"Trocadéro"

Ende einer Ära: Nürnberger Kult-Bar schließt nach 42 Jahren

Irini Paul

Lokalredaktion

E-Mail zur Autorenseite

15.12.2022, 16:59 Uhr
Verabschiedet sich nun von seinen Gästen: Richard Händel.

© Irini Paul, NNZ Verabschiedet sich nun von seinen Gästen: Richard Händel.

Irgendwie gab es sie gefühlt immer. Zumindest für viele aus St. Johannis und kundige Nachtschwärmer war die Gastro-Szene undenkbar ohne die Café-Bar "Trocadéro". Bereits 1980 war die kleine Location in der Äußeren Großweidenmühlstraße eröffnet worden und war besonders für die Leute aus dem Stadtteil ein beliebter Ort, um sich zu treffen, etwas Hausgemachtes zu essen oder einfach nur spätabends auf einen Absacker zu gehen. Vor allem im Sommer war das "Trocadéro" ein wunderbarer Ort, um vor der Tür an der Straße zu sitzen und bei einem guten Glas in die Abendsonne zu blinzeln.

Doch nun soll Schluss sein. Richard Händel, der das "Trocadéro" in den letzten neun Jahren geführt hat, schließt zum 27. Dezember. "Der Hausbesitzer hat mir ein gutes Angebot gemacht, wenn ich raus gehe. Das konnte ich einfach nicht abschlagen", sagt er.

Das kleine unscheinbare Häuschen war ein beliebter Treff für Leute aus dem Viertel und kundige Nachtschwärmer.

Das kleine unscheinbare Häuschen war ein beliebter Treff für Leute aus dem Viertel und kundige Nachtschwärmer. © Irini Paul

Zum anderen sei er auch bereits 68 Jahre alt und irgendwann es dann auch mal gut. Der gelernte Koch hatte nicht nur für volle Teller gesorgt, sondern das Trocadéro allein gestemmt, wenn auch hin wieder stundenweise mit zwei Hilfskräften.

Erst Anfang 2021 hatte sich gleich gegenüber eine andere Institution aus dem Viertel verabschiedet: Nach 23 Jahren schloss die angesagte Tapas-Bar "Andalusischer Hund". Doch während dort mit der "Bar Apéro" neues Leben eingezogen ist, wird es im "Trocadéro" keine gastronomische Neuauflage geben. Der ganze Gebäude-Komplex wird abgerissen und soll Wohnungen weichen.

Verwandte Themen


Keine Kommentare