Im sizilianischen Nachspeisenhimmel

2.7.2014, 13:15 Uhr
Im sizilianischen Nachspeisenhimmel

© Anestis Aslanidis

Es folgen im Laufe des Tages: Törtchen, Mandelkekse, Eisbomben, Tiramisu aus dem Gefrierfach und sahnegefüllte Windbeutelchen. Die süßen Nachspeisen – Dolci – sind nach Überzeugung aller weitgereisten Schleckermäuler die ureigenste sizilianische Küche. „Kein Norditaliener kann die so hinbekommen“, ist der Gast überzeugt, der bei Angelo Latina am Tresen lehnt.

Latina ist in Nürnberg geboren, doch seine Eltern stammen aus Sizilien. Er kennt die Dolci-Lädchen aus den Heimaturlauben, die Desserts, die die Süße mit den Aromen der elterlichen Heimat verbinden. Und er merkte: „So etwas gibt es hier nicht.“ Seit Mai 2013 schon: Da eröffnete Angelo Latina das „Paradiso dei Dolci“ in der Äußeren Laufer Gasse, gegenüber des Einwohnermeldeamtes.

Die Auslage ist etwas weniger beladen in den fränkischen Sommermonaten, erzählt er, weil die Deutschen dann weniger naschen. Dafür ist die gläserne Tiefkühltheke besser gefüllt: etwa mit Cannoli Ricotta (frittierte, knusprige Rollen aus Mürbteig mit einer Füllung aus Ricotta-Frischkäse und kandierten Früchten), Cassata Siciliana (Schichttorte aus gezuckertem Ricotta und Biskuit in Marzipanhülle) sowie Eistorten, die aus bis zu sieben Schichten bestehen.

Diese Kalorienbombe serviert Latina auch stückweise, zusammen mit einem Cappuccino: „So mögen es die Deutschen am liebsten“. Italiener dagegen kommen gerne am Sonntag und kaufen „aus alter Gewohnheit“ gleich eine ganze Eistorte. Die kostet zwischen 20 und 30 Euro und reicht, um bis zu sieben Menschen den Tag zu versüßen.

Zu Latinas ständigem Sortiment gehören auch Buttergebäck (100 Gramm für zwei Euro), Beignets (gefüllte Windbeutel für zwei Euro das Stück), Tartufo (2,50 Euro) und Profiterol (3,50). Doch sein größter Stolz sind die „Paste di Mandorla“: dicke Makronen aus schaumigem Eiweiß und Mandelmus. Weil Latina aus ihnen Sonne und erdige Aromen herausschmeckt, verwenden er und sein sizilianischer Konditor nur Mandeln und Bittermandeln aus Italien, vermahlen sie hier zu Mus. Die Makronen bietet Latina aktuell in sechs Geschmacksrichtungen an, auch in fruchtigen wie Mandarine, Zitrone und Orange: ein Stück zu 1,50 Euro, das Kilo 28 Euro.

Selbst Hochzeitstorten gibt es im „Paradiso“, abgerechnet wird nach Gewicht. Bis zu 30 Euro kostet ein Kilo sizilianischer Konditorenkunst. Neben diesen selbst hergestellten Dolci und Eis verkaufen Latina und seine Frau auch Granita siciliana – ein Paradies für die Geschmacksnerven und eine Seltenheit in Nürnbergs kulinarischer Landschaft.

Mehr Informationen über das Paradiso dei Dolci in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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