2:2 gegen Karlsruhe! Fürth belohnt sich nicht für starke Leistung

8.5.2021, 15:19 Uhr
Das Kleeblatt verpasst am Ende, wie hier Branimir Hrgota, zu viele Großchancen, um sich für seine starke Leistung zu belohnen.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Das Kleeblatt verpasst am Ende, wie hier Branimir Hrgota, zu viele Großchancen, um sich für seine starke Leistung zu belohnen.

Stefan Leitl hatte sich im Vorfeld vorsichtig optimistisch gegeben, doch des Trainers Hoffnung bewahrheitet sich nicht. David Raum konnte doch nicht auflaufen, der Schlag, den er im Nachholspiel gegen Sandhausen auf den Oberschenkel bekommen hatte, verhinderte, dass der Linksverteidiger anfangen konnte. Auf der Bank nahm er aber bei Anpfiff Platz. Luca Itter übernahm, dazu kehrte Anton Stach nach verbüßter Gelbsperre im Vergleich zur Partie gegen Sandhausen zurück in die Startelf, Hans Nunoo Sarpei gehörte wieder zur Reserve.

Die Partie lief noch nicht lange, da stand Itter bereits im Brennpunkt. Fürth zeigte sich im Defensivverhalten nicht entschlossen genug, Itter konnte die Flanke von Sebastian Jung nicht verhindern und in der Mitte köpfte der Ex-Fürther Philipp Hofmann zum 1:0 für den KSC (4.) ein, weil Paul Jaeckel ihn nicht genügend bedrängte.

Danach entwickelte sich das erwartbare Spiel, in dem zwei verschiedene Ideen aufeinandertrafen. Fürth versuchte mit spielerischen Mitteln zum Erfolg zu kommen, Karlsruhe stand kompakt, verteidigte robust und suchte seine Möglichkeiten vornehmlich mit langen Bällen. Die flankenfreudigste Elf der zweiten Liga wurde ihrem Ruf gerecht.

Volley zum Ausgleich, Nachlässig zum Rückstand

Fürth aber hatte mehr vom Spiel, konnte die Räume und Lücken aber nicht immer finden oder nutzen. Die beste Gelegenheit zum Ausgleich hatte Kapitän Branimir Hrgota, als er alleine vor KSC-Keeper Marius Gersbeck auftauchte, diesen aber nicht überwinden konnte (17.). Um dann doch zum 1:1 zu kommen, nutzte die Spielvereinigung einen Standard. Eine Ecke von Paul Seguin von rechts jagte Havard Nielsen mit einem Volley ins Netz (26.). Ein wunderschöner Treffer.

Karlsruhe blieb bei seinem Vorgehen, das Kleeblatt wollte mehr. Wobei die rechte Seite von Marco Meyerhöfer die auffälligere im Spiel nach vorne war. Doch auch über diese Seite kassierte das Kleeblatt einen Gegentreffer. Erst störte Meyerhöfer nicht mit Nachdruck, dann war Julian Green im Strafraum zu weit weg und schließlich sah Keeper Sascha Burchert nicht gut aus. Das Resultat war das 2:1 für Karlsruhe durch Marco Thiede (36.). Mit diesem Zwischenergebnis ging es auch in die Halbzeit, weil Hrgota in der 44. Minute eine Flanke von Itter nicht unter Kontrolle bekam und dadurch nicht gefährlich abschließen konnte.

Auch kurz nach Beginn des zweiten Durchgangs sorgte Hrgota wieder für brenzlige Momente rund um das Tor des KSC. Erst bediente er sehenswert Nielsen, doch Gersbeck fing den Pass in letzter Sekunde ab (49.), wenig später setzte Hrgota den Ball nach Doppelpass mit Green rechts am Kasten vorbei (52.).

Keine zwei Elfmeter

Gegen die griffigen Karlsruher fehlte es den Gastgebern nicht an Möglichkeiten und guten Aktionen, aber an einem weiteren Treffer. Immer wieder brachten die Gäste ein Bein dazwischen, wenn es drohte äußerst prekär zu werden. Dazu machte Torhüter Gersbeck ein starkes Spiel. Dennoch war Fürth dem erneuten Ausgleich deutlich näher als die Karlsruher einem weiteren Treffer. Um die Chancen darauf weiter zu erhöhen, brachte Leitl nach etwas mehr als einer Stunde seinen Joker Dickson Abiama (66.).

Für das 2:2 hielt aber erneut ein ruhender Ball her. Dieses Mal handelte es sich um einen Foulelfmeter. Hrgota wurde im Strafraum von Jerome Gondorf regelwidrig aufgehalten, dann verwandelte der Kapitän den Strafstoß selbst (70.). Beinahe hätte Hrgota noch einen weiteren Elfmeter ausführen dürfen. Referee Robert Schröder wertete eine Abwehraktion von Christoph Kobald als Handspiel, revidierte seine Entscheidung aber nach Ansicht der Videobilder (73.). Ein grenzwertiger Entschluss. Auf weitere ruhende Bälle wollte Hrgota nicht setzen, scheiterte aber aus dem Spiel heraus mit einer Großchance an Gersbeck, der den Ball über die Latte ablenkte (75.).

Augenblicke später kam Raum dann doch noch in die Partie, das Signal für die Schlussoffensive war damit klar erkennbar. Itter musste für ihn weichen. Als Gegenmaßnahme stärkte KSC-Coach Christian Eichner mit seinen Wechseln die Defensive. Möglichkeiten gab es für Fürth dennoch. Abiama hielt in der 80. Minute voll drauf, drosch den Ball aber links vorbei.

Auch der eingewechselte Timothy Tillman sollte noch für weiteren Elan in der Offensive sorgen, die Wand des KSC zum Bröckeln bringen. Leitl setzte voll auf Angriff, eine weitere Großchance von der Qualität der vorigen blieb allerdings aus.

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Meyerhöfer, Jaeckel, Bauer, Itter (78. Raum) - Stach - Seguin, Green (67. Abiama) - Ernst (86. Tillman) - Hrgota, Nielsen

Karlsruher SC: Gersbeck - Jung (46. Kother, 93. Bormuth), Kobald, Wimmer, Heise - Wanitzek, Breithaupt (80. Fröde), Gondorf - Thiede, Hofmann (89. Gueye), Batmaz (80. Amaechi)

Tore: 0:1 Hofmann (4.), 1:1 Nielsen (26.), 1:2 Thiede (36.), 2:2 Hrgota (70.) | Gelbe Karten: Seguin, Abiama - Batmaz, Heise, Fröde | Schiedsrichter: Schröder (Hannover)

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