Nach Coldplay-Auftritt: Ferdinand Schwartz mit erster Single

20.7.2018, 17:22 Uhr
Nach Coldplay-Auftritt: Ferdinand Schwartz mit erster Single

© Simon Kögel

Ferdinand Schwartz hat erlebt, worauf viele Musiker ein Leben lang vergeblich warten. Ein laue Sommernacht, Schwartz sitzt am E-Piano, begleitet von Chris Martin, einem der talentiertesten und bekanntesten Sänger unserer Zeit. 70.000 Menschen im ausverkaufen Münchener Olympiastadion schauen gebannt auf den damals 19-Jährigen, als seine Finger beginnen, die Ballade "Everglow" in die Tasten des Klaviers fließen zu lassen. Das Publikum singt mit, Paare halten sich in den Armen, Menschen weinen vor Rührung. Nach vier Minuten - Jubel und eine dicke Umarmung von Chris Martin. 

Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass der Nürnberger von einer der erfolgreichsten Bands der Welt auf die Bühne gebeten wurde, um einen Song am Klavier zu begleiten. "Der Auftritt hat sicher eine vorteilhafte Basis für mich gebildet", sagt Ferdinand Schwartz heute. Mittlerweile studiert er Jazz-Klavier an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. Berufsmusiker habe er aber "schon immer" werden wollen, durch Coldplay sei das aber jetzt leichter geworden.

"Ich will mich nicht verbiegen müssen" 

"Sommerlich, leicht und entspannt", mit diesen Adjektiven beschreibt der junge Musiker seine erste Single "We got lost", die es seit Freitag zu kaufen gibt. Es ist ein Song, den sicher auch Coldplay-Frontmann Chris Martin gerne singen würde. "Ich höre Coldplay schon sehr lange, das hört man wohl auch ein bisschen", sagt Schwartz ganz offen. Trotz merklicher Einflüsse der britischen Pop-Band klingt der Song nie wie eine billige Kopie.

Nach Coldplay-Auftritt: Ferdinand Schwartz mit erster Single

© Simon Kögel

Eigenständigkeit ist dem 20-Jährigen ohnehin wichtig. Musik und Text von "We got lost"  hat er selbst geschrieben. Das gilt auch für die vier anderen Songs auf seiner ersten EP, die vermutlich Anfang September erscheinen wird. Ganz bewusst verzichtete er, sich in die Fänge eine Musik-Labels zu begeben. "Das schränkt die künstlerische Freiheit ein, da muss man sich verbiegen und so sein, wie die das wollen", erklärt er. Künstlerische Abstriche zur besseren Vermarktbarkeit wolle er aber nicht machen.

Nicht nur den Radiosendern gefällt die Single 

Die ersten Reaktionen auf die Single geben ihm recht. "Mein Handy brummt gerade im Fünf-Sekunden-Takt", sagt Ferdinand Schwartz lachend. Selbst Menschen aus Thailand oder Brasilien, die sich noch an seinen Coldplay-Auftritt erinnern, hätten sich schon gemeldet und geschrieben, dass sie den Song sehr mögen. Und auch bei den Medien scheint "We got lost" auf Gegenliebe zu stoßen: "Über 40 Radiostationen in Deutschland haben schon Interesse an dem Lied gezeigt", sagt Schwartz nicht ohne Stolz. 

Noch heute sei er "unheimlich dankbar" für die Chance, die Coldplay ihm gegeben habe. "Aber natürlich versuche ich mich auch langsam davon zu lösen und zu zeigen, dass ich ein eigenständiger Künstler bin." Wegen seines Studiums wohnt der Musiker inzwischen in Köln, in der Frankenmetropole ist er aber nach wie vor öfters zu Gast. "Ich pendle momentan eigentlich zwischen mehreren Orten und Nürnberg ist einer davon." 

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