Dubai und Oman: Immer im Rahmen bleiben

4.5.2019, 08:00 Uhr
Dubai und Oman: Immer im Rahmen bleiben

© Stefanie Goebel

Dubais verschiedene Gesichter

Im Minutentakt legt ein Wassertaxi an der Haltestelle an. Menschen steigen aus, andere warten darauf, das Holzboot zu besteigen, das sie zum anderen Flussufer bringt. Auf dem Basar herrscht reges Treiben. In einem Laden wickelt der Verkäufer einem Touristen ein rot-weiß-kariertes Tuch um den Kopf, in einem anderen bietet ein Händler duftende Gewürze zum Verkauf.

So läuft das Leben in einer typisch arabischen Stadt mit ihren engen Gassen, den hupenden Autos und der drückenden Hitze. Auch das ist das hypermoderne Dubai der Superlative.

Am Fluss ist die Keimzelle Dubais. Fischer und Perlentaucher lebten dort in einfachen Lehmhütten. Mit dem Erdölboom seit den 1960er Jahren verloren die Perlentaucher an Bedeutung. Ein paar ihrer flachen Sandsteinbauten in Deira, der Altstadt, stehen noch.

Dubai und Oman: Immer im Rahmen bleiben

© Stefanie Goebel

In den 1980er Jahren wurde bis zu 180 Meter hoch gebaut. Im Vergleich zu den Bauten im Finanz- und Geschäftsviertel Dubais mit dem 828 Meter hohen Burj Khalifa oder dem mit 356 Meter höchsten Hotel der Welt sehen sie mickrig aus.

"Der Bauboom in Dubai ging von 1990 bis 2008. Damals sah die Stadt alle sechs Monate anders aus", erzählt Reiseleiter Mohamed Kotb. In der Krise wurden dann einige Projekte gestoppt. doch als der Scheich von Abu Dhabi mit einer Finanzspritze aushalf und feststeht, dass von Oktober 2020 bis April 2021 hier die Weltausstellung Expo stattfindet, steht wieder genug Geld zur Verfügung – etwa für eine Magnetbahn, die Dubai und Abu Dhabi verbinden soll. "Sie wird bis zu 1200 Kilometer pro Stunde schnell sein, zwölf Minuten dauert dann die Fahrt bis Abu Dhabi", sagt Kotb.

Dubai ist stolz darauf, was es aus dem Stück Wüste gemacht hat. Doch immer mehr achten darauf, das Alte, die Ursprünge nicht zu vergessen. Daher wurde 2018 der Dubai Frame eröffnet. Ein 150 Meter hoher und 93 Meter breiter Bilderrahmen, der das alte und das neue Dubai miteinander verknüpft. Inklusive einer Ausstellung, die einen Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft wirft.

Dubai und Oman: Immer im Rahmen bleiben

© Stefanie Goebel

Frauen im Oman

Frauen dürfen hier arbeiten, Auto fahren und bekommen vom Staat — wie die Männer — mit 21 Jahren ein Grundstück von 600 Quadratmetern geschenkt, egal, ob sie verheiratet sind oder nicht. Im Oman haben Frauen die zweitbeste rechtliche Stellung in der arabischen Welt, hinter Tunesien.

"Trotzdem müssen wir uns unsere Freiheiten im Kleinen auch in der Familie erkämpfen", sagt Raya Muslem Obaid Al Alawi. Die 42-jährige arbeitet seit sieben Jahren als Reiseleiterin – und hat sich gegen ihre neun Brüder durchgesetzt, die dagegen waren. "Jetzt sind alle stolz auf mich." Sie zeigt den Preis, den sie kürzlich erhielt: "Bester Tourguide in Dhofar". Hier darf sie auch alleine mit einer Reisegruppe in die Wüste fahren.

Schon immer war sie eine kleine Revolutionärin, schon in der Schule hat sie ihr Gesicht nicht bedeckt, die 43-jährige hat später in Florida studiert. Ihre 15-jährige Tochter konnte sich frei entscheiden, ob sie Schleier tragen möchte oder nicht. Raya war auch die erste Frau in ihrer Familie, die den Führerschein machte. "Dazu brauchte ich einen Nebenjob als Verkäuferin."

|Mehr Informationen:
FTI Touristik
www.fti.de, das diese Reise unterstützt hat.
Anreise:
Mit Emirates und Lufthansa nach Dubai nonstop etwa ab München oder Frankfurt. Stopover in Dubai und Weiterflug nach Maskat möglich. Oman Air fliegt direkt nach Maskat. Tipp: Kombinationsreise Dubai + Salalah (FTI und Emirates)
Günstig wohnen in Dubai:
Canal Central Business Bay
www.central-hotels.com/hotels/canal-central/
Günstig wohnen im Oman:
Kairaba Mirbat Resort
www.labranda.com/de/hotel/kairaba-mirbat-resort.html
Beste Reisezeit:
Oktober bis Mai.

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