Wo die kleinen Dosen wohnen

23.1.2014, 14:29 Uhr
Wo die kleinen Dosen wohnen

© Kerstin Möller

Wer heute ausgefallene Lebensmittel kaufen möchte oder spezielle Zutaten benötigt, der darf ein wenig auf die Suche gehen. Aber es ist nicht aussichtslos.

Zum einen gibt es natürlich den Karstadt, der mit einem Rundumschlag alles Mögliche abdeckt. Da können wir schon ganz froh sein. In eine ähnliche Kategorie fallen die großen Edeka-Läden. Schön präsentiert, frisch und gute Auswahl. Aber seien wir mal ehrlich: Ein „Einkaufserlebnis“ inklusive Plauderei mit einem Ladenbesitzer, der alle seine Produkte kennt und mal über die Vorzüge einzelner Salzsorten berichten kann, ist das alles nicht. Und wenn ich schon meine sauer verdienten Euro für nicht Lebensnotwendiges ausgebe, dann soll auch Spaß beim Shoppen dabei sein.

Wo die kleinen Dosen wohnen

© Schäfer

Seit etwas über fünf Jahren betreibt Romana Schemm einen Laden, der das bietet: das „“ am Weinmarkt. Über das Wortspiel kann man denken, was man will. Die Unzahl an kleinen Dosen, Fläschchen und Tiegeln entschädigt für so manches.

Der Schwerpunkt liegt bei Spezereien aus Österreich, da gibt es natürlich Weine, Kürbiskernöl, Essig, aber auch Wodka und Whisky. Der Wodka ist (für Wodka) ausgezeichnet, der Whisky – sagen wir – speziell. Ich bevorzuge die Batterie Gewürze und Gewürzmischungen von Ingo Holland. Aber natürlich kann sich der Gourmet hier auch Essig und Öl, Streichbares in Dosen und allerlei Salzsorten kaufen; mein Liebling: das rauchige Salz aus Wales. Renner ist aber ein Fleur de Sel aus Frankreich. Na ja, das kennt der Franke halt aus diversen Kochsendungen im Fernsehen. Aber lassen Sie sich sagen, da ist noch Luft nach oben.

Immer mal wieder gibt es in dem Laden Seminare oder Präsentationen einzelner Hersteller. Dass Frau Schemm auch mit der Zeit geht, sieht man daran, dass derzeit Gin-Seminare angeboten werden. Gin und Tonic werden in diversen Kombinationen verkostet, man kann natürlich alles im Laden kaufen. Und das kommt an: Die aktuellen Termine sind schon ausgebucht.

Bei meinem letzten Besuch habe ich eigentlich nichts gebraucht, und ich war schon halb zur Türe raus, da fiel mir ein, dass mein schwarzer Pfeffer fast leer ist. Am besten sei der aus Kambodscha, 100 Gramm zu 6,80 Euro.

Natürlich ist das ein stolzer Preis, überhaupt darf man sich da keinerlei Illusionen hingeben, Discounterpreise gibt es nicht. Dafür aber Dinge, die man woanders nicht bekommt, inklusive sach- und fachgerechter Beratung.

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