Influencerinnen aus Franken begeistern im Netz

5.4.2019, 12:15 Uhr

Als Eva Jasmin ist die 21-Jährige seit 2012 als Bloggerin in den sozialen Medien unterwegs. Sie hatte mehr zufällig von dem neuen Trend Wind bekommen und sich dann dazu entschlossen, es einfach mal auszuprobieren. Später kamen auch noch ein YouTube-Kanal und weitere Apps wie Snapchat und Facebook dazu.

Natürlich spielt auch Instagram eine Rolle, denn hier hat die gebürtige Erlangerin, die mittlerweile in München Modemanagement studiert, über 70.000 Abonnenten. Wie auch auf ihrem Blog erzählt sie von ihrem Studium, der neuen Heimat München und allen anderen Themen, die junge Frauen so beschäftigen. Dabei ist Eva sehr offen gegenüber ihrer Community und gewährt auch mal einen Einblick in die weniger schönen Momente ihres Lebens.

Liebe zu Mode und Katzen

Wenn man durch ihren Feed scrollt, bemerkt man sofort ihre Begeisterung für Mode. Regelmäßig postet die 21-Jährige Bilder ihrer Outfits, wobei es sich auch um Kooperationen mit einer Modemarke handelt. Was noch auffällt: Eva ist Katzenliebhaberin und erzählt auf dem Blog in einer eigenen Kolumne regelmäßig über Oskar und Charlie.

Obwohl sie studiert, sieht sie ihre Aktivitäten bei Instagram und für den Blog als Beruf an. Denn auch wenn ihr diese Arbeit viel Spaß macht, kostet sie nun mal Zeit und Anstrengung. "Instagram lässt sich schwer beeinflussen, und man weiß nie, wann diese Blase platzt", gibt Eva zu bedenken und ist deswegen froh, mit dem Blog noch ein zweites Standbein zu haben.

Eine unechte Welt?

Die viel kritisierte Scheinwelt, die durch retuschierte Bilder und die Tatsache entsteht, dass jeder immer nur seine besten Momente auf der Plattform zeigt, sieht die Studentin nicht so kritisch: "Früher waren es eben Modezeitschriften, und heute ist es eine Seite im Internet, aber ansonsten ist das nicht besser oder schlechter."

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Einen bestimmten Grund für ihren Erfolg sieht Eva nicht. Allerdings betont sie, dass es wichtig ist, mit Spaß bei der Sache zu sein und sich nicht gleich entmutigen zu lassen, wenn es mal nicht so läuft. "Ich hatte wie jeder andere auch Phasen, wo es einfach stagnierte. Das ist ganz normal", sagt Eva. Als Tipp für alle, die jetzt auch mit dem Bloggen anfangen wollen, meint sie: "Bleibt euch immer treu, egal, was andere sagen."

Als Eva beschloss, ihren Blog zu starten, stand sie gerade kurz vor dem Abitur und musste in der Schule ziemlich viele Sprüche von ihren Mitschülern einstecken. Obwohl diese Situation zu der Zeit nicht einfach für sie war, ist sie heute stolz darauf, was sie sich aufgebaut hat – und freut sich über jeden neuen Abonnenten.

Hier geht's auf die Homepage von Eva Jasmin.

Mirella Precek

"Ich hab mich mein ganzes Leben auf diese Lesetour vorbereitet", erzählt Mirella Precek, auf YouTube besser bekannt als Mirellativegal, "seit ich den Vorlesewettbewerb in der 6. Klasse gewonnen habe." Auch in ihrer Heimatstadt Nürnberg hat sie aus ihrem ersten Buch "Kann man mal machen" vorgelesen. Im Publikum sitzen neben begeisterten Fans auch ehemalige Mitschüler und der ehemalige Deutschlehrer, in der letzten Reihe lauscht die Familie.

In ihrer Fangemeinde auf YouTube vereint die 25-Jährige, die seit 2012 Videos hochlädt, mittlerweile eine halbe Million Zuschauer. "Mir hat ein ehemaliger Klassenkamerad gesteckt, dass sich meine Mitschüler anfangs über meine Videos lustig gemacht haben. Mittlerweile finden es aber alle ziemlich cool", erzählt Mirella. "Angefangen habe ich mit Frisuren- und Styling-Tipps. Ich hab mir oft Videos von anderen angesehen und irgendwann sagte ich mir: Das kann ich auch!"

Vom Beauty-Tempel zur Feminismus-Seite

YouTube bedeutet für sie, dass sie sich kreativ ausleben kann. "Wie bei einer Fernsehsendung, nur dass ich von der Redaktion bis hin zur Moderation und dem Schnitt alle Aufgaben selbst erledige", berichtet sie.

Nach dem Bachelor-Studium in Nürnberg zog es die aufsteigende Influencerin in die Influencer-Metropole Köln. "An meinem Kanal hat der Umzug aber nicht viel verändert, denn letztlich arbeitet man von zu Hause aus", sagt sie. Trotzdem hat sich Mirellas Kanal gewandelt: vom Beauty-Content hin zu Lifestyle, Nachhaltigkeit und Feminismus. "Ich denke, meine Zuschauer folgen mir, weil sie sich mit mir identifizieren können. Ich probiere viel im Bereich Nachhaltigkeit aus und erzähle davon. Ich bin aber keine perfekte Vorzeige-Frau, sondern auf Augenhöhe mit meinen Followern. Ich mache auch nicht alles perfekt", meint sie.

Teilhabe am Alltag

Auch auf ihrem Instagram-Account lässt sie die Menschen an ihrem Alltag teilhaben. Wie bei ihrer Solo-Reise durch Südamerika, bei der sie auch mal ihre Grenzen überwinden musste. Ihr Instagram-Konto war dabei ihr täglicher Begleiter. "Ich musste mich anfangs daran gewöhnen, alleine im Restaurant zu essen, ohne mich dabei seltsam zu fühlen. Ich musste lernen mit mir selbst alleine zu sein. Und das, was ich geschafft habe, hat mich weiter angespornt", berichtet Mirella.

Trotzdem reflektiere sie auch, welchen Einfluss die sozialen Medien auf das Privatleben haben: "Man muss nicht alles teilen. Manche Dinge kann man auch einfach mal nur mit Freunden und der Familie teilen."

Keine Chance für Hass

Im Video "Schlampenlogik", das mittlerweile fast zwei Millionen Mal angesehen wurde, rechnet Mirella auf humorvolle Weise mit der "sexistischen Kackscheiße" ab, wie sie es passenderweise nennt. Die Influencerin ist eine junge, moderne Feministin und dabei authentisch und am Boden geblieben. Natürlich hat sie auch mit Kritik umzugehen und das bewegt sie dazu, immer an sich zu arbeiten.

"Man muss darüber nachdenken, was machbar ist, aber man darf nicht alles persönlich nehmen. Gib Hass keine Chance!" Mirella beschäftigt sich viel mit ihrer persönlichen Entwicklung und versucht, eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu finden. Und vielleicht ist das ihr Geheimnis: Sie ist nicht perfekt und steht dazu.

Hier findest du den YouTube-Kanal von Mirellativegal.

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