Familienstreit: "Gregor Samsa" macht vorübergehend dicht

10.3.2015, 14:59 Uhr
"Gregor Samsa"-Wirt Peter Hoyer muss das Feld räumen.

© Stefan Hippel "Gregor Samsa"-Wirt Peter Hoyer muss das Feld räumen.

Der "Gregor", wie er bei Eingeweihten heißt, wartet seit vielen Jahren am Ende einer kleinen Gasse in Maxfeld auf die Durstigen dieser Stadt. Vollgestopft mit feinster Kunst, wird die Künstlerkneipe seit 45 Jahren von Peter Hoyer (69) geführt, der hier seit ein paar Jahren eine ausufernde Gulasch-Karte anbietet.

Jetzt hat ein Familienstreit dazu geführt, dass der Wirt gehen muss. Sohn Marcel Hoyer (32), der selbst jahrelang mit hinterm Tresen und in der Wirtshausküche stand, hat das alte Haus gekauft und seinem Vater gekündigt. Der erste Schock in der "Gregor"-Gemeinde hat sich also schnell wieder gelegt. Es werde nach einer kurzen Renovierungsphase um den 10. April herum weitergehen.

Nur schöner und besser, betont Marcel Hoyer. Ein tränenreiches Abschiedskonzert der "Gregor Samsa"-Stammgäste hat bereits stattgefunden. Senior Peter Hoyer wird seine Kunst einpacken und ein paar Ecken weiter, in der Pirckheimerstraße, eine kleine Kunstgalerie eröffnen.

Der Name: Galerie "Gregor" natürlich. 300 Bilder bekannter fränkischer Künstler - von Peter Angermann über Harry Schemm bis hin zu Dan Reeder - umfasst der Fundus des Gastronomen. Viele stammen auch noch aus der Zeit, als Künstler ihre Wirtshausrechnung mit eigenen Werken bezahlen konnten.

Entzugserscheinungen werden die künstlerisch interessierten "Gregorianer" allerdings nicht erleiden müssen. Die gleichen Künstler würden unter seiner Ägide wieder schöne Bilder im "Gregor" aufhängen, verspricht Marcel Hoyer.

Mehr Informationen über das Gregor Samsa in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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