Er soll essbar sein

Gegen illegale Kopien: Steckt bald ein Mikrochip im Parmesan?

Lisa Krüger

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30.8.2023, 18:36 Uhr
Im Parmesan befinden sich zukünftig Mikrochips.

© imago images/Pius Koller, NNZ Im Parmesan befinden sich zukünftig Mikrochips.

Würden Sie einen echten Parmesan von einer Fälschung unterschieden können? Für Laien liegt der Unterschied meistens nur im Preis. Die Kopien sind oft um Längen günstiger als das Original. Genau das ist den Herstellerinnen und Herstellern des traditionellen Hartkäses ein Dorn im Auge.

Das Original ist nämlich ein Produkt mit geschützter Ursprungsbezeichnung. Als "Parmesan" darf sich seit den 90er Jahren nur noch der Hartkäse bezeichnen, der aus den Provinzen Parma, Reggio Emilia, Modena, Bologna oder Mantua stammt. Ein echter Parmesan ist viel aufwändiger in der Produktion und besteht aus hochwertigeren Zutaten. Daher auch die Preisunterschiede. Das Original besteht aus Lab, Rohmilch, Salz und reift teilweise bis zu sechs Jahre lang. Die Kühe, von denen die Milch stammt, dürfen ausschließlich mit Heu und Gras gefüttert werden.

Um den echten Parmesan also von billigeren Kopien zu unterscheiden, bekommen die Käselaibe seit einigen Jahren eine Seriennummer aufgedruckt. Das Ganze soll eine Spur moderner werden. Das Unternehmen "p-Chip" berichtet davon auf seiner Website.

Mithilfe von kleinen Mikrochips soll sich der Parmesan nun auf seine Echtheit überprüfen lassen. In Zusammenarbeit mit dem Konsortium der Parmigiano-Reggiano-Produzenten und dem niederländischen Experten für Käsemarkierungen Kaasmerk Matec hat p-Chip bereits 2022 probehalber 120.000 Käselaibe mit diesem Chip ausgestattet.

Der Chip aus Silikon hat die Größe eines Sandkorns und befindet sich in der Rinde des Parmesans. Laut des "Guardians" sei er ungiftig. Die Wahrscheinlichkeit ihn mitzuessen wäre aber gering, da er sich in der harten Schale des Käses befindet. Der Chip lässt sich mit einem Scanner auslesen und zeigt dann die genaue Herkunft und Lieferkette des Produkts an.

Falls ein Chip doch mal verschluckt wird: keine Panik. P-Chip versichert im Interview mit dem "Wall Street Journal", dass die Silikonchips sich nicht dazu eignen, jemanden zu orten.

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