Restaurant wird Franchisegeber

Klassiker kommt nach Erlangen: An diesem Tag eröffnet Ramencado

Andrea Munkert

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4.6.2024, 12:18 Uhr
Aus einem wird zwei: Das pan-asiatische Restaurant Ramencado (re.) bekommt Zuwachs in Erlangen (li.).

© Carolina Steiner/Michael Matejka Aus einem wird zwei: Das pan-asiatische Restaurant Ramencado (re.) bekommt Zuwachs in Erlangen (li.).

"Mindestens einmal pro Woche", antwortet Carolina Steiner auf die Frage, wie oft sie und ihr Lebensgefährte Rainer Hartz im Ramencado waren, einem Restaurant in Nürnberg, das sich auf die japanische Nudelsuppe Ramen spezialisiert hat. Steiner ist eine Frau von 52 Jahren, arbeitete bislang in einem Notariat - und ist mehr oder weniger ab sofort Gastronomin.

Denn Steiner und Hartz eröffnen in der Einhornstraße 3 in bester Zentrallage die erste Filiale des Nürnberger Restaurants, das in Nürnberg fast schon Kultstatus bei den Fans der üppigen Suppe hat. Schon im Juni soll das neue Restaurant in direkter Nähe von Bahnhof und Marktplatz Gäste empfangen. Inzwischen ist bekannt: Am Freitag, 14. Juni, wird dort ab 17 Uhr soft eröffnet.

"Eigentlich wollten wir nur reservieren, als mein Partner gesehen hat, dass Ramencado jetzt auch Franchise macht. Und dann haben wir uns wirklich einfach mal angemeldet; mal sehen, was passiert", erinnert sich Carolina Steiner an die eher spontane Aktion. "Wir wurden kontaktiert und haben uns getroffen - geplant war das nicht", sagt sie über ihren neuen Job in der Gastronomie. "Ich bin absolute Novizin", gesteht sie. Auch ihr Partner ist fachfremd. "Aber es ist alles sehr spannend für uns, alles ist neu: Die Anträge, was wir brauchen, was wir machen müssen", sagt sie und man nimmt die Energie wahr, und ziemlich große Freude über den neuen Lebensabschnitt. Durch das Franchise-System bekommen die Beiden außerdem Unterstützung vom Ramencado-Team um Gründer und Inhaber Binh Minh Vu aus Nürnberg.

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Im Gespräch mit unserer Redaktion verrät Kin Ming von Ramencado, dass es für Steiner und Hartz freitags ein festes Ritual wahr, in die Färberstraße 45 zu kommen. "Gibt es ein tolleres Kompliment? Die beiden lieben unsere Suppe so sehr, dass sie ihre anspruchsvollen Jobs aufgegeben haben." Er erzählt weiter, dass "so viele Gäste aus Erlangen zu uns nach Nürnberg gekommen sind, um Ramen zu schlürfen", so Kin Ming - weswegen Erlangen als neuer Standort ein wenig priorisiert gewesen sei.

Die Freude über den Erfolg kommt nicht von ungefähr, denn zu Beginn im Jahr 2018 hätte die pan-asiatische Küche um die Suppe mit üppiger Einlage kaum Fans gehabt. "Es hat eine Zeit gedauert, bis die Leute sich daran gewöhnt haben", sagt er weiter. Deswegen freut er sich umso mehr über die Sehnsucht der Erlanger nach Ramen, die in den Kommentaren zum Post deutlich wird.

Es sollen weitere Ramencado-Filialen hinzukommen

Doch der Gründer Binh Minh Vu, zu dessen Restaurants auch das auf Sushi konzentrierte Côdung in Nürnberg gehört, holte sich Expertise aus Japan und entwickelte die Brühe für die Suppe unter speziellen Verfahren weiter, machte sie reichhaltiger. "Wir haben mindestens eine Handvoll Gäste, die jeden Tag zu uns kommen", erzählt Kin Ming. Und deswegen wird Erlangen nicht die einzige Filiale des Ramencado bleiben. Noch im Sommer sollen Franchise-Nehmer in den Studentenstädten Regensburg, Celle und Stuttgart eröffnen. Und München stehe auf der Wunschliste. Allerdings wolle man keine System-Gastronomie werden und lasse es "schlank starten", so Kin Ming.

Carolina Steiner und ihr Partner Rainer Hartz in ihrem neuen Restaurant, das sie aktuell renovieren und an den Start bringen als Ramen-Restaurant in Erlangen.

Carolina Steiner und ihr Partner Rainer Hartz in ihrem neuen Restaurant, das sie aktuell renovieren und an den Start bringen als Ramen-Restaurant in Erlangen. © Carolina Steiner

Zurück nach Erlangen: Aktuell ist Carolina Steiner auf der Baustelle in dem denkmalgeschützten Haus in der Einhornstraße, früher war hier ein italienisches Restaurant - "und dementsprechend italienisch sah es aus", erzählt die 52-Jährige. Die Farben sind einem Weiß "mit leichter" Farbe gewichen, eine neue Theke wird eingebaut und alles soll ein "bisschen asiatisch" wirken.

Auch geschmacklich soll die Erlanger Filiale an das Original aus Nürnberg erinnern, aber: "Wir wollen uns erst einmal herantasten und starten mit etwas weniger Gerichten", sagt Steiner. Heißt: fünf bis sechs Ramen-Varianten, ein paar Reisgerichte sowie Vor- und Nachspeisen. Steiner wird ohne ihren Partner im Restaurant "als Empfangs- und Fertigungskomitee" sein, Hartz arbeitet in seinem Job weiter und kümmert sich um Buchhaltung, natürlich wird er auch unterstützen.

Auch die Öffnungszeiten gehe man lieber langsam an, auch um zu sehen, "wie Erlangen uns annimmt" - montags sei Ruhetag, von Dienstag bis Sonntag stehe die Tür von 17 Uhr bis 22 Uhr offen. "Wir hoffen sehr, dass wir in der zweiten Juni-Woche starten können", sagt Carolina Steiner vor wenigen Wochen. Und die neuen Wirte in Erlangen können dieses Ziel einhalten.

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