Westendorfer Wasserspiele: Dursun trifft dreifach

11.7.2017, 20:18 Uhr
Westendorfer Wasserspiele: Dursun trifft dreifach

© Foto: Wolfgang Zink

Coach Janos Radoki hatte sein Team auch in der Nachmittagseinheit am Vortag nicht geschont, nur am Spieltag selbst gab es außer einer sogenannten Aktivierungseinheit am Vormittag kein Training. Aber auch aus erschöpften Spielern kann man Rückschlüsse ziehen: Zum Beispiel darüber, wer bereit ist, über seine Grenzen zu gehen.

Müde wirkte im Waldstadion von Westendorf aber zunächst nur der tschechische Erstligist Viktoria Pilsen. Fürth trat in einem 4-4-2-System und in einer Formation an, die trotz klangvoller Namen wohl höchstens grobe Rückschlüsse auf die Startelf im ersten Zweitliga-Spiel bei Darmstadt 98 erlauben dürfte. Khaled Narey begann im linken Mittelfeld, Marco Caligiuri als Rechtsverteidiger, die Innenverteidigung bildeten Adam Pinter und Lukas Gugganig.

Einen guten Eindruck hinterließ Neuzugang Nik Omladic auf dem rechten Flügel. Der Slowene übt erst seit Beginn des Trainingslagers mit dem Team, zeigte sich aber agil, mit gutem Zug zum Tor und feiner Technik: In der 32. Minute zirkelte er einen Freistoß von der Strafraumgrenze zum 3:0 ins Tor. Vor dem Spiel wollte Radoki die ersten Trainingseindrücke von Omladic nicht bewerten, dafür sei es zu früh. Doch vor allem dessen Einbindung in die defensiven Abläufe steht in den kommenden Trainingswochen im Mittelpunkt.

Caligiuri mit Wadenproblemen

Zuvor hatte sich Serdar Dursun treffsicher gezeigt: Nach einer Ecke von Maximilian Wittek erzielte er früh das 1:0 per Kopf (14.). Drei Minuten später schob er nach Vorlage von Omladic zum 2:0 ein. Fürth hätte zur Pause vor den Augen von Werder Bremens Manager Frank Baumann sogar noch höher führen können. In der 24. Minute spielte Narey einen Tick zu spät auf den durchgestarteten Veton Berisha ab, der die Rolle des zweiten Angreifers hinter Serdar Dursun einnahm. Kurz darauf kam Benedikt Kirsch einen Tick zu spät, Pilsens Torwart Petr Bolek war vor ihm am Ball.

Den ersten Wechsel musste Janos Radoki unfreiwillig schon vor der Pause vornehmen, in der 29. Minute verließ Marco Caligiuri mit Wadenproblemen den Platz. Für den Kapitän der vergangenen Saison kam Dominik Schad. Von den mitgereisten Fürther Kiebitzen gab’s zur Halbzeit Applaus fürs eigene Team, in der tschechischen Kabine wurde es dagegen laut.

Wie erwartet kam das Kleeblatt stark verändert aus der Kabine, in dieser immer noch harten Vorbereitungsphase sei es für die meisten Spieler noch zu früh, über 90 Minuten durchzuspielen, findet Radoki. Im Tor ersetzte Sascha Burchert Balazs Megyeri und übernahm auch dessen Kapitänsbinde. Außerdem kamen Jurgen Gjasula, Stephen Sama, Sebastian Ernst, Daniel Steininger und Tolcay Cigerci aufs Feld.

Ernst besorgt den Endstand

Dursun blieb treffsicher und erzielte mit einem Linksschuss das 4:0. Bei nun strömendem Regen wurde Pilsen besser, kam einem Treffer immer näher. In der 54. stand Michael Krmencik bei seinem Tor noch im Abseits, das von Jan Kopic aber zählte (58.). Der eingewechselte Ernst stellte den alten Abstand nur zwei Minuten später wieder her. Der Rasen wurde immer glitschiger und war von Pfützen durchsetzt, die Zweikämpfe glichen einer Rutschpartie, kaum ein Pass war möglich, ohne dass der Ball liegen blieb. Der Schiedsrichter hatte schließlich ein Einsehen und beendete die Partie in der 75. Minute vorzeitig.

"Es war ein ordentliches Spiel, gerade, was das Pressingverhalten angeht", bilanzierte Coach Radoki. "Das Ergebnis ist zweitrangig, wichtig ist, dass die Abläufe, die wir geübt haben, sichtbar waren."

SpVgg: Megyeri (45. Burchert); Caligiuri (29. Schad), Pinter, Gugganig, Wittek (73. Sollfrank) – Sontheimer (45. Cigerci), Kirsch (45. Gjasula) – Omladic, Narey (45. Ernst) – Berisha (45. Steininger, 56. Torres), Dursun (73. Guthörl).

Korrektur: In einer alten Version dieses Spielberichtes stand, dass die Pilsener Profis unlängst gegen die U23 der Spielvereinigung Weiden verloren haben. Das ist falsch. Es war die U23 des tschechischen Erstligisten, die gegen die Erstvertretung des Bayernligisten den Kürzeren gezogen hat. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.     

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