Die Crêperie am Casablanca Nürnberg schließt

Nürnberg - Bereits seit 46 Jahren bietet die Crêperie in der Nürnberger Südstadt leckere Crêpes und hauchdünnen Galettes. Sie gehörte quasi indirekt zum Casablanca-Kino. Nun heißt es Abschied nehmen von dem beliebten Etablissement.

Das Casablanca Filmkunsttheater übernimmt den Außenbereich und die früheren Räume der Crêperie. Das verkündet das Kino auf seiner Internetseite. Aber was wird aus der Kult-Lokalität mit bretonischen Spezialitäten? Der Theaterleiter Matthias Damm berichtet uns die Pläne für die neuen Räumlichkeiten.

Das Aus der Crêperie in Nürnberg

Seit sechs Jahren war die Crêperie in den Händen von Klaus Riedel, dem Sohn von einem der Gründer des Etablissement. Er hat den Mietvertrag vor Kurzem gekündigt. Warum, das weiß Matthias Damm selbst nicht. "Aber die Crêperie war eine aufwendige Sache, vielleicht hat das dazu beigetragen", mutmaßt der Kinoleiter. "Wir haben uns den Räumlichkeiten angenommen und haben auch viel vor in nächster Zeit." Zuvor müsse aber noch viel gemacht werden, denn das Lokal sei sehr alt und renovierungsbedürftig.

Das wird sich verändern

Damm will den Raum nicht als Crêperie fortführen. Stattdessen soll das ehemalige Lokal zu einem Teil des Kinos werden. "Wir möchten eher in die Richtung Weinbar, Bistro oder Kneipe gehen. Genau haben wir uns aber noch nicht festgelegt", schildert Damm. Es soll trotzdem Kleinigkeiten zum Essen geben, aber nichts zu aufwändiges. "Das Problem mit den Crêpes ist, dass sie lange dauern und, wenn Zuschauer und Zuschauerinnen vor dem Film etwas essen möchten, die Zeit oft nicht reicht." Die Crêpes-Platten will das Kino trotzdem behalten. "Vielleicht machen wir zu einem französischen Film einen Abend mit Crêpes, ganz im französischen Stil", überlegt der Kinoleiter.

Aus dem Projekt "Kino mit Courage" wurde das Kino Casablanca in Nürnberg. © Casablanca Filmkunsttheater

Die Renovierungsarbeiten beginnen

Damm erzählt, dass viel zu tun ist: Die Elektrik muss überarbeitet werden, die Wände neu gestrichen. Außerdem stehen Reparaturen an. "Was wir beibehalten wollen ist, die Wände als Galeriefläche zu nutzen", erklärt der Theaterleiter. "Wir möchten den Raum außerdem für weitere Veranstaltungen nutzen, denn unsere bisherige Kneipe war immer zu klein." Es wird wahrscheinlich Kneipenquizze und Konzerte geben, eventuell auch Whiskey-Tastings und vieles mehr.

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Von Milena Matticka

Auch wirtschaftlich soll der neue Raum Veränderungen bringen. Bisher lief die Gastronomie im Casablanca rein ehrenamtlich. Jetzt will Damm eine Gastroleitung einstellen. "Das bringt uns einen Schritt weiter in Richtung Professionalisierung und nimmt auch den Druck von den ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen", sagt Damm. Auch wenn die Ehrenamtler das gerne machten, sei es an der Zeit, die Arbeit auch ordentlich zu bezahlen. "Wir möchten diesen Ort erhalten, das bringt uns auf Dauer auch mehr Absicherung."

Neuer Wind im neuen Areal

Momentan hat nur der Biergarten offen - dafür aber jeden Tag. "Hier spielt uns natürlich auch das gute Wetter in die Karten", freut sich Damm. Momentan gibt es auch hier eher Kleinigkeiten zu essen. Das Team experimentiert aber bereits mit verschiedenen Gerichten wie Wurstsalat, Schafskäse und Brezen mit Obatzda. "Wenn es so richtig an den Start geht, möchten wir sowohl den Biergarten als auch den neuen Raum jeden Abend öffnen", sagt der Kinoleiter. Bis dahin soll dann auch ein Name feststehen. Crêperie wird dann definitiv nicht mehr über der Tür stehen.

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