Wetter
Unwetter: Verletzte im Flugzeug - Schäden im Süden
05.06.2025, 07:54 Uhr
Ein Unwetter in Süddeutschland hat eine Passagiermaschine in schwere Turbulenzen gebracht und zu einer ungeplanten Landung am Flughafen Memmingen gezwungen. Wegen acht verletzter Menschen an Bord musste die Maschine am Mittwochabend eine Sicherheitslandung im Unterallgäu einlegen. Auch andernorts hatte das Unwetter üble Folgen: Im nahe gelegenen Ulm etwa machte es gleich mehrere Häuser unbewohnbar - möglicherweise handelte es sich dabei um einen Tornado.
Laut Polizei handelte es sich bei der außerplanmäßig gelandeten Maschine um einen Ryanair-Flieger mit 179 Passagieren und 6 Crew-Mitgliedern, der von Berlin nach Mailand unterwegs war. Er geriet während des Flugs gegen 20.25 Uhr in derart heftige Turbulenzen, dass sieben Passagiere und ein Besatzungsmitglied verletzt wurden. Drei von ihnen mussten zur Behandlung ins Krankenhaus: ein zweijähriges Kind trug Prellungen davon, eine Frau eine Kopfplatzwunde, eine andere Passagierin klagte über Rückenschmerzen. Zunächst war von neun Verletzten die Rede gewesen.
Wie ein Ryanair-Sprecher mitteilte, wurde das Flugzeug wegen der Turbulenzen nach Memmingen umgeleitet. Der Kapitän habe zudem medizinische Hilfe angefordert und die Maschine sei dann planmäßig gelandet. Die meisten Passagiere reisten demnach noch in der Nacht mit Bussen weiter nach Mailand. Am Morgen habe es zudem einen Ersatzflug gegeben, hieß es. Das Luftamt Südbayern hatte in der Nacht einen Weiterflug der Maschine laut Polizei nicht genehmigt.

Windhose oder Tornado?
Auch sonst hatten Einsatzkräfte in der Nacht viel zu tun: In Baden-Württemberg beschädigte das Unwetter mehrere Häuser in Ulm. Im Stadtteil Donaustetten seien die Dächer mehrerer Reihenhäuser abgedeckt worden, so dass diese nicht mehr bewohnbar seien, sagte ein Feuerwehrsprecher. Verletzte gebe es nicht. Die Feuerwehr gehe von einer „kleinen Windhose“ aus, die durch zwei bis drei Straßenzüge gezogen sei. Sie berief sich auf Augenzeugenberichte.
Dies hält auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach für möglich. Ein zumindest kurzlebiger Tornado könne nicht ausgeschlossen werden, sagte DWD-Meteorologe Adrian Leyser Sturm. „Einzig eine Schadensanalyse vor Ort kann Aufschluss darüber geben. Die Begutachtung und die abschließende Einschätzung wird wahrscheinlich in den nächsten Tagen erfolgen.“ Ein Tornado ist laut DWD eine Luftsäule mit Bodenkontakt, die unter einer Quellwolke um eine tendenziell senkrecht orientierte Achse rotiert.
Aufgrund der zum Teil heftigen Gewitter rückten Polizei und Feuerwehr in Bayern zu rund 200 Einsätzen. Nach Angaben der Polizeipräsidien waren die Kräfte vor allem wegen umgeknickter Bäume und vollgelaufener Keller im Einsatz. Betroffen waren demnach das nördliche Oberbayern, Niederbayern, die Oberpfalz und Schwaben.
In Manching bei Ingolstadt stieß ein Fahrradfahrer laut Verkehrspolizei am Mittwochabend gegen einen über der Straße hängenden Baum, der durch das Unwetter umgeknickt war. Der 61-Jährige stürzte demnach vom Rad und verletzte sich mittelschwer. Auf der Autobahn 8 in Richtung München wurde ein Mensch laut Polizeipräsidium Oberbayern Nord bei einem Unfall in Folge von Aquaplaning leicht verletzt.
Auch im benachbarten Tschechien waren die Folgen der Unwetter zu spüren. Die Feuerwehren rückten zu fast 500 Einsätzen aus, wie ein Sprecher mitteilte. Einsatzkräfte räumten umgestürzte Bäume von Straßen und Gleisen und pumpten Regenwasser aus Kellern ab. Mehr als 70.000 Haushalte waren vorübergehend ohne Strom. Nach Angaben des staatlichen Wetterdienstes CHMU fielen vereinzelt Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu vier Zentimetern.
Unwetter auch am Donnerstag möglich
Für heute erwartet der DWD im Nordwesten Deutschlands Schauer mit kurzen Gewittern und Starkregen. Auch kleinkörniger Hagel und stürmische Böen seien möglich. Im Laufe des Nachmittags soll es kräftigere Gewitter und - von der Mitte bis in den Osten Deutschlands - lokal auch Starkregen mit 20 Litern pro Quadratmeter geben. Auch vereinzelte Unwetter mit Hagelkörnern mit einer Größe von etwa zwei Zentimetern sind laut DWD nicht auszuschließen.
Im gesamten Freistaat, aber besonders im Süden hat es zum Teil heftige Gewitter und eine Vielzahl an Blitzen gegeben. Nach Angaben des Informationsdienstes Aldis/Blids war der Mittwoch der bisher blitzreichste Tag des Jahres mit 1.681 Erdblitzen. Verglichen mit den Vorjahren sei dies ein hoher, aber nicht extremer Wert, wie ein Sprecher des Informationsdienstes der Nachrichtenagentur dpa mitteilte. Auch der Anpfiff des Halbfinales der Nations-League in München musste wegen des Unwetters um 10 Minuten verschoben werden. Der DWD hatte für Mittwoch vor schwersten Unwettern mit extrem großem Hagel sowie Orkanböen in Bayern gewarnt. Polizei und Feuerwehr rückten aufgrund des Unwetters nach Angaben der bayerischen Polizeipräsidien zu rund 200 Einsätzen aus. Schwerwiegende Vorfälle blieben aber aus, dennoch gab es einige Vorfälle - eine Unwetterbilanz.
Ryanair-Maschine muss zwischenlanden - Neun Verletzte
Unwetter in Süddeutschland haben eine Passagiermaschine in schwere Turbulenzen gebracht und zu einer ungeplanten Landung am Flughafen Memmingen gezwungen. Wegen neun verletzter Menschen an Bord musste die Maschine am späten Mittwochabend eine Sicherheitslandung im Unterallgäu einlegen. Und auch andernorts hatte das Unwetter üble Folgen: Im nahegelegenen Ulm etwa machte es gleich mehrere Häuser unbewohnbar.
Laut Polizei handelte es sich bei der unplanmäßig gelandeten Maschine um einen Ryanair-Flieger mit 179 Passagieren und 6 Crew-Mitgliedern, der von Berlin nach Mailand unterwegs war. Er geriet während des Flugs in derart heftige Turbulenzen, dass acht Passagiere und ein Besatzungsmitglied verletzt wurden. Drei von ihnen mussten zur Behandlung ins Krankenhaus: ein zweijähriges Kind trug Prellungen davon, eine Frau eine Kopfplatzwunde, eine andere Passagierin klagte über Rückenschmerzen.
Da das Luftamt Südbayern einen Weiterflug nicht genehmigt habe, organisiere die Fluggesellschaft nun Busse für die Weiterreise, teilte die Polizei mit. Die Airline war für Anfragen zunächst nicht erreichbar.
Windhose oder Tornado?
Auch sonst hatten die Einsatzkräfte in der Nacht gut zu tun: In Baden-Württemberg beschädigte das Unwetter mehrere Häuser in Ulm. Im Stadtteil Donaustetten seien die Dächer mehrerer Reihenhäuser abgedeckt worden, sodass sie nicht mehr bewohnbar sind, sagte ein Feuerwehrsprecher. Verletzte gebe es nicht. Die Feuerwehr gehe von einer „kleinen Windhose“ aus, die durch zwei bis drei Straßenzüge gezogen sei.


Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prüft, ob es sich um einen Tornado handelte. Im Laufe des Tages sollte Klarheit herrschen, sagte ein DWD-Sprecher.
Im Norden Oberbayerns und in der Oberpfalz gab es jeweils etwa 50 Feuerwehreinsätze wegen des Unwetters, in Niederbayern knapp 40. Die meisten beschränkten sich laut Polizei aber auf vollgelaufene Gullys, umgeknickte Bäume oder feuchte Keller. Verletzte gab es nach ersten Erkenntnissen nicht.
Wie das Polizeipräsidium Ingolstadt am Donnerstag berichtet, befuhr ein 61-jähriger Ingolstädter gegen 23 Uhr mit seinem Fahrrad eine Nebenstraße der Ortsstraße in Niederstimm bei der Kleingartenanlage. In einer Linkskurve kollidierte der Radler mit einem dahinterliegenden, über der Fahrbahn hängenden Baum. Dieser war vorher durch das Unwetter umgeknickt worden. Durch den Aufprall stürzte der Mann vom Rad und verletzte sich mittelschwer.
Unwetter auch am in den kommenden Tagen möglich
Für Donnerstag erwartet der DWD im Nordwesten Deutschlands Schauer mit kurzen Gewittern und Starkregen. Auch kleinkörniger Hagel und stürmische Böen seien möglich. Im Laufe des Nachmittags soll es kräftigere Gewitter und - von der Mitte bis in den Osten Deutschlands - lokal auch Starkregen mit 20 Litern pro Quadratmeter geben. Auch vereinzelte Unwetter mit Hagelkörnern mit einer Größe von etwa zwei Zentimetern sind laut DWD nicht auszuschließen.
Auch die Vorhersage für das kommende Wochenende in Franken zeigt vor allem am Samstag die Möglichkeit auf erneute Gewitter. Das Wetter bis einschließlich Sonntag zeigt sich nach aktueller Prognose mild, aber unbeständig und windig: Bei maximal 19 bis 24 Grad am Tag kann es immer wieder Schauer und Gewitter geben, doch auch die Sonne zeigt sich. Dazu weht mäßiger Westwind. In Nürnberg versammeln sich Tausende für Rock im Park, und auch auf dem Biberttal-Festival oder dem New Orleans-Festival in Fürth wird gefeiert - was Festivalbesucher im Falle eines Unwetters beachten sollten, lesen Sie hier.
