Zwischen Sternen, Punkten und Netzen

17.11.2003, 00:00 Uhr

Den chronologischen Auftakt machen sechs Aquarelle aus dem Zyklus „Der Schlaf der Sterne“ (1992). Inspiriert von der Kepler’schen „Weltharmonik“, greift Kampehl astro- nomische Zeichen und Symbole auf und setzt sie wie Partituren in ein rhythmisches Spannungsverhältnis. Formal ganz anders geartet, von der Idee her aber deutlich verwandt, sind die großen Gemälde aus der Mitte der 90er Jahre. Die raue Materialstruktur der mit Sand und Zement vermischten Farben wird durch chiffreartige, gestische Zeichnungen aufgebrochen und in Bewegung versetzt. Das Figürliche als Kompositionselement bleibt dabei bewusst flüchtig, wird stets nur angedeutet.

„Ich will Zeichnen auf das reduzieren, was es ist — Bewegung und Rhythmus“, sagt Kampehl. Die lohnenswerte Ausstellung zeigt, mit welcher Konsequenz der 2002 mit dem Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten ausgezeichnete Künstler dieses Ziel verfolgt und weiterentwickelt hat — bis zu den Punkt- und Netzbildern als vorläufigem Höhepunkt. R.U.

Bis 24. November, Mo., Di., Do., Fr. 10 —17 Uhr und nach Vereinbarung unter Tel.: 0 91 28/ 92 21 22.