schluss sogar Nürnbergs beste Chance, richtig gut lief's für ihn beim Club aber auch danach nicht.

Immer wieder war Kutschke außen vor, musste beim Regionalliga-Team ran und fehlte auch bei der Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs, dem Re-Start der FCN-Profis nach der Winterpause. Dabei hatten sich Kutschke und der Club im Sommer viel von ihrer Zusammenarbeit erhofft. Diese begann für den XXL-Stürmer übrigens gar nicht schlecht: In der Vorbereitung traf Kutschke gegen Regensburg vom Elfmeterpunkt, freilich ohne die 1:2-Niederlage gegen den Viertligisten aus der Oberpfalz zu verhindern. Beim Hornberger Pokalschießen in Aalen war der gebürtige Dresdner einer von zwei Nürnberger Spielern, die beim ultimativen Entscheid aus gleicher Entfernung die Nerven behielten und den Club damit in die zweite Runde hievten. Der andere war übrigens Alessandro Schöpf, der neben Kutschke bislang zweite Abgang des FCN im Winter.

"Der Wille und die Leidenschaft ersetzten manchmal das Talent", hatte nicht Schöpf, sondern der 1,94-Meter-Mann nach seinem Arbeitsbeginn am Neuen Zabo den Nürnberger Nachrichten erklärt. Mit eben jenen Tugenden will Kutschke nun den aufstrebenden Fußballverein in seiner Heimatstadt bereichern. Dieser war mit dem Angreifer schnell übereingekommen, der FCN willigte jetzt ebenfalls ein. Bis Sommer 2017 soll der Club-Reservist auf Leihbasis für Dynamo stürmen, eine Kaufoption wurde mit den Dresdnern nicht vereinbart. Da die SGD in Liga drei souverän von der Tabellenspitze grüßt, könnte es im Falle eines Nürnberger Nichtaufstiegs in der nächsten Saison ein Wiedersehen geben.

Bornemann zu Petrak: "Nichts Konkretes"

Ein noch schnelleres Wiedersehen in unterschiedlichen Trikots gäbe es derweil mit Ondrej Petrak, wenn dieser vor dem Neustart der Runde zum TSV 1860 wechselt. Bei den Münchner Löwen startet der FCN in die Restsaison. Die tz spekulierte unlängst über ein sich anbahnendes Leihgeschäft. Doch Sportvorstand Bornemann weiß im Fall des talentierten Tschechen auf NZ-Nachfrage "nichts Konkretes" zu berichten. Gleiches gilt offenbar für Robert Koch, Timo Gebhart oder Jakub Sylvestr, die man beim Club bei einem entsprechenden Angebot ziehen lassen würde. Immerhin bei einer anderen Personalie scheint es Bewegung zu geben: Willi Evseev, der seit Sommer 2014 für den FCN in Liga zwei nur einen Kurzeinsatz beim 4:0-Auswärtserfolg gegen Union vorweist, könnte laut Bild alsbald zu Holstein Kiel wechseln. Auch das wäre für alle Beteiligten wohl eine sinnvolle Lösung.

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