Zucker, Protein und Alkohole

Unverträglichkeit von Brot: Nicht immer ist Gluten schuld

Johanna Michel

Online-Redaktion

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16.4.2023, 19:08 Uhr
Wer Brot nicht verträgt, hat nicht automatisch eine Gluten-Unverträglichkeit. (Symbolbild)

© e-arc-tmp-20200407_113149-1.jpg, NN Wer Brot nicht verträgt, hat nicht automatisch eine Gluten-Unverträglichkeit. (Symbolbild)

Je nachdem, wie ein Brot hergestellt wird oder welche Zutaten es beinhaltet, können die Gründe einer Brot-Unverträglichkeit unterschiedlich sein. Bei den Symptomen, durch die sich eine solche Unverträglichkeit äußert, kann es sich von Unwohlsein bis hin zu Problemen mit der Verdauung, wie Übelkeit und Durchfall, handeln.

Anders, als viele vermuten, müssen Bauchschmerzen nach dem Verzehr von Brot aber nicht gleich eine Gluten-Unverträglichkeit bedeuten. Oft sind auch sogenannte Fodmaps (fermentable oligo-, di-, monosaccharides and polyols) in Brot enthalten. Dabei handelt es sich um vergärbare Mehrfach-, Zweifach-, Einfachzucker und mehrwertige Alkohole. "Typische fodmaps-Vertreter im Brot sind etwa Fruktane aus dem Weizen- oder Roggenkorn", erklärt das österreichische Portal "bauernladen.de". Diese verursachen oftmals Reizungen und können zu den Symptomen des Reizdarmsyndroms führen.

Besonders die typischen Brotsorten, die aus Weizen und Roggen hergestellt werden, beinhalten von Natur aus relativ große Mengen an Fodmaps. Durch einen höheren Anteil an Hefe und eine möglichst lange Ziehzeit kann dieser Anteil reduziert werden.

Das bedeuten die einzelnen Zutaten

Der Zucker, der im Weizenkorn enthalten ist, aus dem viele Brote hergestellt werden, ist in nicht fermentierter Form nur schwer verdaulich. Um dem Gegenzuwirken ist es auch hier wichtig, die Hefe vor dem Backen möglichst lange im Teig ziehen zu lassen, erklärt der "Focus". Je länger sie dadurch Zeit hat, den Zucker zu fermentieren, umso verträglicher ist das Brot im Nachhinein.

Auch Zutaten wie Sesam, Nüsse und Ei können in manchen Broten enthalten sein. Wer gegen eines der Lebensmittel eine Unverträglichkeit hat, der wird diese auch beim Verzehr von Brot bemerken, welches sie beinhaltet.

Als Feuchthaltungsmittel befindet sich oft der Zuckeralkohol Sorbit in Lebensmitteln, so auch in manchen Broten. Besonders bei Menschen mit einer Sorbit- oder Fructose-Unverträglichkeit äußert sich der Verzehr dann durch Verdauungsprobleme.

Gluten-Unverträglichkeit

Aber natürlich kann auch die Autoimmunkrankheit Zöliakie, die mit dem Symptom der Gluten-Unverträglichkeit einhergeht, die Ursache für ein unwohles Gefühl nach dem Verzehr von Brot sein. Neben Problemen bei der Verdauung, Übelkeit, Durchfall und Erbrechen können außerdem Antriebslosigkeit, Konzentrationsstörungen und Nachtblindheit Anzeichen dafür sein.