Nicht mehr tragbar

Stromkosten höher als Miete: Griechisches Restaurant Masticha in Nürnberg muss seine Türen schließen

4.1.2023, 14:40 Uhr
Betreiberin Pascalina Gravou musste ihr Restaurant leider schließen.

© Eduard Weigert Betreiberin Pascalina Gravou musste ihr Restaurant leider schließen.

Doch auf Facebook verkündete Inhaberin Pascalina Gravou im vergangenen Jahr, dass sie ihr Restaurant nach ihrem Urlaub nicht wieder öffnen werden.

Das Masticha war ein Ort, an dem Modernität auf Tradition und Heimat auf Globalität traf. Die Betreiberin war stets bemüht, ihren Gästen vielfältige Gerichte aus frischen Zutaten und einzigartige Unterhaltung zu bieten.

Egal ob innen oder außen, das Ambiente des Griechen in der Dr. Gustav-Heinemann-Straße 10 in Nürnberg-Veilhof war gemütlich und einladend und die Bedienungen stets freundlich und zuvorkommend. Viele Besucher beschrieben, dass es sich in dem Restaurant wie zu Besuch bei Freundinnen anfühlt. Deshalb sorgt es umso mehr für Verwunderung, dass das Restaurant die Schließung ankündigte.

Einfach nicht mehr tragbar

So elegant war die Einrichtung im Masticha in Nürnberg.

So elegant war die Einrichtung im Masticha in Nürnberg. © Eduard Weigert

Warum die Gaststätte in Schoppershof zugemacht hat, erklärt die ehemalige Betreiberin Pascalina Gravou auf Nachfrage der Redaktion. Sie hat ihr Lokal im Mai 2019, also ein knappes Jahr vor Corona aufgemacht. "Corona war natürlich schwierig für alle Gastronomen, aber das hätten wir geschafft. Als jedoch die Preiserhöhungen der Lebensmittel und die steigenden Energiekosten dazukamen wurde es nicht mehr tragbar", erklärt sie im Gespräch.

Denn um das Restaurant weiterhin erfolgreich zu führen, hätte Gravou es jeden Abend zweimal füllen müssen. Da es gut besucht war, wäre das theoretisch möglich gewesen, jedoch wollten die Gäste natürlich so lange bleiben, wie sie wollten, und nicht für neue weichen. Somit ist es doch nicht gelungen, das Restaurant oft genug zu füllen. "Es kam zu einem Punkt, da wurden meine Stromkosten höher als meine Miete. Und als die N-Energie für Ende des Jahres 2022 dann eine erneute Erhöhung angekündigt hatte, wusste ich, dass ich das nicht mehr stemmen kann."

Also nahm sie erstmal Urlaub und teilte ihren Gästen wenig später mit, dass das Masticha nicht mehr eröffnen würde. In Zukunft möchte sie kein Restaurant mehr führen. "Ich bin zwar in der Gastronomie aufgewachsen, aber diese Zeit hat mich enorm psychisch belastet, weshalb ich es wahrscheinlich nicht noch einmal versuchen werde", meint Pascalina Gravou. Mittlerweile macht sie eine Ausbildung zur Filialleiterin bei "Der Beck" und wird diesen Weg weiterhin verfolgen.

Mehr Informationen in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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