Weniger Läden in den Gemeinden

23.5.2016, 19:08 Uhr

Im Landkreis konnten sich die meisten Lebensmittelläden zwar bisher halten. Dennoch müssen die Bewohner aus Gremsdorf, Lonnerstadt, Marloffstein, Oberreichenbach, Spardorf und Vestenbergsgreuth in anderen Gemeinden ihre Lebensmittel einkaufen; denn bei ihnen gibt es nicht ein einziges Lebensmittelgeschäft.

Die SPD-Abgeordnete fordert staatliche Unterstützung für die betroffenen Kommunen: „Wenn Marktmechanismen dazu führen, dass die Nahversorgung in der Fläche gefährdet ist, muss es Aufgabe der öffentlichen Hand sein, etwas dagegen zu tun.“ Als Grund für den Rückzug aus der Fläche sieht sie einen tiefgreifenden Strukturwandel und Konzentrationsprozess im Lebensmitteleinzelhandel.

Mittlerweile müssen 510 Kommunen in Bayern ohne eine wohnortnahe Versorgung mit den Dingen des alltäglichen Bedarfs auskommen. 158 davon haben nicht einmal mehr einen Bäcker oder Metzger.

Alexandra Hiersemann warnt vor einem Teufelskreis: „Wenn das Lebensmittelgeschäft vor Ort schließt, stirbt auch ein großes Stück an Lebensqualität. Die ältere Bevölkerung ist auf eine wohnortnahe Versorgung mit den Dingen des täglichen Bedarfs angewiesen und junge Familien ziehen gar nicht erst in eine Gemeinde, die keine Einkaufsmöglichkeiten bietet. Erlangen-Höchstadt steht gut da, aber die Entwicklungen sind auch bei uns zu beobachten.“

Sorge bereitet Hiersemann der Rückgang der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen im Be- reich des Lebensmitteleinzelhandels in Erlangen-Höchstadt. Waren 2007 noch 732 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, nahm diese Zahl bis 2015 auf 275 ab.

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