Naturschutzgebiet in Brand

Katastrophenfall in Erlangen ausgerufen: Feuer im Tennenloher Forst erneut ausgebrochen

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02.05.2025, 14:52 Uhr
Der Waldbrand im Tennenloher Forst zieht einen stundenlangen Einsatz nach sich: Flughelfer befüllen einen Löschsack an einem Hubschrauber mit neuem Wasser.

© Pia Bayer/Pia Bayer/dpa Der Waldbrand im Tennenloher Forst zieht einen stundenlangen Einsatz nach sich: Flughelfer befüllen einen Löschsack an einem Hubschrauber mit neuem Wasser.

Nachdem sich das Feuer auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Erlangen erneut entfacht hatte, wurde am Freitag um 11.47 Uhr formell der Katastrophenfall ausgelöst. Die Löscharbeiten dauern selbst zwei Tage nach Ausbruch weiter an - die Lage werde „auf jeden Fall noch länger andauern“, erklärt Alexander Tritthart, Landrat des Landkreises Erlangen Höchststadt, gegenüber der Nachrichtenagentur News5. Mit Ausruf des Katastrophenfalles geht die Einsatzleitung auf den Landkreis über, so können auch überregionale Kräfte und Tanklöschfahrzeuge angefordert werden.

Die betroffene Fläche sei zunächst 5000 Quadratmeter groß gewesen und habe bis dann bis zum Mittwochmorgen weiter ausgebreitet. Innenminister Joachim Herrmann sprach bei seinem Besuch am Donnerstagmorgen von einem 30.000 Quadratmeter großen Brandgebiet, so der Bayerische Rundfunk. Zum Vergleich: 15.000 Quadratmeter entsprechen einer Fläche von etwa zwei Fußballfeldern.

Bis zum Einbruch der Dunkelheit am Donnerstag wurde dem Sprecher zufolge nur noch einer von drei Polizei-Hubschraubern für die Löscharbeiten eingesetzt. Wärmebilddrohnen würden alle drei bis vier Stunden den Löscherfolg überprüfen. Um das Wiederaufflammen des Brandes zu verhindern, seien auch Löschroboter im Einsatz, die den Waldboden bewässern.Wegen des anhaltenden sonnigen und trockenen Wetters entfachte das Feuer jedoch erneut, teilt das Landratsamt am Freitag mit.

Bayerns Innenminister Herrmann (CSU) erklärte vor Ort: „Wir haben zweifellos aufgrund der sehr niedrigen Niederschläge in den letzten Wochen hier eine erhöhte Waldbrandgefahr. [...] Wir sind jetzt gerade, Ende April, Anfang Mai, natürlich sehr früh im Jahr. Wenn sich das so fortsetzt, wird das natürlich in den heißen Monaten Juli, August noch viel schlimmer werden“, sagte Herrmann gegenüber News5.

Keine Gefahr für Anwohner

Da die Waldfläche nach dem Zweiten Weltkrieg von US-Streitkräften als Übungsplatz genutzt wurde, gestalteten sich die Löscharbeiten schwierig.

Das betroffene Gebiet ist nach Angaben des Bayerischen Innenministeriums munitionsbelastet und darf nur auf den festen Wegen betreten werden. Die Flammen konnten daher nur aus der Luft gelöscht werden, wie der Feuerwehrsprecher sagte. Hubschrauber ließen Löschwasser aus an langen Seilen hängenden Behältern über den Flammen ab.

Für die Anwohner bestehe keine Gefahr, hieß es. Der Rauch verteilte sich am Donnerstagmittag jedoch über den Stadtrand von Erlangen. Deshalb hätten Türen und Fenster möglichst geschlossen bleiben sollen, erklärte der Sprecher. Wegen der Waldbrandgefahr waren bereits vorsorglich Schneisen geschlagen worden.

Die Flammen seien rund 30 Zentimeter hoch gewesen, also recht niedrig, sagte ein Feuerwehrsprecher. Das hänge auch mit der moorigen Beschaffenheit zusammen. Der Brand war den Angaben nach schwierig zu erreichen, da der nächstgelegene Weg rund ein Kilometer von den Flammen entfernt war.

Hubschrauber im Einsatz

Schon Mittwochabend waren zwei Hubschrauber zur Unterstützung im Einsatz. Diese starteten nach Angaben des Sprechers am frühen Donnerstagmorgen wieder. Daneben waren rund 120 Helferinnen und Helfer vor Ort. In der Nacht auf Donnerstag wurde die Zahl der eingesetzten Kräfte zunächst bis zum Morgen auf rund 50 herabgesetzt.

Bis zum späten Mittwochabend sei das Feuer zunächst eingedämmt worden. Der Brand sei schwierig zu erreichen gewesen, da der nächstgelegene Weg rund einen Kilometer von den Flammen entfernt sei. In der ersten Nacht gab es eine Brandwache. Auf den Wegen rund um den Tennenloher Forst standen vorsorglich Löschfahrzeuge.

Im Tennenloher Forst leben auch vier Wildpferde - wie es den Tieren geht, erfahren Sie hier.

Dieser Artikel wurde zuletzt am 2. Mai um 14.51 Uhr aktualisiert.


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