Was die fränkische Küche so alles zu bieten hat

9.7.2014, 09:20 Uhr
Was die fränkische Küche so alles zu bieten hat

© Horst Linke

Denn nach vielen Ausflügen und Zwischenstopps macht er im Osten der Stadt wieder genau das, wofür ihn die Nürnberger und vor allem seine Laufamholzer lieben: fränkische und dalmatische Küche, wie man sie nur noch selten in der Stadt findet.

Über ein Dutzend Restaurants hatte der 65-jährige Küchenchef der „Gaststätte Loy“ schon unter seinem kulinarischen Kommando, darunter die „Schaschlikstube“, das heutige „Gutmanns“, das damals noch „Wanner“ hieß, sowie in der slowenischen Heimat. Basis, Zentrum, Dreh- und Angelpunkt blieb aber die kleine bürgerliche Gaststätte, die er 1986 übernahm. Von der „Oma, die ich damals quasi mitgekauft habe“, wie der gebürtige Slowene schmunzelnd verrät, lernte er, was die fränkische Küche so zu bieten hat, und erweiterte damit sein Repertoire, das er im Laufe der Zeit freilich perfektioniert hat. Neben der Standardkarte, die Pfannen- und Grillgerichte rund um Fisch und Fleisch dominieren, gibt es noch die extra für den Sonntag: Ob Schäufele, Rinderroulade oder Ente (alles unter 10 Euro) – hier bleiben keine Braten-Wünsche offen. Das Credo: „Bei uns ist alles immer frisch.“ Täglich frisch geliefert werden deshalb auch die Meeresbewohner, die „beim Branko“ auf dalmatinisch-istrische Weise zubereitet werden. Das bedeutet: Alles kommt vom Grill mit der für die Region typischen „weißen Sauce“ – Wein, Petersilie, Knoblauch. Wer schon mal in Kroatien im Urlaub war, weiß, wovon die Rede ist.

Und der kennt auch eine andere Spezialität des Hauses, die man in Nürnberg mittlerweile suchen muss: Spanferkel, Lamm oder Zicklein werden im offenen Grill im Freien am Spieß gedreht. „Meistens samstags, sonst gerne immer auf Bestellung“, und mit circa 12 Euro pro Portion mehr als moderat – zumal gemessen an den Größen. Hungrig wieder rausgehen dürften hier die wenigsten – dafür sorgt allein der Chef, der stets ein Auge auf die Kunden-Mägen hat und sagt: „Egal, was sich jemand ausdenkt, das kriegt er.“ Dabei wird mitnichten alles der Fantasie der Gäste überlassen! Wer beispielsweise Dorade bestellt, der darf damit rechnen, sich den Fisch seiner Wahl, ansprechend präsentiert auf dem sprichwörtlichen Silbertablett, zuvor selbst aussuchen zu dürfen.

Gespeist wird im urigen, von warmen Hölzern dominierten Gastraum, der freilich, wie auch der nicht minder urige Biergarten, den Laufamholzern zum Treffpunkt für Feierabendbier und Schafkopfrunden dient. Die herzlich-familiäre Atmosphäre, die zufrieden-satten Gesichter – die „Gaststätte Loy“ firmiert nicht umsonst schlichtweg als „beim Branko“, mit dem die Beliebtheit des Hauses steht und, wie unlängst bewiesen wurde, fällt. Ende letzten Jahres hatte Sepec das Gasthaus abgegeben. Es dauerte nicht lang, da erklangen erste Hilferufe, nicht minder lange später schmissen die Interims-Wirte hin. „Ich hab gedacht, es dauert ewig, bis ich das alles wieder aufgebaut habe“, berichtet der Rückkehrer. „Aber wundersamerweise, keine zwei Wochen später, lief alles wieder so wie früher.“ Mundpropaganda ist eben immer noch die beste Werbung!

Mehr Informationen über die Gaststätte Loy in unserer Rubrik Essen und Trinken!

Verwandte Themen


Keine Kommentare