"Wetten, dass..?": Bratwurst-Stricker sind enttäuscht

NÜRNBERG - Mit seiner Saalwette hat "Wetten, dass..?"-Moderator Thomas Gottschalk rund 150 Nürnberger erzürnt. "Ihr findet keine zehn Leute, die auch mit Würsten stricken können", hatte der Moderator am Samstagabend in seiner Show gewettet und alle "aus Nürnberg und Umgebung" aufgefordert, zum Gegenbeweis an den Schönen Brunnen in Nürnberg zu kommen.

Von dort gebe es einen Transport in die Nürnberger Messehalle, den Übertragungsort der Kult-Sendung. Über 150 Strickwillige aus Nürnberg und Umgebung versammelten sich am Treffpunkt. "Wir hatten anfangs eine riesige Gaudi", erzählt Andrea Kremer, die sich mit ihrer blinden Freundin aus Zieglstein auf den Weg gemacht hatte. Entsprechend groß war bei ihr und den restlichen Stricklieseln die Enttäuschung, als der ZDF-Bus schon um neun Uhr nur 25 Personen einlud und die anderen einfach stehen ließ.

"Das musste alles in einem sehr kleinen Zeitfenster passieren", versucht ZDF-Sprecher Peter Gruhne die Blitz-Aktion zu erklären. Aus organisatorischen Gründen, sei es leider nicht anders machbar gewesen. "Wir bitten um Verständnis."

In der Sendung gab es zum ersten Mal keine Stadtwette mit Kameras vor Ort. "Wir haben uns Mühe gegeben, die Leute darauf vorzubereiten, dass es diesmal kein Event gibt", sagt Gruhne.

Große Empörung

Das sehen die Nürnberger Bratwurst-Stricker anders: "Dass nur so wenige in die Sendung kommen, das hätte er am Anfang sagen müssen", findet Dagmar Batz-Meier, die mit Freunden extra aus Weißenburg angereist ist. Das ZDF bedauert das Missverständnis. Die Beschwerden wolle man als Anregung nehmen, "um solche Wetten in Zukunft zu optimieren."

Auch wenn die Strickerinnen sauer waren, bewiesen sie, dass auch Franken nicht zum Lachen in den Keller gehen. Und hängten ihre Bratwürste samt Strickerei kurzerhand an den Schönen Brunnen. Eine Genugtuung blieb ihnen außerdem: Weil er seine Wette verloren hatte, musste sich Gottschalk am Ende der Sendung bis über den Kopf in ein Senfglas tunken lassen. "Da haben wir noch sehr gelacht!", sagt Andrea Kremer.