Darum sollen wir derzeit die Wälder meiden

9.2.2021, 12:36 Uhr
Darum sollen wir derzeit die Wälder meiden

© Detlef Gsänger

"Viele Bäume können im Moment unter der hohen Schneelast jederzeit umkippen oder zusammenbrechen." Zum Thema sprachen wir mit Dr. Christian Kölling, Bereichsleiter Forsten am Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten Roth.

Angst vor Schneebruch?

Man muss in der Tat sehr wachsam sein. Ein dick in Weiß gehüllter Wald sieht wildromantisch aus. Doch er kann auch (lebens-) gefährlich werden: viele Bäume können derzeit der hohen Schneelast kaum trotzen.Viel nasser Schnee ist gefallen, der dann wegen Frost förmlich an den Ästen und Zweigen klebt.

Zahlreiche Baumkronen sind schon abgebrochen, zudem stehen Bäume durch die Schneelast schief. Durch Wind können zudem lose Äste vom Baum geschüttelt werden und auf vorbeigehende Spaziergänger und WintersportlerInnen stürzen.

Darum sollen wir derzeit die Wälder meiden

Deshalb ist erhöhte Wachsamkeit erforderlich. Am besten aber sollte man auf einen Waldspaziergang aktuell verzichten.


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Gilt diese Warnung vor Schneebruch für alle Baumarten?

Ganz allgemein lässt sich sagen, dass Nadelwälder eher als Laubwälder vom Schneebruch betroffen sind. Während die Laubbäume im Winter ihre Blätter abgeworfen haben und die kahlen Äste eine geringe Auflagefläche bieten, haben Nadelbäume aufgrund ihres dichten Nadelstandes eine große Oberfläche, auf der sich der Schnee sammeln kann.

Doch auch einzelne Laubbaumarten können vermehrt von Schneebruch betroffen sein, wie beispielsweise Buchen, die bis ins Frühjahr hinein die Blätter vom Vorjahr tragen und damit ebenfalls eine große Oberfläche bieten.

Was macht der Winter mit viel Schnee und Frost mit dem Wald?

Ein feuchter Winter kann aktuell die trockenen Sommermonate nicht ausgleichen. Deshalb geht die Forstwirtschaft dazu über, den Wald an den zu erwartenden Klimawandel anzupassen. Aktuell macht dieser vor allem den Fichten und Kiefern zu schaffen.


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Im klimagerechten Waldumbau wird deshalb versucht, sich durch den Wechsel zu weniger anfälligen Baumarten an die zukünftigen geänderten Bedingungen anzupassen. Beispielsweise sei da die Edelkastanie genannt, die in den mediterranen Ländern schon eine große waldwirtschaftliche Bedeutung hat.

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