Hausdurchsuchung bei Erlanger Burschenschaft Frankonia

22.6.2020, 19:30 Uhr
Hausdurchsuchung bei Erlanger Burschenschaft Frankonia

© Harald Sippel

Die Durchsuchung fand im Gebäude der Erlanger Burschenschaft Frankonia statt, die in der Vergangenheit vom Bayerischen Verfassungsschutz beobachtet wurde

Wie ein Polizeisprecher auf Anfrage bestätigte, stand ein Mitglied der Frankonia im Fokus der Razzia, gegen den schon seit längerem wegen des Handels mit verbotenen Gegenständen aus der Zeit des Dritten Reichs ermittelt wird. Bereits vor einem halben Jahre habe es an anderer Stelle eine Durchsuchung bei dem Mann gegeben.

Die Polizei wollte mit Verweis auf das laufende Verfahren keine näheren Angaben machen. Gegen den Mann wurde Strafanzeige erstattet.

Die 1884 gegründete Burschenschaft Frankonia ist Mitglied in der Deutschen Burschenschaft (DB) — als einzige Studentenverbindung in Erlangen. Die DB ist ein burschenschaftlicher Dachverband, der in der Vergangenheit immer weiter nach rechts gerückt ist.

Politikwissenschaftler attestieren der Frankonia „wenig Berührungsängste gegenüber Rechtsaußen“. So traten bei der Burschenschaft bereits mehrere Rechtsextremisten wie Pierre Krebs oder Horst Mahler als Redner auf.

Auch der Gründer der verbotenen Wehrsportgruppe Hoffmann, Karl-Heinz Hoffmann, war 2014 bei einer „Messe“ der sogenannten Neuen Rechten Gast im Verbindungshaus in der Loewenichstraße. Der Bundesverfassungsschutz bezeichnete 2019 in einem Gutachten  die Frankonia Erlangen als „rechtsextremistisch eingeordnete Burschenschaft“.

Zuletzt war die "Frankonia" vergangenes Jahr durch eine gezielte Provokation am Volkstrauertag aufgefallen.