Verzögerungen für Linie S1 bei Haltestelle Steinbühl

6.12.2012, 07:00 Uhr
Verzögerungen für Linie S1 bei Haltestelle Steinbühl

© Michael Matejka

Doch auch zwei Jahre nach dem offiziellen Start ist noch immer nicht alles fertig. Mal fehlte ein Aufzug, an anderer Stelle machte der Untergrund Sorgen. Der Streit um den Fürther S-Bahn-Verschwenk ist noch immer nicht beigelegt – und so kann die S-Bahn zwischen Fürth und Erlangen noch immer nicht auf einem eigenständigen Gleis verkehren.

Die Haltestelle Petersauchrach auf der Linie S4 Nürnberg-Ansbach wird voraussichtlich erst 2014 kommen. Dombühl wird noch ein weiteres Jahr dauern und erst 2015 zur Verfügung stehen, hieß es gestern von Seiten des Betreibers DB Regio Franken. Besonders ärgerlich: Auch bei der S-Bahn-Haltestelle Steinbühl gibt es Verzögerungen.

Zum Fahrplanwechsel am kommenden Wochenende kann sie nicht für die S1 freigegeben werden. Weil technische Dokumente fehlen, kann keine Betriebsgenehmigung erteilt werden, hieß es gestern. Die Bahn hofft, den Start am darauffolgenden Wochenende nachholen zu können.

Zwischen diesen Nachrichten kann DB Regio Franken aber auch Positives vermelden. 41 der beim Hersteller Bombardier bestellten 42 neuen Züge namens „Talent 2“ sind mittlerweile im Einsatz. Bis März 2013 soll auch der letzte Zug geliefert werden.

Laut Statistik ist die Pünktlichkeit gestiegen

Trotz zahlreicher Beschwerden über verspätete Züge – statistisch gesehen ist die S-Bahn Nürnberg pünktlicher geworden. 2011 lag der Durchschnitt aller vier Linien bei 93,4 Prozent. Verspätungen gab es vor allem bei der S1 Hartmannshof-Nürnberg-Bamberg. Hier rutschte der Wert in einigen Monaten auf etwa 82 Prozent ab. Anja Steidl, Geschäftsleiterin von DB Regio Franken, erklärt diese Zahlen mit Einzelereignissen wie spielenden Kindern am Gleis und den zahlreichen Baustellen auf der Strecke.

Dass auf dieser Strecke nun die neuen, spurtstarken Züge im Einsatz sind, macht sich bemerkbar. Die Pünktlichkeit stieg – auch auf den anderen Linien. Die Pünktlichkeit lag heuer durchschnittlich bei 96,3 Prozent. Steidl betont, dass 69 Prozent der heutigen S-Bahnen im Mischverkehr fahren. Man sei daher von anderen Zügen wie dem Güterverkehr oder internationalen Zügen abhängig. „Je mehr Mischverkehr, desto anfälliger der Betrieb.“ Das Gesamtsystem, betont die 49-Jährige, funktioniere aber gut.

Auch die Fahrgäste sind wohl dieser Meinung. Nach einer aktuellen Umfrage unter den Reisenden in den Zügen zeigt sich im ersten Halbjahr 2012 eine wachsende Kundenzufriedenheit im Vergleich zum Vorjahr. Einen deutlichen Sprung gibt es in den Bereichen Zugausstattung, Sauberkeit der Züge und Zufriedenheit mit der letzten Fahrt. Die bessere Bewertung führt die Bahn sowohl auf die neuen S-Bahn-Züge als auch auf die Modernisierung der Reisezugwagen auf der Linie S2 Altdorf-Nürnberg-Roth zurück.

In der Gesamtzufriedenheit kletterte die S-Bahn von 67 auf 73 Punkte – und liegt damit im bundesweiten Ranking auf Platz vier. „Die S-Bahn Nürnberg hat einen riesigen Sprung gemacht“, sagte Anja Steidl.

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