Geschmackvolle Begegnungen

16.10.2013, 00:00 Uhr
Geschmackvolle Begegnungen

© Stefan Hippel

„Wir feiern wenigstens“, sagen Manfred Gendsior und seine Ehefrau Romana Schemm lachend. Dafür hat die 57-Jährige auch allen Grund: Vor fünf Jahren, am 18. Oktober 2008, eröffnete die gelernte Bankkauffrau ihren ersten eigenen Laden im Burgviertel. „Das war damals mitten in der Wirtschaftskrise. Ich hatte monatelang geplant, und dann das – die hat mich ja nicht gefragt, ob’s mir grad passt“, erzählt sie von den Schwierigkeiten gleich zu Beginn, denen zum Trotz sie „einfach aufgemacht“ hat.

Weil sie sich für Genuss immer schon interessiert und erkannt habe, dass es „so was überall gibt, nur nicht in Nürnberg“. Mit einer bunten Mischung hat „“ damals angefangen. Gewürze, Öle, Weine und anderes mehr bietet der kleine Laden auch heute noch, allerdings wesentlich mehr als zum Zeitpunkt der Eröffnung. Allein über 50 verschiedene Currys warten in den hohen Regalen darauf, von neugierigen Kunden entdeckt zu werden. „So ziemlich alles, was hier steht, habe ich selbst schon ausprobiert“, berichtet die gebürtige Nürnbergerin, und dass sie sich das Wissen selbst angeeignet hat.

Tagein, tagaus steht Romana Schemm am Weinmarkt, mischt, berät und freut sich über Pläusche mit den Kunden. Gerade das ist einer der Gründe, weswegen so viele gerne in den Laden kommen, statt im Internet zu bestellen. „Zu mir kommen Menschen, die sich eine Beratung wünschen, Kontakt und Gespräche, die wollen die ganze Atmosphäre hier genießen. Das hatte ich damals schon so im Businessplan stehen. Dass das hier ein Ort der Begegnung sein soll.“

Leider, erzählt Schemm, seien ausgerechnet die Nürnberger selbst diejenigen, die ihr eher selten begegnen. „Ins Burgviertel kommt irgendwie keiner hoch zum Einkaufen, obwohl hier doch so viele schöne, interessante, inhabergeführte Läden sind.“ Wer den Weg viel öfter fände, seien die auswärtigen Geschäftsleute und Touristen, „die lesen das in ihren Reiseführern und kommen direkt her“. Wer dann grad eher schlecht zwei Kisten „Steirischen Junker“-Wein oder Himbeer-Salz mitnehmen kann, dem schickt das „delikatEssen“-Team die Waren auch nach Hause. „Das gilt natürlich für jeden, der bereit ist, für den Versand aufzukommen.“

Neben den Gewürzen, Pasten, Marmeladen und Ölen finden sich im Spirituosen-Regal auch Raritäten wie ein 100-jähriger Calvados oder Wein speziell für Menschen mit Histamin-Unverträglichkeit, der wie der Rest des Angebotes einem „hohen qualitativen Standard entspricht.“ Davon überzeugen kann man sich ab dem 18. Oktober (die offizielle Feier steigt am 19.) bis weit in den Dezember hinein immer freitags und samstags zu verschiedenen – zum Teil kostenpflichtigen – kulinarischen Ereignissen. Dazu gehört ein Gin-Tasting mit Fabian Hess (25.10.), ein Olivenöl-Tasting mit Richard Wolny (2. 11.), „Gewürze sinnlich erleben“ mit Ayurveda-Koch Frank Wesnitzer oder ein Termin mit den fassgereiften Gourmetbieren von und mit Nikl-Braumeister Mike Schmitt.

Alle Termine zum Jubiläum im Internet: www.delikatessen-nuernberg.de

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