Weiler macht's: Der Club hat einen neuen Coach

12.11.2014, 12:34 Uhr
Weiler macht's: Der Club hat einen neuen Coach

© Sportfoto Zink

"Es ehrt mich und erfüllt mich mit Stolz, die Aufgabe in Nürnberg anvertraut zu bekommen. Ich freue mich auf die Herausforderung, einen Verein mit dieser Tradition und tollen Fankultur, der für große vergangene Erfolge steht zu betreuen. Ich möchte dazu beitragen, wieder positive Schlagzeilen zu schreiben." So lautet die erste Wortmeldung von René Weiler als Club-Coach. Zu finden ist sie auf der Homepage des FCN.

Die weiteren O-Töne ließ Weiler mit sympathischem Akzent bei seiner Vorstellung folgen. Das Engagement beim Club sei eine Aufgabe, die er gesucht habe. Eine Aufgabe, bei der es unmöglich gewesen sei, Nein zu sagen. Nürnbergs neuer Fußball-Beauftragter weiß, dass grundsätzlich alle, die mit dem FCN sympathisieren, früher oder später wieder “in die erste Liga wollen“. Er schaue aber auf das “hier und heute“ - was beim zuletzt wackligen Club erst einmal Stabilisation bedeutet. Und natürlich, dass er den Altmeister wieder “in die Erfolgsspur setzen“ möchte.

Im März 2014 kleidete sich Nürnbergs neuer Trainer bereits in rot und schwarz. Na gut, es könnte auch ziegelrot und dunkelblau gewesen sein. Und so kein Hinweis, dass der Mann, der damals noch den FC Aarau bei der 1:4-Schlappe gegen Thun betreute, rund acht Monate später beim FCN anheuert. Nun jedoch ist klar: René Weiler übernimmt den 1. FC Nürnberg.

Kurz nach 12.30 Uhr stellte sich der Nachfolger von Valerien Ismael, der nach glücklosen 132 Tagen auf der rot-schwarzen Kommandobrücke am späten Montagabend beurlaubt wurde, im Hilton-Hotel der Presse vor. "René Weiler genießt in der Schweiz den Ruf, mit jungen Spielern nachhaltig zu arbeiten und hat nachgewiesen, dass er erfolgreich ein Team formen kann. Die Analyse hat ergeben, dass diese Kombination die richtige in unserer jetzigen Situation ist", hatte Martin Bader bereits vorab auf der vereinseigenen Homepage verlauten lassen. Auf der Weiler-Präsentation schob der Club-Sportvorstand nach, dass die neue Führungskraft eine "wohldurchdachte, in sich logische Lösung sei" -  und eine in der Kürze der Zeit machbare. Bader und die sportliche Leitung sind der "festen Meinung", dass Weiler "sehr gut zum FCN passt" und folglich optimistisch, dass er in der Lage ist, "der richtige Trainer für die Mannschaft zu sein".

Im zweiten Versuch klappt's

Schon im Sommer war der 41-Jährige am Valznerweiher ein Thema. Als Mann, der den Club zurück ins Oberhaus dirigieren sollte. Den Vorzug erhielt damals Valerien Ismael, der nach nichtmal fünf Monaten und einer ernüchternden Zwischenbilanz nach 13 Spieltagen am Neuen Zabo schon wieder Geschichte ist.

Der Schweizer ist in Deutschland weitgehend unbekannt – und dies obwohl er Anfang der 90er beim FC Winterthur mit Joachim Löw auf dem Feld stand. Seinen bisher gelungensten Arbeitsnachweis lieferte der Trainer, der seinen Teams eine offensive Ausrichtung verordnet, beim FC Aarau. Diesen führte er 2013 in die Super League – die höchste Spielklasse der Schweiz – und hielt ihn in dieser souverän und sorgenfrei. Weilers Tätigkeit am Brügglifeld endete im Sommer, also bevor der Club bei ihm vorstellig wurde. Mangelnde Mittel in Kanton Aargau und die so fehlende Perspektive, im Nachbarland oben mitzumischen, hatten den Ausschlag geben, beim letzten Arbeitgeber den Dienst zu quittieren. Und sich nach einer neuen Aufgabe umzusehen.

Diese hat Weiler nun beim 1. FC Nürnberg gefunden. In Deutschland, das der neue Club-Coach kürzlich als interessante Spielwiese für Schweizer Übungsleiter bezeichnete. "Ich suche einen Trainerjob, bei dem das Umfeld und die Finanzen intakt sind. Bei dem mein Konzept Anklang findet. Wo ich etwas aufbauen kann. Wo meine Leidenschaft und Winner-Mentalität hinpasst. Wo ich Begeisterung entfachen und wo ich etwas gewinnen kann", hatte der 41-Jährige jüngst der Aargauer Zeitung verraten. Beim wankenden Altmeister – im Zweitliga-Tableau derzeit nur Vierzehnter - kann er nun prüfen, ob er seine Vorstellungen dort in dringend nötige Erfolge überführen kann. Ab 15 Uhr ging's los. Dann trainierte Weiler, der sich in seiner aktiven Zeit ein Länderspiel für die Schweizer "Nati" in den Lebenslauf druckte, die Club-Profis erstmals. Mit zum Stab wird übrigens weiter Roger Stilz gehören. Der Ismael-Assistent ist ein Landsmann Weilers.

Detailarbeiter Klökler wird Co-Trainer

Mit Manuel Klökler, der bereits in der Schweiz beim FCA die Detailarbeit für Weiler übernommen hat, bringt der gebürtige Winterthurer auch einen Co-Trainer mit. Der neue Club-Coach legt mit Feuereifer los und nimmt seinen Einstand nach der Länderspielpause bereits ins Visier.“Wir wollen uns jetzt schnell kennen lernen. Ich freue mich schon auf das Spiel gegen Ingolstadt."

 

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