Preisanstieg aus der Not

Experte alarmiert: "Teuerster Biergarten-Sommer aller Zeiten" droht

Stefan Besner

Online-Redaktion

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13.5.2023, 14:07 Uhr
Wer über das letzte Jahr hinweg diverse Medienberichte über Brauereien verfolgt hat, kam nicht umhin, die prekäre Lage zu bemerken, in der sich die Branche befand und auch weiterhin befindet.

© IMAGO/Wolfgang Maria Weber Wer über das letzte Jahr hinweg diverse Medienberichte über Brauereien verfolgt hat, kam nicht umhin, die prekäre Lage zu bemerken, in der sich die Branche befand und auch weiterhin befindet.

Jahr für Jahr sind die Bierpreise nicht nur auf der Wiesn, sondern ganz allgemein in den Biergärten ein Streitthema. Ist das noch im Rahmen oder längst drüber? Dieses Jahr soll die Preisschraube einmal mehr angezogen werden. Stefan Fritsche, Vize-Chef des Brauereiverbands Berlin-Brandenburg und Geschäftsführer der Klosterbrauerei Neuzelle, prognostiziert gegenüber "Bild" gar den "teuersten Biergarten-Sommer aller Zeiten". Das hat Gründe.

Brauereien am Limit

Wer über das letzte Jahr hinweg diverse Medienberichte über Brauereien verfolgt hat, kam nicht umhin, die prekäre Lage zu bemerken, in der sich die Branche befand - und auch weiterhin befindet. Lieferengpässe, gestiegene Rohstoffkosten und dramatisch erhöhte Energiepreise brachten zahlreiche, vor allem kleine und mittelständische, Brauereibetriebe an den Rand ihrer Belastungsgrenze - manche auch darüber hinaus. Das Schreckgespenst Brauereisterben geht um. Wie Holger Eichele vom Deutschen Brauer-Bund gegenüber dem "NDR" erklärte, bekäme der Verbund nahezu jede Woche eine neue Meldung von einer Brauerei, die schließen muss.

Der Verband geht laut "getraenke-news" davon aus, dass aufgrund der Folgewirkungen der vergangenen zwei Jahre das Brauerei-Sterben anhalten und eventuell noch zunehmen wird.

Um dem entgegenzuwirken und die gestiegenen Produktionskosten irgendwie zu kompensieren, müssen Kunden letztlich tiefer in die Tasche greifen für den beliebten Gerstensaft.

Biertrinker zahlen neue Höchstpreise

Speziell in Biergärten und Kneipen schlägt sich die Brauereienkrise massiv nieder. Bierpreise jenseits der Fünf-Euro-Marke sind vielerorts als Standard durchgesetzt. Wie die "Bild" berichtet, sei der vor Kurzem noch als "utopisch" angesehene Preis von 7,50 Euro für den halben Liter vom Fass in einigen Restaurants und Schankbetrieben gefallen. In München beim "Pschorr" koste ein Helles inzwischen 6,10 Euro.

Diese erhöhten Preise seien Fritsche zufolge für die Existenzsicherung der Brauereien notwendig, damit das grassierende Brauereinsterben nicht noch weiter um sich greife und die Bier-Vielfalt in Deutschland erhalten bleibe.

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