Gasthaus "Der Schwan" im neuen "Gefieder"

9.9.2013, 09:44 Uhr
Gasthaus

© Heider

Von einem „Sechser im Lotto“ spricht Bürgermeister Robert Pfann, der die Hotelfachfrau Lehmann schon ein paarmal getroffen hat. Nach der unsäglichen Zeit, in der sich der „Zentralrat Souveräner Bürger“ mit seinen demokratiefeindlichen Ideen in dem imposanten Fachwerkbau eingenistet hatte, ist Pfann froh, dass sich der „Schwan“ nicht nur in neuem Gefieder präsentiert, sondern das Haus jetzt von einer Frau geführt wird, die Sachverstand mitbringt und zudem äußerst sympathisch auf ihn wirkt. „Für die Gemeinde ist das ein absoluter Lichtblick“, sagt der Bürgermeister und spricht von „kleinen und großen Wundern, die halt doch immer wieder mal passieren.“

„Sofort verliebt“

Auch Sylvia Lehmann spricht von einem „Glücksfall.“ Sie, seit 28 Jahren in der Hotelbranche tätig, habe schon immer den Traum gehabt, ein eigenes Haus zu führen. Und so blätterte sie im Dezember vergangenen Jahres eher durch Zufall im Immobilienteil der Nürnberger Nachrichten und entdeckte die Annonce für ein Gastroobjekt im Nürnberger Süden. Nach einem Anruf war der erste Besichtigungstermin am 4. Januar vereinbart. „Und ich war schon beim ersten Rundgang in das Haus verliebt“, gesteht die 47-Jährige. Noch mehrmals sah sich die Hotelfachfrau zusammen mit der Besitzerfamilie Mehl den „Schwan“ genauer an, bis Mitte Mai der Kaufvertrag unterschrieben wurde.

Seit dieser Zeit ist Sylvia Lehmann mit ihrem Mann, der Familie, mittlerweile engagiertem Personal und Handwerkern dabei, eines der ältesten fränkischen Gasthäuser auf ein „Drei-Sterne-Plus“-Niveau zu bringen. Und sie weiß, was sie tut, schließlich war sie nach ihrer Ausbildung am Tegernsee unter anderem im Maritim, im Grundig-Hotel, Holliday Inn oder im Hilton am Valznerweiher als Hausdame beschäftigt, hat als leitende Angestellte bisher drei neue Hotels eröffnet und ist zudem als Inhaberin der Firma Lehmann Hotel-Kompetenz in Sachen Hotelberatung für Housekeeping und Service unterwegs.

Erfahrungen umgesetzt

„Hier kann ich nun meinen ganzen Erfahrungsschatz einbringen und meine Leidenschaft für perfekten Service und gepflegte Gastlichkeit ausleben“, sagt Lehmann. Und wenn mittlerweile die Bäder der 20 Gästezimmer mit insgesamt 39 Betten komplett neu gestaltet wurden, so korrespondieren sie trotzdem mit dem behaglich-eleganten Charakter aus Fachwerkcharme und Landhausstil.

Ein Schreiner war gefragt, um die Betten (alle Stilmöbel) umzubauen, und selbstverständlich stehen auch WLAN zur Verfügung, drahtloses lokales Netzwerk, und neue Fernsehapparate.

Weil die Hotelfachfrau beim Stöbern im Haus jede Menge historische Fotos und Bilder gefunden hat, will sie diverse Räume als Themenzimmer ausgestalten, beispielsweise als Jäger-, Ritter-, Bauern- oder Hochzeitszimmer. „Ich möchte, dass meine Gäste auch eine gefühlsmäßige Bindung zum ,Schwan‘ aufbauen und sagen, ich hätte gerne wieder das Hochzeitszimmer gebucht“, stellt sich Sylvia Lehmann vor. Ein gleichförmig durchgestyltes Hotelambiente wäre hier fehl am Platz, ist sie überzeugt.

Gleiches gilt für den rund 100 Personen fassenden Saal im ersten Stock, der gut für Hochzeitsfeiern geeignet ist, für Tagungen oder für kulturelle Veranstaltungen, und Gleiches gilt für die Küche. In den vier Gaststuben soll künftig die gehobene fränkische Küche mit viel Liebe zum Detail zelebriert werden. Küchenchef Mathias Schwederski legt dabei Wert auf allerbeste regionale Zutaten. „Unsere Speisekarte wird saisonal ausgesuchte Schmankerl genauso enthalten wie lieb gewonnene Klassiker“, sagt der Profi. Im idyllischen Innenhof, so hoffen Schwederski und Lehmann, soll dann hoffentlich im September auch noch die Biergartensaison ausklingen dürfen.

Kleine und größere Wunder soll es ja immer wieder geben, formulierte Schwanstettens Bürgermeister Robert Pfann. Vielleicht spielt ja auch das Wetter mit.

Mehr Informationen zum Schwan in unserer Rubrik Essen und Trinken!
 

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